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1342 - Die Totmacher

1342 - Die Totmacher

Titel: 1342 - Die Totmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wollten das Pärchen fassen und wir waren nach wie vor davon überzeugt, dass sie sich hier im vom Nebel umwobenen Dorf versteckt hielten. Aber auch die vier Kinder zu finden war wichtig und das hatten wir bisher leider nicht geschafft, obwohl sich vor allen Dingen Karen Blaine sehr darum bemühte.
    Der Nebel erwies sich wirklich als Störenfried. Zwar sahen wir in den kleinen Straßen und an den Häusern überall die Kinder und Jugendlichen in ihren Verkleidungen und oft auch mit Laternen in den Händen, aber das war auch alles.
    Immer dann, wenn wir näher an sie herangekommen waren, mussten wir feststellen, dass sich kein Kind darunter befand, das die Verkleidung der Wendy Blaine trug.
    Alle möglichen Masken und Verkleidungen fielen uns auf. Nur Wendy sahen wir nicht.
    Es war auch schwer, von den Halloween-Fans eine Aussage zu bekommen, denn für sie war die Nacht nichts weiter als ein irrer Spaß. Etwas Konkretes erfuhren wir nicht. Im Gegenteil, wir wurden fast immer nur ausgelacht.
    Es gab Jugendliche, die sich besonders stark vorkamen und sich mit Alkohol eingedeckt hatten. Da wurde so manche Flasche geschwungen, und aus einigen Mündern der geschminkten Gesichter wehten uns Alkoholfahnen entgegen.
    Karen Blaine wurde immer nervöser. Sie flüsterte mit ihrem Mann, der sie zu beruhigen versuchte, was er jedoch nicht schaffte.
    Als wir so etwas wie das Zentrum des Ortes erreichten – einen kleinen Marktplatz mit Brunnen – blieben wir stehen.
    Karen Blaine presste für einen Moment die Hände gegen ihr Gesicht. Sie schwankte dabei, so dass Ethan sie stützen musste.
    »Du brauchst keine Sorgen zu haben, wir finden sie. Sie kann sich ja nicht in Luft aufgelöst haben.«
    »Ich glaube nicht daran.«
    Der Anwalt warf uns einen um Hilfe suchenden Blick zu. Er wusste nicht mehr, wie er seine Frau beruhigen sollte und so griffen Suko und ich ein.
    »Bitte, Mrs. Blaine, Sie müssen einfach die Nerven bewahren. Ihre Tochter wird bestimmt bald auftauchen. Außerdem ist sie nicht allein. Es ist recht einfacher, eine Person verschwinden zu lassen als vier. Wir werden eine Spur finden. Sie müssen nur einwenig Geduld haben.«
    »Ich kann einfach keine Geduld mehr haben«, flüsterte sie zurück. Bei den nächsten Worten hob sie ihre Stimme. »Ich habe Angst um das Kind, verstehen Sie, Mr. Sinclair? Angst. Da ist es vorbei mit der Geduld.«
    Ich nickte. »Ja, das verstehe ich. Aber sie sollten die Hoffnung nicht aufgeben. Es sind viele Menschen unterwegs, denen wir noch keine Fragen gestellt haben. Irgendwann haben wir Glück.«
    »Da kann es für Wendy schon zu spät sein.«
    »Aber um sie herum sind noch weitere drei Kinder. Daran sollten Sie immer denken.«
    »Kann ich nicht. Wir hätten sie längst finden müssen, trotz des Nebels.«
    »Keine Sorge, wir machen weiter.«
    Auch der kleine Markplatz war nicht leer. Hier schien so etwas wie ein Treffpunkt der unheimlichen Gestalten zu sein. Besonders der Brunnen war bei den Jugendlichen sehr beliebt.
    Mir fielen zwei Mädchen auf, die langsam näher schlenderten.
    Ich schätzte sie auf 14 oder 15. Jedenfalls älter als Wendy und ihre Freundinnen.
    Auf sie ging ich zu.
    Eine hatte ihr Gesicht grün geschminkt, die andere fahlweiß. Auf ihren Stirnen klebten Teufelhörner aus rotem Kunststoff, die sogar blinkten.
    »Ich suche jemanden«, sagte ich.
    »Uns?« Sie kreischten los.
    Ich wartete, bis sie sich wieder beruhigt hatten. Da stand schon Ethan Blaine neben mir. Er kannte die beiden und erklärte ihnen, dass es uns nicht um einen Halloween-Spaß ging, sondern um eine ernste Angelegenheit.
    »Was ist denn?«
    »Ihr kennt mich.«
    »Klar, Mr. Blaine«, erwiderte die grüngeschminkte Person.
    »Ihr kennt auch meine Tochter.«
    »Wendy?«
    »Genau.«
    »Ist nicht unser Alter.« Beide kicherten, und Ethan stand nahe davor, die Geduld zu verlieren, aber er riss sich zusammen und stellte in ruhigem Tonfall die nächste Frage.
    »Ich will euch nur fragen, ob ihr meine Tochter gesehen habt. Das ist alles.« Er wollte ihnen erklären, was Wendy für ein Kostüm trug, aber sie kamen ihm zuvor.
    »Was hatte sie denn an?«, fragten beide wie aus einem Mund.
    Der Anwalt beschrieb das Outfit.
    Zuerst sagten sie nichts und richteten ihre Blicke in den treibenden Nebel. Dann war es das Girl mit dem bleichen Gesicht, das plötzlich nickte.
    »Wendy war aber nicht allein – oder?«
    »Das war sie nicht.«
    »Die haben wir gesehen!«
    Ethan Blaine zuckte zusammen. »Wirklich? Oder sagt

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