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1352 - Beute für den Sensenmann

1352 - Beute für den Sensenmann

Titel: 1352 - Beute für den Sensenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schulter klopfen, John!«
    »Warum?«
    »Dass wir einen Jeep haben.«
    Ich lachte und zeigte Godwin so meine Zustimmung. Es war tatsächlich besser, denn der Weg, den wir fahren mussten, erinnerte mich manchmal an eine urwüchsige Landschaft.
    Es war keine weite Strecke. Wir mussten in Richtung Westen, aber es gab keine glatte Straße, sondern nur Wege, die recht schmal und vor allem zugewachsen waren.
    Das Piratentum war früher sehr weit verbreitet gewesen. Da hatten die wilden Burschen mit Leuchtsignalen die Schiffe auf den falschen Kurs gelockt. Sie fuhren dann nahe an die Schiffe und die Felsen heran. Das passierte in der Regel in stockdunkler Nacht und auch bei schlechter Sicht. Aber die Feuer der Strandräuber konnten nicht übersehen werden.
    Die Beute wurde geholt, und die Menschen überließ man dem Meer. Wer sich trotzdem von den Wellen an die Küste spülen ließ, der wurde von den Piraten zumeist erschlagen.
    Sollte diese blutige Vergangenheit jetzt wieder in etwas veränderter Form zurückgekehrt sein?
    So ähnlich mussten wir denken. Allerdings machte ich mir auch um etwas anderes Gedanken.
    Ich wunderte mich einfach darüber, dass der Templerschatz nicht auf dem Meeresgrund zu finden war, sondern in einer Höhle. Von allein war er bestimmt nicht dorthin getrieben worden. Eine derartige Kraft besaßen die Wellen nicht.
    Als ich mit Godwin, meinem Beifahrer, über dieses Thema sprach, nickte er nur. »Ich denke ebenfalls so.«
    »Hast du auch eine Lösung?«
    »Die gleiche wie du, John. Jemand muss den Schatz aus dem Schiff geholt haben, um ihn dann dort hinzuschaffen. Jetzt frage mich nur nicht, wer das getan hat.«
    »Käme mir auch nicht in den Sinn.«
    Wir fuhren und wühlten uns weiter vorwärts. Es war in der Tat mehr ein Wühlen in Richtung Zielort. Schmale Wege, manchmal kurvenreich. Hohes Buschwerk oder Niederwald. Hier kam einiges zusammen, das eine Reise erschwerte. Auch der Boden war nicht eben. Man konnte ihn als eine Buckelpiste bezeichnen.
    Die harten Zweige hämmerten gegen die Außenhaut des Jeeps.
    Hin und wieder gab es Erschütterungen, wenn die Bodenwellen zu hoch waren. Wir fuhren irgendwie ständig bergab und dem Strand entgegen, der hier allerdings von sehr hohem Felsen gezeichnet war.
    Es gab an dieser Stelle keine Steilküste, sondern eine große Zunge, die sich vom Wasser her in das Land hineinschob und den normalen Küstenverlauf kurzerhand unterbrochen hatte.
    Lilian hat uns erklärt, wo wir halten konnten. Wir hielten nach einem krummen Baum Ausschau, der sich mit seinem Astwerk in das Felsgestein hineingebohrt hatte oder aus ihm hervorwuchs.
    Genau da stoppte ich.
    Schweigend verließen wir den Wagen und sahen uns von hohen bewachsenen Felsen umgeben, die mir während der Fahrt hierher gar nicht richtig aufgefallen waren.
    Man konnte sich vorkommen wie in einem Canyon, auch umgeben von Sträuchern und hohen Gräsern, deren Seiten oft aussahen wie scharfe Messerklingen.
    »Gemütliche Umgebung für eine Kneipe«, meinte Godwin. »Zumindest ist es hier windgeschützt.«
    »Früher sind die Menschen weniger anspruchsvoll gewesen als du heute, Godwin.«
    »Denk mal daran, aus welcher Zeit ich komme. Da hat man auch Unterschiede gemacht.«
    »Du musst es wissen.«
    Es gab einen Weg oder einen Pfad, den wir nehmen mussten, und wir erreichten tatsächlich den Ort, an dem früher mal die Piraten-Spelunke gestanden hatte.
    Es gab sie noch in Fragmenten. Die Mauern waren vorhanden, aber das Dach musste wohl von den Stürmen weggerissen worden sein. Von ihm sahen wir nicht mal einen Rest. Über uns schwebten die dunklen Wolken wie eine Drohung. Sicherlich würde bei diesen Temperaturen aus ihnen Schnee fallen, doch der hielt sich noch zurück.
    Niemand hatte sich hier um gärtnerische Arbeiten gekümmert. So hatte die Natur im Laufe der Zeit zuschlagen können und versucht oder es auch geschafft, die Restmauern zu überwuchern. Trotzdem gab es Lücken und Durchgänge zwischen ihnen, und so konnten wir uns ein gutes Bild von der Spelunke machen.
    Die Einheimischen erzählten sich von Geistern, die hier hausen sollten. Die Seelen der Toten, die keine Ruhe fanden. Wir bemerkten davon nichts. Ich kam mir fast lächerlich vor, als ich mein Kreuz frei legte, um einem Test zu starten. Eine Reaktion konnte ich vergessen.
    Wo befand sich der Zugang?
    Lilian hatte ihn uns beschrieben, und wir glaubten nicht, dass wir angelogen worden waren. Zudem war die Idee recht simpel. Man baute sich hier

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