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1338 - Die Sechstageroboter

Titel: 1338 - Die Sechstageroboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Das war doch nicht persönlich gemeint."
    „Er hat mich einen Verräter genannt", sagte Golem düster. „Aber er hat uns zuvor auch angeboten, seinen Kode zu entschlüsseln zu versuchen", sagte Dao-Lin.
    Es war eine geradezu groteske Situation. Da war einmal der Vierer-Ctl, der aussah wie eine kleinere Ausgabe eines einrädrigen Shifts oder wie ein ähnliches Panzerfahrzeug. Sein eines Rad war in Wirklichkeit eine spindelförmige Walze, auf der er sich fortbewegte. Ich hatte ihn Leonardo getauft. Er war zwei Meter lang, nur einen halben breit und einen Meter hoch. Als „Kopf" hatte er eine Kuppel, in der die Sprech-, Horch- und Sehinstrumente fast wie in einem menschlichen Gesicht angeordnet waren.
    Dazu hatte er um sein Sprachrohr einen Fächer von Antennen, die wie die Barthaare eines Kartanin anmuteten.
    Außerdem konnte er noch, wie er uns zuvor demonstriert hatte, zwei Buggeschütze ausfahren, einen Granatwerfer und einen Desintegrator. Er machte vor unseren Augen sogar Inventur und bewies uns, daß er ein wahres Waffenarsenal in sich trug.
    Golem, der Fünfer-Prüfroboter, hatte über dem Miniaturshift namens Leonardo seine verschiedenen Module verteilt, mit denen sein Grundkörper drahtlos in Verbindung stand. Golem durchleuchtete den Vierer mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln, bis er die Kodebox in Leonardo gefunden hatte.
    Leonardo schrie während dieser Prozedur unablässig Zeter und Mordio.
    Er verstummte erst, nachdem Golem den Kode geknackt hatte und die Funkimpulsfolge optisch und akustisch wiedergab. „Laß mich das machen", bat Dao-Lin mich daraufhin und speicherte den Kode in den Computer ihres SERUNS ein. Sie machte die Gegenprobe und nickte zufrieden. Dann erst funkte sie die Öffnungsimpulse auf der entsprechenden Frequenz.
    Wie nicht anders erwartet, glitt das Schott zur Werftanlage auf. Vor uns zeigte sich ein kurzer Gang, der in einen viereckigen Schacht mündete.
    Da Dao-Lin zögerte, wollte ich den Gang betreten, aber da rief Leonardo, der nicht mehr von Golem belästigt wurde: „Halt! Willst du dich zerstrahlen lassen, Nikki? Hast du nicht erkannt, daß das mein persönlicher Passageimpuls ist? Jetzt, da meine Speicherblockade erst einmal durchbrochen wurde, erkenne ich ganz klar, daß jede Einheit, die die Sicherheitszone betreten will, einen speziellen Passierschein benötigt. Ich kann das für euch regeln ... Nur Golem muß draußen bleiben."
    „Warum ausgerechnet ich?"
    „Weil du ein Roboter bist, der ständig unhörbar hinausschreit, daß er nicht befugt ist", erwiderte Leonardo.
    Schadenfroh fügte er hinzu: „Ja, mein Kleiner, du mußt dir noch das entsprechende Modul beschaffen, von dessen Existenz du bisher noch nicht einmal gewußt hast. So, ihr beiden könnt passieren. Das System hat euch identifiziert und eure Daten gespeichert. Von jetzt an könnt ihr ein und aus gehen, wann immer euch danach ist."
    Wir speicherten jede unseren persönlichen Kode, den Leonardo uns übermittelte, verabschiedeten uns von Golem und betraten den Gang. Hinter uns schloß sich das Schott.
    Der Schacht vor uns reichte Hunderte von Metern in die Tiefe, aber seine Fördereinrichtung war stillgelegt, darum schwebten wir in ihm rnittels der Antigravs unserer SERUNS in die Tiefe und drangen in die subplanetaren Anlagen von Ctl II ein.
    Bild 1 Leonardo führte uns durch die Produktionsanlagen, wo wir Raumschiffe in den verschiedenen Fertigungsstadien bis zum kompletten Schiff bewundern konnten. Es war alles so, wie der Vierer es uns geschildert hatte.
    In den Hangars entdeckten wir etwa zwölf verschiedene Schiffsmodelle, vom kleinen, wendigen Aufklärer bis zum waffenstarrenden Kampfschiff. Letztere erinnerten in ihrer Form an etwa dreihundert Meter lange Kristallkörper, deren Bug einen Schliff wie von Diamanten aufwies.
    Leonardo erklärte bedauernd, daß es sich ausschließlich um ältere Modelle handelte und keines davon nach seinen Plänen gebaut worden war.
    Dao-Lin und ich spekulierten über die Möglichkeit, eines dieser Kampfschiffe zu kapern und damit Ctl II zu verlassen. Ich wollte von Dao-Lin wissen, ob uns der Clan der Wissenden in einem dieser Schiffe passieren lassen würde. Doch sie konnte mir diese Frage nicht beantworten. Sie war von den „Voica", wie sie die anderen Wissenden nannte, nicht über die Existenz solcher Raumschiffstypen aufgeklärt worden. Dao-Lin war immer noch überzeugt davon, daß die Wissenden nichts von der Existenz dieser Schiffe ahnten. „Es muß

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