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1345 - Vampirkiller Conolly

1345 - Vampirkiller Conolly

Titel: 1345 - Vampirkiller Conolly Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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durch die Nase Luft. Er zwinkerte dabei, als wäre ihm Schweiß in die Augen gelaufen. Ich wusste, dass ich ihn so weit hatte.
    Noch einen setzte ich drauf: »Ich kann Sie auch zum Yard bringen lassen und dort verhören.«
    »Nein, nein, das nicht. Auf keinen Fall.«
    »Dann reden Sie endlich!«
    Zacharias presste beide Hände gegen den Leib und stöhnte. So reagierte jemand, der geschlagen worden ist oder Mitleid erregen möchte.
    »Ich konnte doch nicht anders«, flüsterte er.
    »Als was?«
    »Ich musste es einfach tun.«
    »Was mussten Sie tun?«
    »Ihm den Laden überlassen.«
    »Koonz?«
    »Klar.«
    »Und wie ging das vor sich?«
    »Er schien Bescheid zu wissen«, flüsterte der Mann. Er senkte dabei den Kopf. »Ja, er schien alles zu wissen. Er muss sich zuvor über mich informiert haben.«
    »Weiter!«
    Zacharias hob die Schultern. »Was soll ich dazu sagen? Ich habe ihm meinen Laden überlassen. Das heißt, ich war auch hier, aber ich habe mich im Hintergrund gehalten. Er wartete auf einen bestimmten Kunden, über den er sich informiert hat. Er wusste, dass dieser Mensch unter anderem immer eine bestimmte Zeitung liest und sicherlich auf eine gewisse Anzeige stoßen wird. Das ist dann eingetreten.«
    »Und dieser Kunde ist mein Kollege gewesen.«
    »Ja. Er kam und wurde von Koonz in das Büro hier begleitet. Dort ist der Tresor geöffnet worden. Aus ihm hat Koonz dann diesen Gegenstand geholt.«
    »Den Pfahl also.«
    »Kann sein. Erkannt habe ich ihn nicht.« Zacharias holte tief Luft.
    Er hatte sich wieder gefangen. Ein Großteil seiner Unsicherheit war verschwunden. »Verdammt, was hätte ich denn tun sollen? Mir geht es auch nicht blendend. Er hat mich gut bezahlt. Was ich erlebte, war ja kein Verbrechen.«
    »Nein, das war es nicht.«
    Seine Erleichterung nahm zu. »Gut, dass Sie es einsehen, Mr. Sinclair. Ich bin wirklich unschuldig. Nichts, aber auch gar nichts habe ich mir zuschulden kommen lassen.«
    »Aus Ihrer Sicht haben Sie sogar Recht. Können Sie mir sagen, wie die weiteren Pläne aussehen?«
    »Nein, ich war in nichts eingeweiht. Es lief eigentlich alles so wunderbar glatt. Der Mann kam, er wurde von Koonz empfangen, und alles andere lief normal.«
    »Haben Sie diesen Pfahl schon zuvor gesehen? Oder ist er Ihnen fremd gewesen?«
    »Er war mir fremd. Er war für mich normal. Ich habe ja nicht gewusst, dass er so komisch ist.«
    »Wie meinen Sie das denn?«
    »Dass er einen Menschen beeinflussen kann. Dass er plötzlich… ich … ich … weiß es nicht mehr …«
    Zacharias sackte in sich zusammen. Er fiel allerdings nicht zu Boden, sondern nahm nur eine seltsame Haltung an. Beinahe demütig, aber auch ängstlich.
    »Was wissen Sie noch über diesen Koonz?«
    Zacharias schüttelte den Kopf. »Ich weiß nichts über ihn, gar nichts. Das müssen Sie mir glauben. Es ist einfach so, dass er mir fremd gewesen ist. Er kam als Fremder, er zahlte mir eine bestimmte Summe, und er ging wieder als Fremder.«
    »Hat er Ihnen gesagt, dass er noch mal zurückkkehren wird?«
    »Nein.«
    Ich nickte. Es war mehr eine Bestätigung. Wie es jetzt weitergehen sollte, wusste ich auch nicht. Mir war nur klar, dass man mit meinem Freund Bill etwas vorhatte und dass ich etwas übersehen hatte. Etwas Entscheidenes sogar. Was das genau gewesen war, das wusste ich nicht, aber es lag auch nicht so weit entfernt, sonst wären mir diese Gedanken nicht in den Sinn gekommen.
    »Werde ich jetzt verhaftet?«, fragte er.
    Ich winkte ab. »Nein, Mr. Zacharias. Sie können hier weiter auf Kunden warten.«
    »Ja, danke.«
    Ich ging wieder zurück in das kleine Büro, weil ich noch etwas testen wollte. Diesmal nahm ich mein Kreuz in die Hand. Damit forschte ich nach einer Restmagie, denn Bill Conolly war ja leider auf eine magische Art und Weise verschwunden.
    Es gab nichts. Das Kreuz blieb normal. Ich merkte nicht die Spur einer Erwärmung.
    Zacharias wartete an der Tür auf mich. Ob er mir die reine Wahrheit gesagt hatte, stand in den Sternen. Ich für meinen Teil musste ihm jedenfalls glauben.
    »Gut«, sagte ich, »dann lasse ich Sie wieder allein.«
    Er staunte mich an. »Und was ist mit Ihrem Freund?«
    »Den werde ich noch suchen.«
    »Ah ja.«
    Er fragte nicht, wo ich anfangen wollte. Er sagte nichts mehr und brachte mich nicht mal bis zur Tür…
    ***
    Was Bill Conolly erlebte, glich einem Wunder, und zwar deshalb, weil er sich nicht erklären konnte, was mit ihm geschah. Etwas Wildes und für ihn nicht Begreifbares war

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