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1360 - Abschied der Vironauten

Titel: 1360 - Abschied der Vironauten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erkannte er trotzdem. Er hatte schon so oft Erzeugnissen fremder Technik gegenübergestanden, daß er mit wenigen Blicken auch die Funktion skurriler Geräte durchschaute.
    Hier kam noch etwas begünstigend hinzu: Der Transmitter war nicht gänzlich fremd, sondern entstammte wahrscheinlich dem Nachlaß der ESTARTU.
    Am Rand der Schaltkonsole glomm ein rotes Licht. Sie hatten Glück! In der Tat hatte man vom Hauptquartier des Singuva aus das Gerät auf passiven Wartelauf geschaltet; es konnte jederzeit aktiviert werden. „Das Vorgehen ist klar", wandte sich der Arkonide ein letztes Mal an seine Begleiter. „Sobald wir den Sender aktiviert haben, passieren wir so rasch wie möglich den Torbogen. Der Rest ergibt sich.," Gleichzeitig verteilte er aus der Kiste die Ampullen, worin man auf Sabhal konzentriertes Anti-Kodex-Gas abgefüllt hatte. Jeder Ophaler bekam ein Dutzend der durchsichtigen Röhrchen, während er und Paraphyr den Rest an sich nahmen. „Blendfilter aktivieren!"
    Die Ophaler schoben ihre getönten Visiere vor die Schutzhelmfenster und warteten reglos ab.
    Indessen nahm Atlan eine Blendbombe zur Hand, legte einen Finger an den Auslöser und schaltete das Transmittergerät auf „Senden". Zwischen den Sockelpolen der Konstruktion entstand ein blaßblauer, flimmernder Energievorhang.
    Rasch jetzt, Arkonide!
    Atlan gab sich einen Ruck, und das letzte irrationale Bild, das ihm für einen nicht meßbaren Augenblick die Sinne blockierte, zeigte einen Ausschnitt der Tiefenstadt Starsen.
     
    *
     
    Bevor er auf der anderen Seite noch einen klaren Gedanken fassen konnte, warf er die Bombe. Sein Filter absorbierte den größten Teil der Blendwirkung und ließ nur einen grellen Blitz durchdringen, der aber das Augenlicht des Arkoniden nicht außer Gefecht setzte.
    Aus dem Weg jetzt, Narr! Hinter dir kommen die anderen!
    Atlan sprang beiseite und desaktivierte den Filter. Zu seinen Füßen wanden sich ein paar sonderbare Wesen, deren Form er noch nie zu Gesicht bekommen hatte. Der Lichtschock, dachte er, sie waren außer Gefecht gesetzt. Aus dem Transmitterbogen hinter ihm traten die zehn Ophaler und Paraphyr. Ein paar Sekunden der Desorientierung vergingen, dann standen sie vollwertig zur Verfügung.
    Sie waren in einer zweigeteilten Halle rematerialisiert.
    Ringsum, im ersten Teil, standen lediglich sonderbare Gerätschaften, derer man im Augenblick offenbar nicht bedurfte. Irgendwo kam ein taumelnder Pterus zum Vorschein, den Atlan vorher nicht hatte sehen können. Es handelte sich nicht um einen Panish, sonst wären sie längst schon unter Beschuß geraten. Mit einer kurzen Paralysatordosis streckte der Arkonide ihn nieder.
    Der größere, wichtigere Teil der Halle begann dreißig Meter weiter.
    Dort hatte der Singuva seine Schaltzentrale eingerichtet! Atlan sah, daß das Bedienungspersonal erst jetzt die Eindringlinge bewußt wahrnahm. Diesmal allerdings bekamen sie es mit pterischen Panisha zu tun. Die Wesen reagierten ungeheuer schnell. Sie sprangen in Deckung und eröffneten mit allen Waffen, die sie gerade bei sich trugen, das Feuer. „Schutzschirme an!" schrie Atlan. Er sah sich um und stellte erleichtert fest, daß der Befehl überflüssig war.
    Gemeinsam mit Paraphyr begann er, die gläsernen Anti-KM-Gasampullen auf die andere Seite der Halle zu schleudern. Die Panisha dort waren mit einiger Sicherheit sämtlich abhängig von jenem Kodexgas, das auch den Namen „Atem ESTARTUS" trug. Die Ampullen wirkten dem entgegen und verursachten gleichzeitig einen desorientierenden Effekt.
    Auf der anderen Seite zerbarsten erste Glasbehälter. Ein paar dieser kleinen Gegenstände wurden von den Panisha im Flug abgeschossen, aber die meisten trafen ihr Ziel. Trotzdem hielt das Sperrfeuer an - sie konnten den anderen Teil der Halle nicht betreten.
    Die Wesen, die Atlan zuerst wahrgenommen hatte, fanden allmählich ihr Sehvermögen wieder. Sie wanden sich und zuckten unkontrolliert. „Nehmt euch einen von ihnen vor!" bat Atlan die Ophaler. „Stimmt einen Wahrheitsgesang an und fragt, wo die Gefangenen untergebracht sind!"
    Er und Paraphyr waren ein paar Augenblicke lang auf sich gestellt. Aber sie hielten dem Feuer der Panisha stand, denn kaum einer der Gegner fand unter dem Eindruck des Anti-KM-Gases noch sein Ziel.
    Unvorsichtige Pterus gerieten ins Kreuzfeuer zweier Paralysatoren. Wer sich zum Zeitpunkt des Überfalls in der Zentrale befunden hatte, saß dort fest, denn die einzigen Ausgänge lagen so, daß

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