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1331 - Hochzeitskleid und Leichenhemd

1331 - Hochzeitskleid und Leichenhemd

Titel: 1331 - Hochzeitskleid und Leichenhemd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ansonsten befanden sich unter unseren Füßen weiße Fliesen, und auch die Wände waren damit bedeckt.
    Ein Tisch war besetzt. Der zweite war leer. Das Metall glänzte im Licht der Lampe so stark, dass man sich darin spiegeln konnte.
    Die Leiche war abgedeckt. Auch das Gesicht konnten wir nicht erkennen. Dr. Shafter trat an das Kopfende und umfasste einen Zipfel des Tuchs.
    »Macht euch auf was gefasst«, flüsterte Murphy.
    Eigentlich konnte uns so leicht nichts mehr erschüttern, doch jetzt, als wir neben der toten Frau standen, musste zumindest ich hart schlucken, denn so hatte ich mir das Gesicht nicht vorgestellt.
    Die Haut war geschwärzt und hatte sich zusammengezogen. An manchen Stellen, wo sie noch heller war, erinnerte sie mich an verschimmelten Pudding.
    »Das ist sie!«, erklärte Dr. Shafter.
    Ich trat näher. Auch Suko schob sich heran. Wir waren keine Fachleute, aber wir sahen beide, dass diese verbrannte Gesichtshaut wohl nicht durch ein normales Feuer hinterlassen worden war. Das sagte ich auch dem Pathologen.
    »Gutes Auge, Mr. Sinclair.«
    »Jetzt sind Sie an der Reihe. Auch wenn Sie noch kein vollständiges Ergebnis haben, würde es uns schon interessieren, was Sie bisher herausgefunden haben.«
    Dr. Shafter gab uns noch keine Antwort. Dafür zog er das Tuch vom gesamten Körper weg, damit wir uns einen Überblick verschaffen konnten.
    Von der Stirn bis zu den Zehen war die gesamte Haut verändert, irgendwie verbrannt. Nur die schwarzen Haare waren nicht angekohlt. Als der Arzt meinen Blick in Richtung Kopf bemerkte, gab er sofort eine Erklärung ab.
    »Die Haare sind für uns auch ein Beweis, Mr. Sinclair, dass die Frau nicht von außen und durch ein normales Feuer verbrannt wurde. Da hätten zumindest einige Haare etwas abbekommen müssen. Wir haben sie bereits untersucht und nichts gefunden.«
    »Das ist in der Tat ungewöhnlich«, stimmte ich ihm zu. »Und welch eine Erklärung haben Sie?«
    »Hm.« Er schwieg und streichelte seinen perfekt sitzenden Kinnbart.
    »Keine?«
    »Schon…«
    »Aber?«
    »Sie sagen es, Mr. Sinclair. Da kommt ein großes Aber. Ich bin zwar nicht überfragt, aber schon überrascht, denn alles deutet darauf hin, dass diese junge Frau leider von innen verbrannt ist. Ich will nicht mal von einem Feuer sprechen, sondern von einer Hitze, die sich in ihrem Innern ausgebreitet hat.«
    Jetzt hatte es auch mir die Sprache verschlagen. Aber ich musste daran denken, dass dieses Kleid angeblich vom Teufel mit einer heißen Nadel genäht worden war. Suko und ich kannten das Feuer der Hölle. Es war mit dem normalen nicht zu vergleichen, obwohl es auch verbrennen konnte. Aber es verbrannte anders, denn es schmolz seine Beute mehr zusammen.
    Darauf kam ich zu sprechen. »Kann es sein, dass diese junge Frau nicht verbrannt, sondern geschmolzen ist?«
    Dr. Shafter schaute mich überrascht an. »Das ist kein schlechter Gedanke, Mr. Sinclair.«
    »Kann ich darauf setzen?«
    »Möglich.« Er nickte vor sich hin. »Ich würde mich beinahe sogar darauf festlegen.«
    »Dann wären wir schon einen kleinen Schritt weiter«, meinte Suko.
    »Wieso?«
    Ich winkte ab. »Nehmen Sie die Worte nicht so ernst. Wir klammern uns eben an jeden Strohhalm.«
    »Aber ihr habt schon einen Verdacht«, mischte sich Kollege Murphy ein. »Ich kenne euch.«
    »Nur einen vagen«, gab ich zu.
    Dr. Shafter war neugierig geworden. »Erzählen Sie. Ich nehme gern eine Lehre an.«
    Das passte mir zwar nicht, aber ich konnte auch nicht kneifen und musste ihm zumindest etwas erklären. »Mein Kollege und ich gehen davon aus, dass die Ursache des Todes nicht in der Normalität zu suchen ist, Doktor. Da spielen andere Faktoren eine Rolle.«
    »Welche? Sagen Sie jetzt nicht unnormale.«
    »Das muss ich unterstreichen. Dinge, die Sie als Wissenschaftler ablehnen, die jedoch trotz allem existieren.«
    Er lächelte. »Ich hatte geahnt, dass Sie eine derartige Antwort geben würden, Mr. Sinclair. Auch ich lebe nicht auf einem anderen Stern. Ich weiß, mit welchen Fällen Sie sich beschäftigen. Hier trifft wohl etwas zusammen, was eigentlich nicht zusammen gehört. Sehe ich das so richtig?«
    »In etwa schon.«
    »Dann bin ich zufrieden und kann mich weiterhin an meine Arbeit machen. Eines allerdings müssen Sie mir abnehmen. Diese Person ist leider tot. Wir haben es hier nicht mit einem Zombie zu tun, wenn ich mal kurz in Ihr Genre hineingleiten darf.«
    »Dürfen Sie, Doktor. Ich wünsche mir und Ihnen auch nicht, dass sich

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