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1345 - Vampirkiller Conolly

1345 - Vampirkiller Conolly

Titel: 1345 - Vampirkiller Conolly Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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über ihn gekommen. Er hatte sich innerhalb kürzester Zeit verwandelt. Er war von einer wahnsinnigen Aggression gepackt worden. Er hatte töten wollen, daran erinnerte er sich noch. Und dann war alles anders gewesen.
    Etwas hatte ihn ergriffen. Keine Hände, sondern eine Kraft, gegen die er sich nicht hatte wehren können. Sie war unheimlich stark gewesen, und sie hatte ihn praktisch aus der normalen Welt entfernt. Bill hatte überhaupt keine Chance gesehen, sich zu wehren. Er war den anderen Kräften hilflos ausgeliefert.
    War er getragen oder gezerrt worden?
    Da gab es eine Lücke. Die Erinnerung war nicht mehr vorhanden.
    Eines allerdings stimmte: Er lebte noch!
    Bill hörte sich selbst atmen, was ihm gut tat. Dabei stellte er fest, dass er nicht stand, sondern saß. Und auf dem Boden hatte er auch in diesem Büro gesessen.
    Sein Blick erreichte die rechte Hand. Er hatte schon erlebt, dass sie anders war. Zur Faust geballt. Das war bei der Linken nicht der Fall. Und als er jetzt genauer hinschaute, huschte ein Lächeln über seine Lippen, ohne dass er es wollte.
    Er hatte etwas mitgebracht, denn mit den Fingern der Rechten umschloss er den Pfahl.
    Bill rührte sich nicht mehr. Er überlegte. Seine Gedanken drehten sich um den Pfahl. Er hatte ihn geholt, er hatte ihn auch festgehalten, aber da hatte er anders ausgesehen. Zuerst normal und dann sehr rot, als würde er von innen glühen.
    Bill erinnerte sich genau an diese Anomalie. Er dachte allerdings nicht länger darüber nach, weil er zu den Menschen gehörte, die lieber nach vorn blickten und nicht zurück.
    Aber wohin ging der Blick?
    Er war keiner, der in die Zukunft schaute. Er wollte sich mit der Gegenwart beschäftigen, wobei er sich fragte, wo die Gegenwart überhaupt lag. Um ihn herum war sie, aber wo befand sie sich wirklich, denn diese Umgebung war ihm fremd.
    Gab es noch eine zweite Gegenwart?
    Bill hatte Probleme damit, eine Antwort zu geben. Es ging ihm auch nicht schlecht, er war nur so verdammt unsicher, was mit ihm passiert war.
    Er stand auf.
    Es klappte wunderbar. Er ging ein paar Schritte vor und zurück, auch da erlebte er keine Probleme. Er war nicht angeschlagen, er fühlte sich fit. Er befand sich nur nicht dort, wo er eigentlich hingehört hätte. Genau das war das Problem.
    Wo steckte er?
    Der erste Blick brachte ihn auch nicht viel weiter. Das lag an seiner Umgebung, die zu dunstig oder neblig war. Über allem lag dieser Schleier, aber es war keine Welt, in der sich nichts bewegt hätte. Das gab es schon. Nur sah er diese Bewegungen einfach zu schattenhaft innerhalb des Nebels.
    Fuhren da Autos? Gingen da Menschen her? Waren Stimmen zu hören? Lachen, Schreien oder…?
    Nicht mal ein Oder. Es blieb still.
    Dumpf und still. Typisch für Nebel und Dunst.
    Aber wo gab es Nebel? In London wäre er um diese Zeit fast schon normal gewesen, aber Bill hatte den Eindruck, dass er sich nicht mehr in dieser Stadt befand.
    Auch nicht in der normalen Welt…
    Der Gedanke erschreckte ihn. Er hatte Mühe, ein Zittern zu unterdrücken. Und wieder kehrte die Erinnerung an das zurück, was er erlebt hatte. Besonders an den glühenden Pfahl, der jetzt ihm gehörte.
    Bill erlebte einen leichten Schauder, als er auf ihn nieder schaute.
    Er mochte ihn nicht. Er hasste ihn regelrecht. Er merkte, wie die Emotionen in ihm hochwallten, zugleich erwischte ihn eine tiefe Traurigkeit. Was war, wenn er nicht mehr den Weg der Rückkehr fand?
    Bill konnte sich keine Antwort geben. Er blieb mit seiner Furcht und dem Druck allein, aber er wusste auch, dass es keinen Sinn hatte, wenn er auf der Stelle stehen blieb.
    Er musste etwas unternehmen und dort hineingehen, wo sich der Nebel aufgebaut hatte.
    Niemand war da, der ihn aufhielt, als er sich in Bewegung setzte.
    Es gab auch kein Hindernis auf dem Boden. Bill konnte sich völlig frei bewegen. Er lief auf den Nebel zu, der gar nicht mal so dicht war, wie er es sich gedacht hatte. Je näher er kam, desto mehr nahm er auch akustisch von seiner Umgebung wahr.
    Stimmen, die ihn säuselnd erreichten. Menschen sah er zunächst nicht. Einige Schritte weiter fielen ihm schon Bewegungen auf. Im Nebel sah er die Menschen, er sah auch Autos. Gebäude ebenfalls, sogar schwache Lichter.
    Der Reporter verstand die Welt nicht mehr. Er strich über sein Gesicht. Er schüttelte den Kopf und stellte sich ständig die Frage, wo er sich befand.
    Noch in der normalen Welt oder schon woanders? In einer fremden Dimension, die ihm als Mensch

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