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133 - Die Letzte ihrer Art

133 - Die Letzte ihrer Art

Titel: 133 - Die Letzte ihrer Art Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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auf einen aufgeklappten Aktenordner. »Hier zum Beispiel. Diese Aufstellung listet alle Nuklearwaffendepots im Mittelmeerraum auf. Mit der möchtet ihr wohl weitere Sprengköpfe ausfindig machen, was?«
    Der Gegner zog es vor zu schweigen, trotzdem erkannte Matt, was gespielt wurde. Aufgeklappte Landkarten, Aufstellungen und Berichte – all das sprach Bände. Auf der Suche nach Atomsprengköpfen für den Kampf gegen die Menschheit durchkämmten die Daa’muren weiterhin verlassene Militärstützpunkte in aller Welt. Und hier, in Gibraltars Marinebasis, hatten sie wichtige Informationen entdeckt, die ihre Suche beschleunigen würden.
    Das galt es unter allen Umständen zu verhindern. Sie mussten die Unterlagen vernichten, und das möglichst bevor der Gefangene Verstärkung erhielt. Kurz entschlossen ging Matt in die Hocke und löste den Fauststrahler aus den starren Fingern der abgeschlagenen Echsenhand. Die Standardwaffe der Bunkerliga war ihm bestens vertraut. Das gleiche Modell fand auch in Moskau und anderen russischen Städten Verwendung, die sie im Laufe der letzten Jahre besucht hatten.
    Matt fächerte den Strahl so weit wie möglich und stellte eine hohe Intensität ein. Misstrauisch verfolgte der Alien jede seiner Bewegungen.
    »Was hast du vor, Mefju’drex?«, beendete er sein Schweigen.
    Matt antwortete nicht, jedenfalls nicht mit Worten.
    Stattdessen schoss er auf die am Boden verteilten Unterlagen, die sich unter dem Einfluss des Laserstrahls rasch bis auf den Entzündungspunkt erhitzten und in Flammen aufgingen.
    »Das darfst du nicht! Hör auf damit!« Schreiend versuchte ihm der Daa’mure in den Arm zu fallen, doch ein Energiestoß aus Quart’ols Schockstab trieb ihn zurück.
    Die Energiedosis überstieg seine Kräfte. Besinnungslos ging er zu Boden.
    Normalerweise waren die Daa’muren widerstandfähiger.
    Die Amputation hatte ihn wohl eine Menge Kraft und Ressourcen gekostet. Matt nutzte die Zeit, um weitere Papierstapel in Brand zu schießen. Immer mehr goldgelbe Flammennester erleuchteten das unterirdische Labor, so hell wie schon seit Jahrhunderten nicht mehr.
    Feine Rauchschwaden schwängerten den Raum und reizten die Atemwege.
    Matt wollte gerade weitere Papiere in Asche verwandeln, als ihn ein am Boden liegendes Foto stutzig machte. Trotz Lagerung in einem luftdichten Tresor hatten sich die Farben stark verändert, doch die Form der darauf abgelichteten Gestalt war noch genauso deutlich zu erkennen wie vor fünfhundert Jahren.
    »Großer Gott, was ist das denn?« Matt hielt das Foto in die Höhe, das eine grau geschuppte Gestalt zeigte, deren Unterleib aus einem langen, geschlängelten Fischschwanz bestand.
    »Ein Fishmanta’kan!«, rief Quart’ol aus. »Glaub mir, Maddrax, genau so sehen diese Biester aus.«
    Biester! Das monströse Äußere schien die Bezeichnung zu rechtfertigen. Ein stacheliger Schwanz, Raubtierfänge und das bewegliche Dornenhaupt, all das verlieh dem Fishmanta’kan ein Furcht erregendes Aussehen. Hastig raffte Matt die dazugehörigen Unterlagen zusammen.
    NNFU – New Navy Fighting Units stand auf den Mappenumschlägen. Bereits die Bezeichnung verschaffte ihm eine erste Ahnung, worum es hier ging. Hastig überflog er die ersten Seiten, die seinen Anfangsverdacht voll und ganz bestätigten.
    »Ihr braucht euch nicht mehr wegen der Abstammung der Fishmanta’kan zu sorgen«, beruhigte er Quart’ol, als die ersten Informationen ineinander griffen. »Dieses Volk ist nicht auf natürliche Weise entstanden, sondern als Folge eines britischen Militärexperiments.«
    »Aber…« Quart’ol stockte vor Verblüffung. »Was ist mit den hydritischen Genen, die unsere Wissenschaftler entdeckt haben?«
    Darauf mochte Matt kaum antworten, doch die Wahrheit zu ignorieren hatte wenig Zweck. Schweigend blätterte er zwei Seiten zurück und drehte die Mappe so, dass Quart’ol die Fotos eines Hydriten sehen konnte, der mit aufgeschnittenem Torso auf einem Seziertisch lag.
    Quart’ol keuchte vor Schreck. Die Flammen der brennenden Aktenberge überzogen seine Schuppen mit unstetem Glanz, während er die Gesichtszüge des toten Artgenossen studierte.
    »Das muss ein Beobachter gewesen sein«, vermutete er. »Im Laufe der Rotationen sind immer wieder Männer und Frauen aus unseren Reihen spurlos verschwunden. Nach meiner Rückkehr werde ich alles daran setzen, seine Identität zu ergründen.«
    »Den Aufzeichnungen zufolge wurde er bereits tot an Land gespült«, versuchte Matt den

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