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1345 - Vampirkiller Conolly

1345 - Vampirkiller Conolly

Titel: 1345 - Vampirkiller Conolly Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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befand sich das Archiv, aber auch der Arbeitsraum.
    Lauerte die Gefahr dort?
    Um es herauszufinden, hätte sie die lange Treppe hochgehen müssen. Noch traute sie sich nicht. Sie ging bis zur ersten Stufe und wartete dort zunächst ab.
    Die Gefahr war noch nicht verschwunden. Justine spürte sie mit jeder Faser ihres Körpers. Es musste noch ein zweiter Besucher das Haus betreten haben, von dem Jane Collins möglicherweise nichts ahnte.
    Aber wie war er gekommen, ohne dass er gesehen wurde?
    Darüber machte sich die Vampirin schon Gedanken. Wenn er das nämlich geschafft hatte, war er besonders gut, und sie nahm sich vor, auf der Hut zu sein.
    Kein Geräusch warnte sie. Sie merkte jedoch, dass etwas nicht stimmte. Die feinen Härchen auf ihrer Haut hatten sich an verschiedenen Stellen hochgestellt. Sie reagierte plötzlich sehr menschlich, aber das störte sie nicht.
    Sie wollte hochgehen – und sah den Schatten!
    Sofort zog Justine ihren rechten Fuß zurück, der schon auf der untersten Stufe gestanden hatte. Sie blickte hoch, sah einen Umriss und sah ihn trotzdem nicht richtig.
    Es war eine Gestalt, die durchaus ein Geist hätte sein können.
    Womöglich wirkte sie im Dämmerlicht der Treppe auch nur so, und Licht brauchte Justine nicht.
    Sie wartete ab.
    Dass der Eindringling etwas von ihr oder Jane wollte, lag für sie auf der Hand. Vielmehr beschäftigte sie die Frage, wie die Gestalt es überhaupt geschafft hatte, das Haus zu betreten. Das war immerhin die ganz große Frage, und die bereitete selbst ihr Probleme.
    Es ging weiter. Es lief fort. Es war alles anders. Selbst Justine wurde davon überrascht. Der Mann ging, aber sie hörte ihn nicht.
    Er kam auf sie zu, er war deutlicher zu sehen, und trotzdem verursachte er kein Geräusch auf der Stufe.
    Sie wich zurück, was sonst nicht ihre Art war. Aber sie wollte sich erst auf diesen Typen einstellen.
    Er war groß und wirkte sehr hager. Er machte auf sie einen düsteren Eindruck. Aber er war auch ein Mensch, und das wiederum sorgte bei ihr für einen gewissen Optimismus.
    Schlagartig merkte sie, dass ein anderes Gefühl sie erfasste. Es war die Gier, denn der Mensch war mit Blut gefüllt, und sie brauchte mal wieder diesen Treibstoff.
    Furcht verspürte Justine nicht. Sie konnte sich immer auf ihre Stärke verlassen, und auch diesen Bleichen würde sie leer trinken.
    Das stand für sie fest.
    Er musste sie längst gesehen haben. Nur machte ihm das nichts aus. Er ging einfach weiter, denn die andere Person störte ihn überhaupt nicht. Vor der Treppe blieb er stehen.
    Justine bewegte sich auch nicht. Sekundenlang stand die Schweigewand zwischen ihnen. Bis es Justine nicht länger aushielt und ihm mit zischender Stimme eine Frage stellte.
    »Wer bist du?«
    »Koonz.«
    »Na und?«
    »Ich kenne ihn.«
    »Wen?«
    »Den Schwarzen Tod!«
    ***
    Fast hätte Jane gepfiffen oder auch gelacht. Aber sie tat beides nicht.
    »Was hast du gesagt?«, flüsterte sie, »du willst Justine Cavallo pfählen?«
    »Ja, deshalb bin ich zu dir gekommen. Sie hat sich schließlich hier eingenistet.«
    »Nein, das glaube ich nicht.« Jane beschäftigte sich noch immer gedanklich mit dem Vorhaben des Reporters. »Wie willst du das denn schaffen? Pfählen? Ist dafür nicht Marek zuständig? Wenn du mir gesagt hättest, du willst sie mit einer MG-Salve aus geweihten Silberkugeln beschießen, das hätte ich dir geglaubt. Aber nicht das Pfählen. Wie kommst du überhaupt darauf, das zu tun?«
    »Es ist eine lange Geschichte.«
    So gibt man Antwort, wenn man etwas nicht gleich erzählen will.
    Das wusste Jane auch, und deshalb stellte sie eine andere Frage.
    »Besitzt du überhaupt eine entsprechende Waffe?«
    »Ja.«
    »Wo denn?«
    Bill bewegte sich in seinem Sessel. Auch das machte auf Jane keinen normalen Eindruck. Er war zu angespannt. Das schlug sich auch auf seine Bewegungen nieder, die er steif durchführte, als lägen schwere Gewichte auf seinen Armen.
    Nun verstand die Detektivin auch, warum er seine Jacke nicht abgelegt hatte. Darunter hielt er die Waffe versteckt, die er jetzt hervorholte.
    Jane Collins war mehr als gespannt. Sie konnte ihren Blick nicht von Bills rechter Hand abwenden und schaute mit großem Erstaunen zu, als Bill tatsächlich einen Pfahl hervorholte, den sie kannte, denn er glich stark der Waffe eines gewissen Frantisek Marek.
    Sie stöhnte auf.
    »Was hast du?«
    Jane deutete auf den Pfahl. »Sie gehört dem Pfähler – oder?«
    »Nein, mir.«
    »Und woher hast

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