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1345 - Vampirkiller Conolly

1345 - Vampirkiller Conolly

Titel: 1345 - Vampirkiller Conolly Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auf eine derartig unerklärliche Art und Weise verschwunden war.
    Erst als ich die leisen Schritte hörte, geriet ich wieder zurück in die Wirklichkeit. Zacharias kam auf die offene Bürotür zu. Er war blass.
    Er blieb stehen und drehte den Kopf wie jemand, der nach etwas Bestimmtem sucht. »Ist Ihr Kollege schon gegangen?«, fragte er dann.
    Ich wusste nicht, wie ich die Frage einschätzen sollte. Wollte er mich ärgern? Wollte er mich prüfen? Wusste er mehr und hatte uns bisher nur an der Nase herumgeführt?
    »Ja, er ging.«
    Zacharias atmete auf. »Das ist gut«, flüsterte er. »Wissen Sie, er hat mir richtig Angst eingejagt. Der wollte mich sogar killen. Mit diesem verdammten Pfahl.«
    »Den er hier gefunden hat«, sagte ich.
    »Ja, das sagte er.«
    Ich schaute dem Mann mit den rötlichen Haaren in die Augen.
    Zacharias war mir nicht geheuer. Ich wusste nicht, wie ich ihn einschätzen sollte.
    Mir kam er vor wie jemand, der vieles wusste, aber nicht alles sagte und das Wesentliche für sich zurückbehielt. Und einen so ängstlichen und überraschten Ausdruck machte er auf mich auch nicht. Andere Menschen an seiner Stelle wären sicherlich viel geschockter gewesen.
    »Dafür hätte ich gern eine Erklärung.«
    Der Trödler schrak zusammen. Er schien meine Frage nicht erwartet zu haben.
    »Die kann ich Ihnen auch nicht geben, Mister.«
    »Ich heiße übrigens John Sinclair.«
    »Den Namen habe ich auf dem Ausweis nicht richtig entziffern können.«
    Ob es stimmte, wusste ich nicht. Ich sagte ihm auch noch, wie mein angeblicher Kollege mit Namen hieß und verschärfte meine Stimme bei der folgenden Bemerkung.
    »Sie kennen Koonz!«
    Zacharias hatte nicht mit dieser Feststellung gerechnet. Er ging zurück und schüttelte den Kopf. »Wie kommen Sie denn darauf?«
    »Weil ich meinem Kollegen glaube. Wenn der sagt, dass er hier als Chef einen gewissen Koonz getroffen hat, dann glaube ich ihm das. Was wird hier gespielt?«
    »Gar nichts!«
    »Sie lügen!«
    Zacharias wusste nicht, wie er sich verhalten sollte. Er versuchte es mit einem Lächeln, was ihm misslang. Er hob die Schultern wie jemand, der sich unwohl fühlte. Er schaute auch zur Seite, aber er gab mir keine Antwort, die mich zufrieden stellen konnte.
    »Was hat er mit Ihnen gemacht?«
    »Hören Sie. Ich…«
    Zacharias stockte, denn ich ging auf ihn zu. Dabei ließ ich ihn nicht aus den Augen. »Sie kennen ihn!«, flüsterte ich, »das weiß ich. Sie kennen ihn verdammt gut. Und ich will von Ihnen wissen, wie Sie zusammengekommen sind. Was hat er Ihnen geboten? Womit oder wodurch hat er Sie überreden können?«
    »Durch nichts. Durch gar nichts…«
    Er war unsicher geworden. Mein Auftritt blieb weiterhin hart.
    Das hier war kein Spaß mehr. Ich ahnte es nicht nur, ich wusste jetzt, dass mehr dahinter steckte. Dass man sich Bill Conolly ausgesucht und ihn in eine Falle gelockt hatte. Viele Gedanken schossen mir durch meinen Kopf. Letztendlich endeten sie auch an einem Ziel, das mir nicht gefiel. Wie eine drohende Wolke im Hintergrund sah ich den Schwarzen Tod stehen und auch seinen Helfer van Akkeren. Ich durfte auf keinen Fall vergessen, wer möglicherweise die Fäden zog. Der Schwarze Tod war nicht nur zurückgekehrt. Er war auch angetreten, um meine Freunde und mich zu vernichten.
    Bei Sarah Goldwyn hatte er es leider geschafft.
    Während ich darüber nachdachte und den Trödler nicht aus den Augen ließ, musste ich wieder daran denken, wie Bill Conolly verschwunden war. Ja, es war ein Phänomen, daran hielt ich fest, aber es war kein einmaliger Vorgang. Ich kannte dies, ich hatte es erlebt. Leider fiel es mir im Moment nicht ein.
    Ein blechernes Geräusch riss mich aus meinen Gedanken. Ein alter Topf aus Metall war aus einem Regal gefallen, weil Zacharias beim Rückwärtsgehen dagegen gestoßen war. Das Ding lag am Boden. Niemand bückte sich, um es aufzuheben.
    Der Trödler kam nicht mehr weiter. Es war der falsche Weg gewesen, sich in die Enge des Ladens zurückzuziehen. Jetzt steckte er wie in einer Falle.
    Ich schaute ihn an, sezierte ihn mit meinen Blicken und stellte fest, dass ich ihn in die Enge getrieben hatte. Seine Selbstsicherheit war dahin. Er konnte mir nichts mehr sagen. Er stand einfach nur da und schluckte. Schweiß bedeckte seine Stirn.
    »Es ist wohl an der Zeit, dass Sie anfangen zu reden, Mister. Was genau ist hier abgelaufen?«
    Noch überlegte er. Es gab keinen Ausweg für ihn. Ich blieb dabei eisenhart. Er holte schnaufend

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