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1352 - Beute für den Sensenmann

1352 - Beute für den Sensenmann

Titel: 1352 - Beute für den Sensenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Höhle angegriffen worden – oder?«, fragte Suko.
    »Genau. Die wertvolle Ladung lag da, als wäre sie für uns hingestellt worden.« Lilian schüttelte nur den Kopf. »Orry war außer sich. Millionäre, wir sind Millionäre!, hat er immer wieder gebrüllt. So kannte ich ihn gar nicht. Er war völlig verwandelt. Der Schatz hat ihn geblendet. Jetzt weiß ich, dass die Menschen, die früher so etwas geschrieben haben, Recht gehabt hatten.«
    Wir konnten dem nichts hinzufügen. Die Menschen hatten sich im Prinzip nicht verändert. Nur ihre Umwelt war anders geworden.
    Aber noch immer jagten sie dem Gold nach, und warfen für seinen Besitz auch ihre moralischen Werte über Bord. Dafür war Orry das beste Beispiel. Er hatte sogar einen Menschen getötet.
    »Werden Sie mich jetzt verhaften?«, fragte Lilian leise.
    »Nein«, erklärte ich lächelnd, »aber wir werden versuchen, den Fall aufzuklären.«
    »Sie wollen den Schatz!«
    Ich winkte ab. »Glauben Sie mir, Lilian, das ist zweitrangig. Wir werden uns zunächst um das Skelett kümmern.«
    Die rothaarige Frau bekam große Augen. »Dann… dann glauben Sie mir?«
    »Natürlich.«
    »Das haben die Leute hier im Ort nicht getan. Sie wollten gar nichts da von wissen. Sie hielten das alles für eine Geschichte, die gar nicht wahr ist. Nur Legende, nur Lüge oder so. Bis auf den alten Paddy«, korrigierte sie sich.
    »Kennen Sie ihn?«
    »Nein, ich habe nur von ihm gehört. Angeblich soll auch er schon das Skelett gesehen haben. Aber die meisten Leute hier haben ihn einfach nicht ernst genommen.«
    »Im Gegensatz zu uns. Wir werden sie ernst nehmen, Lilian, und wir werden uns auch auf den Weg machen, um diese alte Spelunke zu finden. Sie können uns sicherlich den Weg beschreiben.«
    »Ja, das kann ich. Aber machen Sie sich nicht zu viele Hoffnungen. Das ist kein richtiges Lokal mehr. Im Laufe der langen Jahre ist vieles verfallen. Und es soll ein Ort der Geister sein, so erzählt man sich hier.«
    »Bleiben Sie denn hier bei Rose Dunn?«
    »Ja, sie hat es mir angeboten.«
    »Gut, dann wissen wir, wo wir Sie finden können.«
    Ich hatte gedacht, dass es ein Abschluss war, aber da irrte ich mich. Ich bemerkte plötzlich ihre Unsicherheit und auch den flackernden Blick.
    »Ich habe Angst.«
    »Wo vor?«
    »Vor den nächsten Stunden und der Nacht. Der Mörder hat mich gesehen, das weiß ich genau. Ich… ich … meine, dass sich jetzt auf seiner verdammten Liste stehe. Ich habe den Rest der Nacht nur gezittert. Am liebsten würde ich fliehen, doch ich komme nicht weg. Ich kann nicht mit dem Motorrad umgehen. Das müssen Sie schon verstehen, Mr. Sinclair. Bitte, wenn Sie mir helfen könnten. Bei Ihnen fühle ich mich sicherer.«
    Wir schauten uns an. Es war uns klar, dass wir Lilian Dexter nicht mitnehmen konnten. Mit guten Worten gegen ihre Angst anzusprechen, war auch keine Lösung.
    Die allerdings hatte Suko parat. »Ich denke, das zwei Personen ausreichen, um die Spelunke zu durchsuchen und dann den Eingang zu finden. Geh du mit Godwin, John. Ich bleibe hier bei Lilian. Es kann durchaus sein, dass sie Recht hat und das Skelett wieder erscheint. Da ist es besser, wenn jemand in ihrer Nähe ist.«
    Wir überlegten nicht lange, denn auch Godwin de Salier war einverstanden, was er durch ein Nicken zeigte.
    »Gut«, sagte ich. »Dann machen wir uns auf den Weg.« Ich stellte keine weiteren Fragen mehr, auch wenn mir Sukos Verhalten ungewöhnlich vorkam. Wahrscheinlich hatte er wieder mal aus dem Bauch heraus reagiert und war seinen Gefühlen nachgegangen.
    Wir alle sahen das echte Lächeln der Erleichterung auf dem Gesicht der Frau.
    Unsere Reise hatte schon eine gewisse Zeit in Anspruch genommen. Wenn möglich, wollten wir die alte Spelunke bei Tageslicht erreichen, und deshalb mussten wir uns sofort auf den Weg machen.
    Allerdings ließen wir uns den Weg erklären und erfuhren auch, dass es nicht einfach war, dorthin zu fahren. Im Laufe der Zeit waren die Wege zugewachsen.
    Wir standen auf. Suko begleitete uns noch bis zur Tür. Dort sprach ich ihn an.
    »Du willst wirklich hier bei Lilian Dexter bleiben?«
    »Es ist besser, John. Das lebende Skelett ist ja nicht zu ihr in die Spelunke gekommen, sondern in das Haus, und ich denke, dass es auch weiterhin unterwegs ist. Es wird die Leute an den Schatz daran lassen und schlägt anschließend zu.«
    »Hört sich einfach an«, sagte ich.
    »Das ist es auch!«
    »Wollen wir es hoffen…«
    ***
    »Jetzt können wir uns auf die

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