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1333 - Mordgelüste

1333 - Mordgelüste

Titel: 1333 - Mordgelüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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den Schuhen.
    »He, hat dich der Bulle wieder freigelassen?«
    Gregg verstand die Welt nicht mehr. Aber er spürte, dass sie es ehrlich meinten und ein verdammt ungutes Gefühl kroch in ihm hoch. Trotzdem fragte er: »Was redet ihr denn da für einen Scheiß?«
    »Man hat dich freigelassen, Mann.«
    »Scheiße, ich bin nie verhaftet worden.«
    Die beiden schauten sich an. Erst grinsten, dann lachten sie, und Fulton fühlte sich auch weiterhin wie vor den Kopf geschlagen. Er zögerte und wusste nicht, was er noch unternehmen sollte. Die feixenden Gesichter ärgerten ihn. Schließlich schüttelte er seine Unsicherheit ab und trat unter das Dach.
    »Okay, das ist kein Spaß mehr. Ich weiß wirklich nicht, was ihr noch von mir wollt.«
    »Echt nicht?«
    »Ja, verdammt.«
    Die Bekannten spielten mit. Die Heiterkeit war ihnen zudem vergangen, und so erfuhr Gregg Fulton, dass er in einer Kneipe eine Frau hatte umbringen wollen.
    »Was?«
    »Du wolltest doch die Wahrheit wissen.«
    Fulton trat einen Schritt nach hinten und schluckte. »Aber womit hätte ich sie denn umbringen sollen?«
    »Man sprach von einem Messer.«
    »Ha, das habe ich gar nicht.«
    »Das wurde jedenfalls gesagt.«
    Gregg tastete seinen Körper ab. »Hier, ihr könnt schauen. Ihr könnt mich absuchen. Wenn ihr ein Messer findet, dann…«
    »Schon gut. Das haben wir gar nicht vor. Wir waren ja selbst nicht dabei und haben nur wiedergegeben, was wir gehört haben. Außerdem kommt gleich unser Bus. Wir wollen noch in den Tempel.«
    »Kirche?«
    »Quatsch. Das ist eine Disco.«
    »Dann viel Spaß.«
    Gregg ging. Er schüttelte den Kopf und hörte das Lachen der beiden hinter sich verklingen.
    Der Student begriff die Welt nicht mehr. So wie er musste sich jemand vorkommen, dem einige Stunden fehlen. Leute, die in einem Vollrausch waren. Nur hatte er nicht getrunken. Er war nüchtern, und er nahm sich auch vor, nichts zu trinken.
    Nur eines wollte er haben: Gewissheit! Ja, Gewissheit über die letzten Stunden oder über einen Teil dieser Zeit, denn plötzlich war alles vorbei gewesen.
    Ein Riss!
    Während er weiterhin darüber nachdachte, stieg Angst in ihm hoch. Das Gefühl legte sich um seinen Magen und stieg auch hoch bis zur Kehle, wobei es ihm fast den Atem nahm. Er fühlte sich wie fremdbestimmt. Er steckte in einem Kreislauf, dem er aus eigener Kraft nicht mehr entkommen konnte.
    Als er das Haus erreichte, in dem er wohnte, wunderte er sich darüber, dass nichts mehr geschehen war. Er hatte auch die letzten Minuten überstanden und sah vor sich wieder die Normalität. Der alte Bau mit dem Dach, in dem sich zahlreiche schräge Fenster abmalten. Eines davon gehörte zu seinem Zimmer. Wenn er an die stickige Bude dachte, wurde ihm ganz anders. Er wusste auch, dass er keine andere Möglichkeit hatte, so schloss er die Haustür auf und machte sich daran, die Treppe hoch zu steigen.
    Sein Kopf steckte voll von Gedanken, in die er allerdings keine Ordnung hineinbringen konnte. Ein zu großes Durcheinander beherrschte ihn. Er lauschte den Echos seiner Schritte, hielt sich am Geländer fest und schüttelte hin und wieder den Kopf.
    Je höher er kam, um so schlechter wurde die Luft. Die Luft stand in diesem engen Treppenhaus, so dass er das Gefühl hatte, von ihr regelrecht eingepackt zu sein.
    Er schloss seine Wohnungstür auf und merkte sein Zittern. Es war noch nicht vorbei, das wusste er. Die Gedanken würden ihn auch weiterhin peinigen, verbunden mit Erinnerungen, die eigentlich keine waren. Er wusste nicht, warum er das getan hatte, aber er glaubte daran, dass es passiert war.
    In seinem Zimmer bekam er kaum Luft. Zuerst stieß er das Fenster auf. Da war es ihm egal, ob etwas Nieselregen aus den tiefen Wolken sickerte. Alles war besser als diese dicke und pappige Hitze, die ihm fast den Atem raubte.
    Als sein Blick auf den Mini-Kühlschrank fiel, merkte er, wie groß sein Durst war. Ihm fiel ein, dass er noch eine Dose Bier dort stehen hatte. Er holte sie hervor und erfreute sich für einen Moment an der kühlen Außenhaut, an der sich rasch Tropfen gebildet hatten.
    In langen Zügen trank er die Dose fast leer, stellte sie weg und setzte sich an seinen kleinen Schreibtisch, auf dem auch der PC stand.
    Der Bildschirm stand unter der Schräge an der Rückseite des Schreibtisches. Gregg schaltete das Gerät nicht ein. Er schaute nur darauf und hatte seine Stirn in Falten gelegt.
    Viele Fragen zuckten durch seinen Kopf. Eine Antwort konnte er sich nicht geben,

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