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1346 - Mallmanns Schicksal

1346 - Mallmanns Schicksal

Titel: 1346 - Mallmanns Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dem Schwarzen Tod wieder zu entkommen.«
    »Vergiss aber nicht, John, dass Esmeralda geschickt wurde, um Hilfe zu holen. Mallmann wollte wieder Justine Cavallo an seiner Seite haben, und er wusste nicht, dass er sie bei uns nicht mehr finden kann. Ich hoffe ja, dass sie für immer wegbleibt, aber so recht kann ich daran nicht glauben. Sie wird sich wieder fangen und zu mir zurückkehren.«
    »Sehr schön. Und was wird dann geschehen?«
    Jane zuckte die Achseln. »Das darfst du mich nicht fragen, weil ich es nicht weiß.«
    Es sah schlecht für uns und auch für bestimmte Personen der Gegenseite aus, die trotzdem gezwungen waren, mit uns zusammenzuarbeiten. Daran hatten wir uns beinahe schon gewöhnt.
    »Wer kann uns die Wahrheit sagen?«, murmelte Jane, die versonnen auf ihre Knie schaute.
    »Wir nicht.«
    »Richtig. Also geben wir auf!«
    Es waren Worte, die mir nicht gefielen. Es ging immer weiter. Es musste weitergehen. Wie oft hatten wir schon vor verschlossenen Türen gestanden und sie letztendlich trotzdem irgendwie aufbekommen. Ich hoffte, dass es uns auch in diesem Fall gelingen würde, aber noch war die Tür zu. Ich wollte nicht sagen, dass die Gegner stärker waren als wir, aber sie besaßen leider die besseren Voraussetzungen, denn wir waren »nur« Menschen und handelten dementsprechend.
    »Mallmanns Schicksal«, sprach ich mehr zu mir selbst. »Wer hätte gedacht, dass es je so weit kommen würde. Ich habe mir zwar immer gewünscht, ihn eines Tages zu besiegen oder ihm zumindest seinen Nimbus zu nehmen, doch jetzt stehe ich vor einem Scherbenhaufen.«
    Jane fragte: »Dann gehst du tatsächlich davon aus, dass er vernichtet worden ist?«
    »Muss ich das nicht?«
    »Ich kenne dich anders, John. Wo bleibt deine Energie? Wo finde ich deinen Willen wieder? Es hat doch keinen Sinn, sich in trüben Gedanken oder Depressionen zu verlieren. Das bringt einfach nichts, finde ich. Oder siehst du das anders?«
    »Nein, das hat uns nie etwas gebracht.«
    »Genau das meine ich auch.«
    »Dann gib mir einen Tipp.«
    »Kann ich nicht!« Jane schüttelte den Kopf. »Ob du es glaubst oder nicht, ich warte förmlich darauf, dass unsere Freundin Justine zurückkehrt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie sich endgültig zurückgezogen hat. Sie wird unterwegs sein, um etwas auszuforschen. Ich würde mich nicht wundern, wenn sie hier wieder erscheint und mit einer Überraschung aufwartet, die uns den Weg zeigt, wie es weitergeht.«
    »Wohin sollte der denn gehen?«
    »Zu Mallmann…?«
    Ich musste lachen. »Und wie werden wir ihn finden? Als Vampir oder als einen Haufen Staub?«
    »Such dir was aus.«
    Das tat ich auch. Will Mallmann war zu einem Überlebenskünstler geworden. Er kannte alle Tricks. Selbst den Treffer mit der Sense hatte er überstanden. Ich konnte mir vorstellen, dass er auch jetzt dem Schwarzen Tod entkommen war, auch wenn ich nicht wusste, wie er das fertig gebracht haben sollte.
    Jane warf den Kopf zurück und lachte plötzlich laut gegen die Decke. »Wann ist Heiligabend?«, fragte sie dann.
    »Morgen.«
    »Und übermorgen gibt es dann die Geschenke. Dann ist man locker, dann ist man fröhlich, dann gibt es den Plumpudding, wie auch immer, und was tun wir?«
    Ich hob die Schultern.
    »Wir sollten zusammenbleiben«, sagte Jane.
    »Was oder wen meinst du damit?«
    »Unser Team.«
    »Und wo?«
    »Dieses Haus ist groß genug. Ich hätte da keine Probleme. Was sagen denn die Conollys?«
    »Sie hätten nichts gegen eine große Feier. Sie würden in den ersten Weihnachtstag hineinfeiern.«
    »Das hört sich nicht schlecht an.« Über Janes Gesicht rann ein Schauer. »Ich habe gerade daran gedacht, dass es das erste Fest seit langem ohne Lady Sarah ist. Da möchte ich wirklich nicht allein hier im Haus bleiben und trüben Gedanken nachhängen.«
    »Das musst du auch nicht.«
    Jane lächelte wieder. »Und auf eine Justine Cavallo kann ich auch gut und gern verzichten.«
    »Okay, dann…«
    In diesem Moment meldete sich das in der Nähe stehende Telefon. Es war wie bei einem Bühnenstück. Wenn das Gespräch zwischen den Akteuren versandete, passiert etwas.
    Jane wohnte hier. Sie stand auch auf und nahm ab. Zugleich schaltete sie den Lautsprecher ein, damit ich mithören konnte.
    »Hallo, Jane…«
    Die Frauenstimme kannten wir. Sie gehörte Justine Cavallo, und die rief bestimmt nicht grundlos an.
    »Du?«
    »Ja, wie du hörst.«
    »Was willst du?«
    »Zurück in mein neues Zuhause.«
    »Das ist es nicht,

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