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1345 - Vampirkiller Conolly

1345 - Vampirkiller Conolly

Titel: 1345 - Vampirkiller Conolly Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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er, was in der Zukunft geschah.
    Ich ging auf ihn zu. Vorsichtig, weil ich jeden Augenblick mit einem Angriff rechnete. Bill war nicht mehr der Mann, den ich kannte. Eine andere Macht hatte ihn übernommen, und sie wiederum hatte etwas mit dem verdammten Pfahl zu tun.
    Bill blieb sitzen. Ich sah keinen Grund für ihn, aktiv zu werden.
    Er interessierte sich auch nicht für mich, er starrte nur auf den glühenden Pfahl.
    Blut, das glühte?
    Irgendwie wollte mir das nicht in den Kopf. Da hatte ich wirklich meine Probleme. Dass sich der Pfahl so veränderte, dafür musste es eine andere Erklärung geben.
    Ich wagte es und trat jetzt näher an Bill heran. Er interessierte sich nicht für mich. Nach dem nächsten Schritt würde ich ihn anfassen können, und darauf hatte ich mich auch schon eingestellt.
    Überraschungen im Leben reißen nie ab.
    Damit wurde ich wieder mal konfrontiert. Ich hatte schon nach Bill gegriffen, um wenigstens einen Kontakt mit ihm zu bekommen, als meine linke Hand ins Leere griff, obwohl ich dabei seine Schultern umfasste.
    Es kam so überraschend für mich, dass ich zurückzuckte und beinahe über die eigenen Hacken gestolpert wäre. Mir gelang noch ein letzter Blick auf meinen Freund, der noch auf dem Boden saß, dessen Umrisse aber immer schwächer wurden.
    »Bi…«
    Der Rest blieb mir im Hals stecken. Meinen Freund gab es nicht mehr. Wo er eben noch gesessen hatte, war die Stelle leer…
    ***
    Das Geschehen erwischte mich wie ein Tiefschlag. Hinzu kam noch die eigene Hilflosigkeit und das Wissen, nichts unternommen zu haben, obwohl ich in der Nähe gestanden hatte. Ich wollte es noch immer nicht glauben. Obwohl ich alles gesehen hatte, rief ich leise seinen Namen, aber Bill meldete sich nicht.
    Es dauerte einige Sekunden, bis ich erfasste, in welch einem Dilemma ich steckte. Die Kraft des verdammten Pfahls war auf meinen Freund übergegangen und hatte ihn vor meinen Augen verschwinden lassen.
    Aber wohin?
    Ich wusste, dass mich diese Frage beschäftigen und fast fertig machen würde. Es gab eine andere Seite, und mir war unklar, wer dort das Sagen hatte, aber für mich stand fest, dass man sich den Reporter nicht grundlos ausgesucht hatte. Einen Fall ohne Motiv hatte ich bisher noch nie erlebt.
    Und jetzt stand Bill Conolly im Mittelpunkt. Hatte man ihn sich geholt – oder war es Zufall gewesen?
    Ich holte mein Kreuz hervor, um einen Test zu starten. Die Hand mit dem Talisman brachte ich dorthin, wo Bill verschwunden war.
    Nichts bekam ich zu spüren.
    Nicht der geringste Wärmestoß gab mir eine kleine Hoffnung. So nahm ich keinen Kontakt zu Bill auf.
    Als ich über meine Stirn wischte, wurde die Handfläche feucht.
    Ich stand ziemlich verloren auf der Stelle und blickte ins Leere. Im Moment war mein Kopf leer. Ich wusste, dass ich in der nahen Zukunft ein Phänomen aufzuklären hatte, für das es im Moment keine Erklärung gab. Ich wollte auch nicht allein mitmachen, denn jetzt musste auch mein Freund Suko ran.
    Über Handy rief ich ihn an und erreichte ihn in seinem Büro.
    »Na, alles okay?«
    »Nein, ganz im Gegenteil.«
    »Bitte?«
    Ohne auf sein Erstaunen einzugehen, gab ich ihm einen Bericht.
    Suko war es gewohnt zuzuhören, deshalb unterbrach er mich auch mit keiner Silbe. Ich hörte hin und wieder nur sein leises Aufstöhnen und später eine Frage.
    »Hast du eine Lösung?«
    »Nicht mal den Ansatz.«
    »Denk an das Motiv.«
    »Weiß ich, Suko, aber ich weiß auch, dass ich im Moment keines sehe. Tut mir Leid.«
    »Dann sage ich dir, was ich denke. Jemand braucht Bill. Wer auch immer. Er hat ihn sich geholt. Er hat dafür gesorgt, dass er den alten Pfahl fand, und er will damit unseren Freund Bill zu einem Vampirkiller machen. Sozusagen ein zweiter Frantisek Marek. Vielleicht hätte der Unbekannte oder die Unbekannten uns auch dazu machen können. Aber Bill ist bei uns dreien das schwächste Glied in der Kette, obwohl er in das eingeweiht ist, was wir tun.«
    »So könnte man es sehen.«
    »Und wie siehst du es?«
    »Ich kann es dir nicht sagen. Ich bin Zeuge gewesen, und ich ärgere mich darüber, dass ich ihm nicht geholfen habe. Ich muss das alles erst sortieren.«
    »Verstehe, John. Soll ich trotzdem kommen?«
    »Nein, warte, bis ich anrufe oder im Büro bin. Dann sehen wir weiter.«
    »Okay.«
    Ob wir je so schnell weitersahen, das stand für mich noch in den Sternen. Mein klares Denken war etwas verschüttet, denn ich konnte auch jetzt nicht nachvollziehen, dass Bill Conolly

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