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1352 - Beute für den Sensenmann

1352 - Beute für den Sensenmann

Titel: 1352 - Beute für den Sensenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Grund des Meeres gelegen hatten und nun wieder in der Welt der Lebenden erschienen…
    ***
    Der Anblick überraschte mich ebenso wie der Schatz meinen Freund Godwin überrascht hatte. Ich blieb zunächst stehen, um meine Blicke auf das Ziel einzupendeln. Ich versuchte auch, die Gesichter zu erkennen, was ich nicht schaffte, denn die seltsamen Mönche waren noch zu weit entfernt. Ich wollte sie auch nicht näher herankommen lassen. Was ich dann unternahm, sah aus wie eine Flucht. Nur hatte ich genau das nicht vor. Ich wollte nur, dass Godwin de Salier Bescheid wusste und sich auf den Besuch einrichten konnte.
    Waren sie die eigentlichen Hüter des Templer-Schatzes?
    Es war durchaus möglich, und dass erforderte bei uns ein Umdenken. Es war also nicht nur das Skelett, sondern auch die sieben Gestalten, von denen jetzt auch die letzte das Wasser verlassen hatte.
    In einer breiten Reihe standen sie auf dem nassen Sandboden, als wären sie erschienen, um zu verhindern, dass jemand ins Wasser lief und wegschwamm.
    Ich musste zu Godwin.
    Die Drehung war schnell vollführt, und wenig später hatte ich den Spalt erreicht, durch den ich mich quetschte, um wieder in die Felsengrotte zu gelangen.
    Der Templerführer sah und hörte mich nicht. Er hockte vor den Kisten, betrachtete den Schatz und sprach mit sich selbst. Ich sah auch, dass er den Kopf schüttelte.
    Erst als ich ihn ansprach, schaute er zu mir. »Ich kann es noch immer nicht richtig fassen, John. Wir haben tatsächlich einen Schatz gefunden. Für mich hat sich damit ein Traum erfüllt.«
    »Hoffentlich wird es kein Albtraum.«
    Er hatte den ungewöhnlichen Unterton in meiner Stimme gehört und erhob sich.
    »Was meinst du damit?«
    »Schau dich mal um. Wir sind nicht allein.«
    Erst wollte er lächeln, dann ließ er es sein. Godwin wusste, dass ich so etwas nicht zum Spaß sagte. Er schaute dort hin, wo auch mein Arm hinzeigte.
    »Ja, da ist die Öffnung.«
    »Genau.«
    »Und?«
    Ich hatte wohl etwas zu viel von ihm verlangt, denn hinter der Öffnung war tatsächlich nichts zu sehen. Dafür erklärte ich ihm, was ich außerhalb der Grotte erlebt hatte.
    Er schaute mich an wie jemand, der kein Wort glaubte.
    »Wächter, die aus dem Meer gekommen sind? Skelette, die…«
    »Ob es Skelette sind, weiß ich nicht. Ich habe ihre Körper nicht gesehen. Sie tragen lange Kutten, die bis zu den Knöcheln reichen. Jedenfalls ist es nicht normal, das sage ich dir.«
    »Was ist es denn?«
    »Wasserzombies. Lebende Leichen, die vom Grund des Meeres gestiegen sind. Wir haben es jetzt mit sieben Gegnern zu tun. So einfach überlässt man uns den Schatz nicht.«
    An Godwins Gesicht war abzulesen, welche Gefühle in ihm tobten. Er schaute mich starr an. Er schüttelte den Kopf, doch ich blieb bei meiner Meinung.
    »Okay, das schaue ich mir an.«
    »Sei vorsichtig.«
    »Keine Sorge!«
    Er ging mit schnellen Schritten auf die Öffnung zu.
    Der Templer hatte sie noch nicht erreicht, als sie sich von der anderen Seite her verdunkelte. Und das war nicht die Dunkelheit eines Abends, sondern die Gestalt eines Mannes, die diesen Spalt voll ausfüllte. De Salier zuckte zurück. Ich sah, das ihm eine Hand folgte und durch den Spalt nach ihm fasste.
    Godwin war zu schnell gewesen. Sie verfehlte ihn, aber der seltsame Mensch in seiner klatschnassen Kutte gab nicht auf. Er musste uns gerochen haben und wollte die Entscheidung.
    Mich hatte er nicht gesehen. Godwin war etwas weiter zurückgewichen. Er hatte sich auf die Gestalt eingestellt und ließ sie kommen.
    Dabei meldete er mir, wie sie aussah.
    »Kein Skelett, John.«
    »Sondern?«
    Er zog sich zurück und besaß die Nerven, der Gestalt ins Gesicht zu leuchten.
    »Ich würde eher von einer aufgedunsenen Wasserleiche sprechen, die eigentlich wieder in den großen Teich gehört.«
    »Dann schick sie dorthin.«
    Dass mein Templerfreund gut bewaffnet war, wusste ich. So brauchte ich mich um ihn nicht so sorgen. Ich schaute zur Öffnung hin, wo bereits die zweite Gestalt erschien.
    Mir schoss plötzlich ein fantastischer Gedanke durch den Kopf.
    War es vielleicht möglich, dass diese lebenden Wasserleichen die Truhen vom gesunkenen Schiff her in die Grotte hier geschafft hatten?
    Zu absurd war die Vorstellung nicht, doch die genauen Hintergründe würden wir noch herausfinden.
    Das plötzliche Krachen eines Schusses ließ mich zusammenzucken. Ich drehte den Kopf leicht nach rechts.
    Godwin de Salier hatte abgedrückt, und er stand auf dem Fleck

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