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1340 - Ephemeriden-Träume

Titel: 1340 - Ephemeriden-Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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in dieser Galaxis aktiv werden", schlug Testare vor, und Ellert willigte ein. An der Seite von Testare würde er bestimmt Kontakt zu den anderen Netzgängern erhalten oder wenigstens von ihnen Ephemeriden-Träume hören. Er war aus der Unendlichkeit zurückgekehrt und gab sich erst einmal damit zufrieden, daß er sich in der Nähe seiner Heimat befand, wobei Nähe relativ zu betrachten war. Für einen Wanderer zwischen den Universen wie ihn war die lächerliche Entfernung von vierzig Millionen Lichtjahren der kleine Schritt, den man manchmal zum Grundstück des Nachbarn hinübertat, um einen Plausch zu halten. „Komm hierher!" rief Ellert. Testare folgte seinem Ruf und betrat den kleinen Nebenraum des Hangars.
    Sie befanden sich in einer Station, die mitten in der Galaxis lag. Zwei Angehörige eines unbekannten Volkes hielten sich in unmittelbarer Nähe der Station auf.
    Sie hatten einen der getarnten Stollen entdeckt und hantierten an einer Schleuse, die in das Innere führte.
    Die beiden Körperlosen waren seit mehreren Tagen unterwegs. Ellert hatte sich inzwischen gedanklich auf den Vorgang des Netzspmngs eingestellt. Obwohl er keinen Imprint besaß, gelang es ihm, sich problemlos in das Psionische Netz einzufädeln und es in den Stationen zu verlassen. Eine andere Möglichkeit besaßen weder er noch sein neuer Partner Testare. Beide waren sie als Körperlose an die beschränkten Möglichkeiten gebunden. „Wir sollten es wagen", sagte der ehemalige Teletemporarier. Er hatte dieselbe Gestalt wie beim ersten Mal gewählt, schwarzhaarig und hager und mit Augen, die durch jede feste Materie hindurchzublicken schienen. „Diesmal bist du es, der sich meiner Führung anvertrauen muß."
    „Und was sollen wir mit ihnen tun?"
    „Ich habe bereits sondiert. Es sind einfache Wesen. Sie besitzen eine technische Kultur, die ihnen von ihrem Ewigen Krieger aufgezwungen worden ist. Ansonsten sind sie relativ unbedarft. Aus eigenem Antrieb hätten sie noch keine Raumfahrt. Wir werden ihnen einen Schreck einjagen und sie glauben lassen, daß es in diesem Berg böse Geister gibt. Dann wird bald niemand mehr hierherkommen."
    „Aber die Elfahder oder Granjcar selbst werden es erfahren und eine Untersuchung anstellen."
    „Dazu muß er diesen Wesen erst einmal glauben. Kennst du einen Ewigen Krieger, der sich mit Mummenschanz abgibt?"
    Da mußte Testare ihm recht geben. „Schließe die Augen", sagte Ellert. „Ich löse mich jetzt aus meinem Projektionskörper. Ich dringe ein wenig in deinen Geist ein."
    Testare kannte das Gefühl der geistigen Verschmelzung. Dennoch war es diesmal etwas Neues für ihn.
    Es war anders als die Gemeinschaft zweier Netzgänger-Bewußtseine und auch anders als das Führen eines hilflosen Ellert durch den Psistrang. Etwas zupfte in seinem Bewußtsein, ohne daß er richtig merkte, woher es kam. Im nächsten Augenblick veränderte sich die Umgebung um ihn herum. Er nahm noch wahr, wie sein Projektionskörper erlosch, dann befand er sich auf einer Reise durch die Dunkelheit. Es war eine Reise durch den gewöhnlichen Kosmos, und ein solches Erlebnis hatte Testare noch nie gehabt.
    Es erinnerte ihn im ersten Bruchteil eines Augenblicks höchstens noch an jenen Zustand, den er nach dem Zusammenprall mit Alaska bei dem Transmitterunfall gehabt hatte. Und doch war das damals ganz anders gewesen, mit einem furchtbaren Schmerz verbunden und ohne das Wissen, was überhaupt geschah.
    Testare begriff, daß sich sein Bewußtsein jetzt irgendwo in der Unendlichkeit verloren hätte, wenn Ellert es nicht geführt hätte. Er nahm es mit sich, und es gab einen kurzen Ruck, wie ein Zerren an der Kleidung eines körperlichen Wesens. Fremde Gedanken drangen auf Testare ein und verwirrten ihn völlig. Er bekam es mit der Angst zu tun, seine Identität zu verlieren, aber da drangen die beruhigenden Impulse Ellerts in ihn ein. Lausche. Höre ihm zu! vernahm er die Gedanken des Parapolers.
    Testare lauschte, und er verstand, was das Wesen dachte, in dessen Gedanken sie eingedrungen waren. Es dachte an eine großartige Entdeckung, die ihnen bevorstand, an einen Erfolg, den ihnen die Götter zugewiesen hatten. Es glaubte daran, auf jenes Geheimnis zu stoßen, das sein Volk seit vielen hunderttausend Jahren begleitete.
    Das Wesen war ein Sarozabe, und sein Begleiter war sein Bruder.
    Ellert drang etwas tiefer in die Gedanken des Wesens ein. Er rührte sich und sandte einen eindringlichen Gedankenimpuls aus. Lästere

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