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1332 - Die Höhlen der Ewigkeit

Titel: 1332 - Die Höhlen der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schnell.
    Für ein paar Atemzüge dachte ich daran, daß Kera-Hua-Zatara jeden meiner Schritte genau verfolgen würde. Ich hatte da keine Einwände. Nur ihre Ankündigung des nahen Todes weckte meinen Trotz.
    Ich betrat die kuppelförmige Halle mit den vielen Lichtlöchern. Als ich sah, was sich hier verändert hatte, stockte mir der Atem in zweifacher Hinsicht. Der Samen war aufgegangen. Die schmackhaften Pflanzen hatten sich in die Höhe gerankt. Und das in einer Weise, die meine Eremitenganglien schneller pulsieren ließ. Die höchsten Gewächse übertrafen sogar meine Körpergröße. Und so klein war ich ja nun auch nicht!
    Die Fläche der Pflanzung war etwa hundert mal hundert Schritt groß. Das Lichtloch darüber in der Oberfläche des Mondes Ijarkor war nur wenig kleiner. Ich nahm diese Eindrücke mit der Stabilität auf, die mir die Innere Ruhe gab und negierte erst einmal den zweiten Punkt, der nicht minder tief in meine alte Pailliarenseele stach.
    Die Lichtblätter trugen Früchte. Nach Äonen des Eremitendaseins in den Höhlen der Ewigkeit hatte ich die ideale Nahrungsquelle gefunden!
    Roi Danton, Salaam Siin, Ronald Tekener, Spiel des Lebens! Gedanken rasten durch meinen Kopf, denn mehr als die Hälfte der Pflanzen war verkohlt und tot, und das war sehr schade.
    Denn ... ... in der Mitte meiner Pflanzung stand auf acht blechernen Beinen ein diskusförmiges Raumschiff!
    Der erneut aufkeimende Haß auf alles Fremde, auf die Eindringlinge in meinen bescheidenen Lebensbereich, auf das Spiel des Lebens und alles, was damit im Zusammenhang stand, lieferte sich einen verrückten geistigen Kampf mit den Worten Kera-Hua-Zataras: „Ich versuche auch nicht, dich dahingehend zu beeinflussen, dort nichts anzurühren oder gar zu zerstören."
    Meine Hand ruhte auf der Ausbeu- tlung meines zweiteiligen Körperkleids, hinter der sich der Impulsstrahler verbarg, den ich durch glückliche Umstände gefunden hatte. Eine Stimme in mir, sie konnte nur von der Inneren Ruhe stammen, schrie in meine irritierten Gedanken, daß ich diese Waffe in das nächste Sumpfloch der Höhlen der Ewigkeit werfen sollte. Eine andere Stimme wisperte mir zu, daß meine pflanzliche Gesprächspartnerin erwähnt hatte, daß ich dieses Instrument des Frevels noch brauchen würde.
    Ich tat nichts. Ich starrte das fremde Diskusschiff an und schickte seinen kalten Wänden eine Botschaft der Inneren Ruhe. Die Reaktion kam prompt. Ein Roboter, der mich an die Zeit der monströsen Träume der sehr fernen Jugend im Dienst des Kriegers Ijarkor erinnerte, erschien.
    Seine Lichter flackerten sanft, denn die Innere Ruhe sprang auf ihn über. „Roi Danton und Ronald Tekener wissen, daß du hier lebst", knarrte die Blechmaschine hohl. „Sie haben dein Dasein akzeptiert und dich in Ruhe gelassen. Sie verlangen keine Gegenleistung, denn sie gehen davon aus, daß du ihre Aktionen auch nicht stören wirst."
    Ich war zutiefst schockiert und holte die ganze Kraft der Inneren Ruhe in meine Ganglien, um eine Antwort oder eine Frage zu formulieren. „Was willst du hier, Blechmann?" stieß ich schließlich hervor. „Wie soll ich es dir erklären? Ich helfe ein paar Lebewesen, die für eine bessere Zukunft arbeiten, auch wenn sie selbst durch die Vergangenheit großes Leid erlitten haben. Und dir rate ich, dich. aus allem herauszuhalten.
    Such dir ein gutes Versteck, Alter, sonst bekommst du großen Ärger!"
    „Wem hilfst du?" Es platzte aus mir heraus. „Den Gängern des Netzes? Den Ewigen Kriegern? Dem Spiel des Lebensl Ijarkor? Den Animateuren aus dem Volk der Pterus? Wem hilfst du, Roboter? Wie funktioniert dein Programm?"
    „Ich heiße Sab-17." Der Blechmann reagierte noch ruhiger als ein Wesen, das meine Innere Ruhe kannte. „Ich bin hier, um drei Organen zur Flucht zu verhelfen."
    „Organen? Drei?" Meine Gedanken überschlugen sich, aber sie fanden den richtigen Pf ad zur Wahrheit. „Drei, ein Gänger des Netzes. Zwei Terraner, die Arrangeure des niemals stattfindenden Spieles des Lebens, Roi Danton und Ronald Tekener. Du kennst diese Namen? Ich auch!
    Ja, du Blechmann Sab-17, du weichst mir aus, weil du gar nicht anders kannst. Meine Innere Ruhe und das, was ich von Kera-Hua-Zatara erzählt bekommen habe, verwirren deine programmierten Strukturen. Du siehst einen von Lumpen behangenen Pailliaren vor dir, von dem du nur weißt, daß er kein Feind ist. Das ist richtig. Ich bin für kein Lebewesen ein Feind. Ich weiß aber in etwa, was ein Gänger des

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