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durchdringende Klirren von Stahl auf Stahl.
Schreie.
Und das Gemetzel begann.
«Holt Eure Pferde!», rief der Earl of Oxford Thomas zu. Der Earl, der stellvertretende Befehlshaber des Earls of Warwick, wollte, dass die meisten Männer, die zum Schutz der Furt abgestellt worden waren, wieder auf den Hügel zurückkehrten. «Ich lasse Warwicks Bogenschützen hier», sagte er zu Thomas, «aber Ihr geht mit Euren Männern auf den Hügel!»
Es war ein langer Weg auf den Hügel, und zu Pferd würden sie viel schneller sein. «Pferde!», rief Thomas über den Fluss. Diener und Stallknechte brachten sie an dem umgestürzten Fuhrwerk vorbei über die Furt. Keane, der eine ungesattelte Stute ritt, führte sie an.
«Sind die Bastarde abgehauen?», fragte der Ire mit einem Blick über die toten und sterbenden Pferde zum Wald hin, in dem die Franzosen verschwunden waren.
«Finde es für mich heraus», sagte Thomas. Er wollte die Furt nicht aufgeben, um danach feststellen zu müssen, dass die Franzosen einen Angriff auf den Gepäcktross führten.
Keane wirkte überrascht, doch er pfiff nach seinen beiden Hunden und führte sie nordwärts in den Wald. Der Earl of Oxford schickte Warwicks Waffenknechte den steilen Hügel hinauf und rief ihnen zu, sie sollten ihre Wasserschläuche füllen. «Die haben Durst da oben! Nehmt Wasser mit, wenn es geht! Aber beeilt euch!»
Thomas, der das Pferd ritt, das er vor Montpellier erbeutet hatte, traf auf einen Karren, dessen Kutscher darauf wartete, durch die Furt zu kommen, sobald das umgestürzte Fuhrwerk weggeräumt war. Auf dem Karren standen Fässer. «Was war in diesen Fässern?», fragte er.
«Wein, Euer Ehren.»
«Füll sie mit Wasser, und dann bring den verdammten Karren auf den Hügel.»
Der Kutscher war entsetzt. «Die Pferde schaffen es mit einer Ladung voller Fässer niemals auf den Hügel!»
«Dann beschaff dir noch ein paar Zusatzpferde. Mehr Männer. Tu es! Oder ich komme zurück zu dir. Und wenn du die erste Ladung oben hast, holst du die nächste.»
Der Mann knurrte vor sich hin, doch Thomas beachtete ihn nicht und ging zur Furt zurück, wo seine Männer inzwischen aufgesessen waren. «Auf den Hügel», sagte Thomas, dann sah er Genevieve, Bertille und Hugh unter den Reitern. «Ihr drei! Ihr bleibt hier! Ihr bleibt bei dem Gepäck!» Er gab seinem Pferd die Sporen und ritt an Warwicks Männern vorbei, die in voller Rüstung den Hang hinaufstiegen. «Sie sollen sich an die Steigbügel hängen!», rief Thomas. Er winkte einen Waffenknecht heran, der sich dankbar an einen Steigbügelriemen hängte und sich von dem Pferd auf den Hügel ziehen ließ.
Keane kam schnell zurück, sah sich nach Thomas um und entdeckte ihn zwischen den Männern, die den Hügel hinaufströmten. Er trieb seine Stute an, sodass sie zu Thomas aufholte. «Sie sind weg», sagte der Ire. «Aber da oben sind Tausende!»
«Wo?»
«Oben in dem Tal. Tausende! Mein Gott!»
«Reite auf den Hügel», sagte Thomas, «und such einen Priester.»
«Einen Priester?»
Der Priester, der zur Furt hatte kommen sollen, war nicht erschienen. «Die Männer wollen beichten», sagte Thomas. «Such einen Priester und sag ihm, dass wir keinen Gottesdienst hatten.» Es war nun keine Zeit mehr für einen Gottesdienst, aber zumindest konnten die Sterbenden die Letzte Ölung erhalten.
Keane pfiff nach seinen Hunden und gab seinem Pferd die Sporen.
Und Thomas hörte den Lärm auf dem Hügel, mit dem Männer auf Männer trafen. Stahl auf Stahl, Stahl auf Eisen, Stahl auf Fleisch. Er ritt weiter darauf zu.
Der Angriff des Dauphins zielte auf die Mitte der englischen Kampflinie. Dort lag die breiteste Lücke der Hecke, und als die Franzosen darauf zukamen, sahen sie hinter der Lücke die größten Banner der Engländer wehen, und eines dieser Banner war die dreiste Flagge, in deren Geviert das französische Königswappen gemeinsam mit den englischen Löwen zu sehen war. Dieses Banner verkündete, dass der Prince of Wales anwesend war, und die Franzosen sahen durch die Sichtschlitze ihrer Visiere den Prinzen dicht hinter der Linie auf seinem Pferd sitzen, und nun hatte die Kampfeswut sie gepackt. Nicht nur die Wut, auch die Angst vor dem Kampf, und manche Männer die Freude am Kampf. Diese Männer schoben sich zur ersten Reihe vor. Sie waren begierig darauf zu kämpfen, sie waren selbstbewusst, brutal und gut in ihrem Handwerk. Viele andere Männer waren betrunken, aber der Wein hatte ihnen Wagemut verliehen, und
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