Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1352 - Beute für den Sensenmann

1352 - Beute für den Sensenmann

Titel: 1352 - Beute für den Sensenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Sein Haar wuchs lang und strähnig über die Ohren hinweg, und Suko fielen auch die dichten Augenbrauen in seinem Gesicht auf.
    Er wusste zunächst nicht, wie er sich verhalten sollte. Deshalb machte er es den anderen Gästen nach. Diejenigen, die die Gestalt gesehen hatten, blieben ruhig. Sie schauten denn Ankömmling nur an, ohne ihn anzusprechen. Er kümmerte sich auch um keinen, sondern ging bis zu Theke, um dort stehen zu bleiben. Freie Plätze gab es genug.
    Lilian Dexter beugte sich zu Suko hinüber. »Verdammt noch mal«, flüsterte sie, »was will der?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Doch nicht nur einfach einen trinken.«
    »Sehen Sie etwas anderes?«
    »Nein, das nicht.«
    Beide hatten sich so gedreht, dass sie zur Theke schauen konnten, wo der Mann stand und sich nicht bewegte. Besonders Lilian war gespannt darauf, wie sich Rose Dunn verhalten würde. Sie wusste ja auch über den Typen Bescheid.
    Angesprochen worden war er noch nicht. Zwar schielten einige Männer skeptisch zu ihm rüber, aber das war auch alles. Es schien sich niemand zu trauen. Zudem waren sie es gewohnt, dass sich des Öfteren Fremde in ihrem Dorf aufhielten. Da zählte einer mehr oder weniger nicht.
    Rose war noch beschäftigt. Sie musste mehr als ein halbes Dutzend Bierkrüge füllen und sie erst zu den Tischen bringen. Danach konnte sie sich um den neuen Gast kümmern.
    Rose schleppte die Getränke zu den Tischen. Für Suko und Lilian hatte sie keinen Blick.
    »Jetzt bin ich gespannt«, flüsterte Lilian, »was da noch alles passiert. Ehrlich.«
    Suko war es auch, denn das Erscheinen dieser ungewöhnlichen Person kam ihm schon seltsam vor.
    »Der hat was vor, Suko!«, flüsterte Lilian. »Darauf wette ich.«
    »Es sieht bisher so aus, als wollte er nur seinen Durst löschen.«
    »Ha, glauben Sie das?«
    »Wir werden es erfahren.« Suko wollte sich erheben, aber Lilian Dexter drückte ihm die Hand auf den Arm. »Was haben Sie denn jetzt vor? Wollen Sie wirklich zu ihm hingehen?«
    »Eigentlich schon.«
    »Und dann?«
    »Wird sich einiges ändern, denke ich. Dann werde ich zumindest erfahren wie er heißt und was er hier will. Auch wenn die anderen Gäste ihn nicht ansprechen.«
    Lilian hob die Schultern und zog die Nase kraus. Sie sah nicht eben optimistisch aus und wirkte noch immer wie eine Person, die mit sich selbst im Unreinen war.
    Suko schlenderte auf die Theke zu, während Rose Dunn sich bereits um den neuen Gast kümmerte.
    Sie stand vor ihm und schaute ihn fragend an.
    »Bier!«
    »Gut. Aber das kann man auch freundlicher sagen!«
    »Ich will Bier!«
    Rose Dunn schaute in sein Gesicht. Sie sah aus, als müsste sie überlegen, ob sie ihm etwas geben sollte oder nicht. Schließlich nickte sie und gab somit nach.
    Suko hatte ihr Gesicht beobachtet. Begeistert sah sie nicht aus. Sie schien sogar ängstlich zu sein, aber sie gab keinen weiteren Kommentar mehr ab.
    Der Mann bekam sein hohes Glas gut gefüllt. Dass beim Servieren etwas überschwappte, störte Rose nicht. Auch dem Gast war es egal.
    Er umfasste den Griff und hob sein Glas an.
    Dann trank er.
    Suko, der recht dicht neben ihm stand, schaute zu. Und er bekam große Augen, als er sah, wie der Bärtige das Bier in sich hineinschüttete. Er schluckte nicht. Er ließ es einfach fließen, als wäre seine Kehle nur ein Loch.
    Dann war das Glas bis auf ein paar Schaumreste leer.
    Mit einer harten Bewegung stellte er es ab. »Noch eines!«
    »Moment, Mister. Gleich! Erst sind noch andere Gäste an der Reihe. Ich werde mich dann um Sie kümmern.«
    »Ich will es jetzt!«
    »Hören Sie doch auf, verdammt! Es ist alles hier geregelt. Sie sind Gast wie jeder andere.«
    »Da hat sie Recht!«, meldete sich Suko.
    Er hatte schon länger neben dem Bärtigen gestanden, war aber erst jetzt von ihm bemerkt worden und wurde erst angesehen, als sich der Bärtige langsam nach links drehte.
    Beide schauten sich an.
    Suko lächelte, der andere Typ tat es nicht. Vielleicht war es auch in diesem Gestrüpp aus Haaren nicht zu sehen.
    Aus der Nähe betrachtet fiel dem Inspektor noch mehr auf. Dieser Typ stand nicht nur da wie ein Baumstamm, so unbeweglich, er sonderte auch Gestank ab. Die Klamotten rochen muffig, auch irgendwie alt und feucht.
    An den Füßen des Mannes sah Suko Stiefel, die er bei einem Menschen in der heutigen Zeit noch nicht gesehen hatte. Er schaut auf das alte und brüchig aussehende Leder, das jeden Moment brechen konnte, wenn er die Füße bewegte.
    Der Mann schien sich

Weitere Kostenlose Bücher