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135 - Madame La Roshs Marterhaus

135 - Madame La Roshs Marterhaus

Titel: 135 - Madame La Roshs Marterhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
da erzählt haben, Mister Brent: Von einer Frau, die Netzwerk verschleudert
wie eine Sprühdose meinetwegen Farbe oder einen Haarspray. Eine Frau, die Sie
mit einer Spinne vergleichen... und die in der Wand steht...«
    Larry winkte ab und faßte sich an die Stirn. Er konnte
es nicht mehr hören.
    Was war geschehen?
    Hatte er vorübergehend sein Gedächtnis verloren? War
er auf irgendeine Weise mit einer Halluzination konfrontiert worden, wie er sie
schlimmer nie gehabt hatte?
    Irgend etwas mußte diesen Zustand doch ausgelöst
haben!
     
    *
     
    »Es muß Ihnen offensichtlich so ergangen sein wie
Ihrem Mitarbeiter, Mister Kunaritschew«, sagte Sheriff Kling scharf. »Der hat
ja auch behauptet, so etwas Komisches gesehen zu haben. Leichen, die sich
auflösten, weil Madame La Rosh angeblich einen Kräuterextrakt über sie
ausgeleert hat. Sie fahren mit seltsamen Geschützen hier auf, Mister Brent. Es
tut mir leid, aber ich kann diese Sache nicht einfach so auf sich beruhen
lassen. Ich werde die Angelegenheit weiter melden müssen. Auch Spezialisten
können sich irren.«
    Das war noch zahm, was er da sagte. Larry hatte ein
Gespür dafür, was Kling eigentlich sagen wollte.
    Und man konnte es ihm aufgrund der Situation, die er
angetroffen hatte, auch gar nicht verübeln.
    Larrys Mission war gründlich danebengegangen, es war
unmöglich gewesen, Tom Kellery nach den Vorfällen noch darum zu bitten, ihn
eventuell als Gehilfen mit in das Haus La Rosh zu nehmen.
    Da mußte Kellery ihn endgültig für wahnsinnig halten.
    Kling ließ es nicht zu, daß Larry den Wagen nahm, mit
dem er gekommen war. Zwei Sergeants waren dabei. Der eine bewachte Larry Brent
wie einen Luchs, als X-RAY-3 in den Fond des Polizeifahrzeugs stieg, und der
andere folgte ihm in Brents Leihwagen.
    Fragen über Fragen marterten Larrys Gehirn und er sah,
daß er ganz anders vorgehen mußte, als er es versucht hatte. Man lernte nie
aus... Er konnte von Glück sagen, daß er noch so glimpflich davongekommen war.
    Die Wagen fuhren weg.
    Das Haus des Blumenhändlers befand sich noch im
Rückspiegel, aber nicht das Fenster jenes Raumes, in dem X-RAY-3 mit der
unheimlichen Erscheinung gekämpft hatte.
    Dort bewegte sich der Vorhang.
    Mit zarter Hand drückte Anne Sordan die Gardine zur
Seite und blickte mit einem vielsagenden und gefährlichen Lächeln den entschwindenden Fahrzeugen nach.
    Anne Sordans ganze Haut war mit einem feinen,
schimmernden Gespinst überzogen...
     
    *
     
    Larry mußte mit in Sheriff Klings Office.
    Dort besprachen die beiden Männer sich unter vier
Augen, nachdem Kling seine Meldung an die Stelle gemacht hatte, die ihn
beauftragte, Brent in jeder nur erdenklichen Form zu unterstützen.
    »Eigentlich zählen meine eigenen Entscheidungen hier
in diesem Bezirk. Aber es gibt Anweisungen, die über die lokalen
Zuständigkeiten hinausgehen. Ich weiß nicht, bei wem Sie einen Stein im Brett
haben, Mister Brent, egal wie verrückt Sie sich auch benommen haben. Ich
versteh' das nicht.«
    Kling kramte eine Zigarre aus einem Behälter, der auf
seinem ramponierten Schreibtisch stand, und biß wütend die Spitze ab.
    »Aber ich kann Sie gar nicht mehr so unterstützen, wie
ich das gerne getan hätte, Mister Brent.
    In der Zwischenzeit ist ja etwas geschehen, das andere
bezeugen können... die Kellerys, Dr. Sander... die haben doch mitbekommen, was
vorgefallen ist. Ich mach' mich lächerlich, wenn ich sage, daß ich Sie einfach
laufen ließ, daß ich keinen Grund gehabt hätte, Sie hier festzuhalten... Es ist
ausgeschlossen, daß Sie sich hier in Blomington weiter sehen lassen. Die Sache
bei den Kellerys wird sich in dem kleinen Ort verbreiten wie ein Lauffeuer.«
Sheriff Kling fuhr sich durch die schütteren Haare. Er hielt noch immer die
abgebissene Zigarre zwischen den Fingern, steckte sie manchmal während einer
kleinen Sprechpause in den Mund und saugte daran, als müsse er den Geschmack
vorkosten. Er nahm sie dann wieder heraus, um weiterzusprechen.
    Larry Brent nickte nachdenklich. »Ich begreife die
Lage, in der Sie sich befinden, sehr gut, Sheriff. Dann wird es wohl das Beste
sein, wenn ich von hier verschwinde...«
    Kling atmete durch und griff nach einem faustgroßen
Feuerzeug, das mitten auf dem Tisch stand. Mit einem einzigen Handgriff
erzeugte er eine Flamme, die einem Flammenwerfer alle Ehre gemacht hätte.
    »Das ist gut, Mister Brent...« sagte er zwischen dem
Anpaffen. »Eine gute Idee... die ist uns beiden dienlich. Sie müssen

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