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1346 - Mallmanns Schicksal

1346 - Mallmanns Schicksal

Titel: 1346 - Mallmanns Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Seiten der untersten Stufe auf. Ich nickte der Detektivin zu, damit sie die ersten Fragen stellte.
    »Wo wolltest du hin?«
    Ihr Kopf geriet in nickende Bewegungen. »Bist du Jane Collins?«, fragte sie dabei.
    »Ja. Und wer bist du?«
    »Ich heiße Esmeralda.«
    Jane fragte mich. »Hast du den Namen schon mal gehört? Oder kennst du sie?«
    »Auf keinen Fall. Ich nehme an, dass sie aus Mallmanns ehemaliger Welt kommt.«
    »Sind die Wesen dort nicht zerstört worden?«
    Ich hob die Schultern. »Zuvor habe ich sie nicht gezählt. Deshalb weiß ich auch nicht, ob alle vernichtet worden sind. Da können noch welche existieren.«
    »Kann sein.«
    Ich fragte direkt: »Kommst du aus der Vampirwelt?«
    Ein lang gezogenes »Jaaaa…« folgte.
    »Sehr gut. Dann hast du wohl als Einzige überlebt.«
    Jetzt musste sie nachdenken. Ich hatte sie bewusst nicht auf Will Mallmann angesprochen, obwohl es mich drängte, zu erfahren, was wohl mit ihm geschehen war.
    »Hast du oder hast du nicht?«
    Sie zuckte mit den Schultern.
    »Und wer hat dich geschickt?«, fragte Jane.
    »Bin durch den Spiegel gekommen.«
    Jane Collins verzog die Lippen. »Das hatten wir uns fast gedacht. Aber hast du den Plan allein gefasst?«
    »Nein.«
    Jetzt wurde es interessant. Jane fragte schneller als ich. »Und wer hat dich geschickt?«
    Die Antwort, die wir bekamen, haute uns fast aus den Schuhen.
    Leise, aber sehr verständlich sagte sie: »Dracula II…«
    ***
    Ich hörte Jane leise stöhnen und sah nach einem Seitenblick, dass sich ihre Augen weiteten.
    Ich selbst schluckte nur und fragte mich, ob ich mich verhört hatte. Bestimmt nicht, denn dann hätte Jane Collins anders reagiert und wäre auch nicht so blass geworden.
    »Das ist doch nicht wahr«, flüsterte sie. Jetzt war ich gemeint.
    »Glaubst du ihr?«
    »Warum sollte sie lügen?«
    »Mallmann lebt?«
    »Ja.«
    »Dann hätte mir Justine was gesagt und…«
    »Sie hat es selbst nicht gewusst. Ich sah, dass sie mit ihm weglief. Was dann passierte…«
    »Ja, du hast Recht.« Jane musste plötzlich lachen. »Ich begreife es nicht. Er hat es tatsächlich geschafft. Er muss dem Schwarzen Tod entkommen sein. Aber wo ist er jetzt?« Jane wandte sich wieder an Esmeralda. »Weißt du das?«
    »Er hat mich geschickt.«
    »Dann ist er also noch in der Vampirwelt.«
    »Ja.«
    »Und der Schwarze Tod hat ihn nicht gekillt?«
    »Nein, noch nicht.«
    »Und weshalb bist du hierher gekommen?«, mischte ich mich wieder in das Gespräch ein.
    »Ich sollte jemanden holen.«
    »Wen denn?«, fragte ich lauernd, obwohl ich die Antwort fast kannte.
    »Justine Cavallo.«
    Das hatte ich mir gedacht, Jane ebenso. Sie stand neben mir und nickte. »Mallmann«, flüsterte sie. »Er hat sich nicht erwischen lassen. Man muss ihm ein Kompliment machen.«
    So sah ich das nicht, aber er hätte eigentlich nur dort bleiben können. Wäre es anders gewesen, hätten wir etwas von ihm gehört.
    Er hatte die Welt nicht verlassen. Es war für mich schwer, einen Grund dafür zu finden. Möglicherweise gab es für ihn keinen anderen Ausweg. Hinzu kam noch etwas. Mallmann war jemand, der eine Niederlage nicht ertragen konnte, der immer auf Rache sann und sich dabei auch etwas Neues einfallen ließ. In diesem Fall allerdings war seine Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Ich konnte mir vorstellen, dass es der Schwarze Tod nicht zugelassen hatte, dass er auch nur in die Nähe der Hütte geriet.
    Umso unerklärlicher war für mich die Flucht dieser uralten Blutsaugerin.
    Ich fragte danach, wie sie es geschafft hatte, und ich bekam sogar eine Antwort.
    Diesmal mussten wir uns anstrengen, um sie verstehen zu können. Sie konnte nicht richtig sprechen und riss des Öfteren Worte aus dem Zusammenhang. Aber es gelang uns trotzdem, ein Bild von dem zu bekommen, was da passiert war.
    Der Schwarze Tod wollte Mallmann endgültig vernichten. Er hatte sich auf ihn konzentriert und auf keinen anderen Gegner.
    Diese Chance hatte Esmeralda genutzt, war zur Hütte gelaufen und hatte ihren Weg durch den Spiegel bis zu uns gefunden, denn ihr war das Ziel vorgegeben worden.
    Die kompliziertesten Dinge laufen oft am einfachsten. Das musste ich hier wieder erleben.
    »Und Justine sollte helfen«, sagte ich.
    »Ja, er wollte es so.«
    »Aber sie ist nicht hier!«
    Esmeralda bewegte ihren Kopf und schaute Jane Collins an. Ob sie geschockt war oder nicht, das sahen wir ihrem Gesicht nicht an.
    In diesem alten Gesicht gab es nur die rissige graue Haut und die trüben

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