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1363 - Krieg der Städte

Titel: 1363 - Krieg der Städte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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glaubt ihr nur, daß ihr zu schwach seid?"
    „Es ist unmöglich", surrte Benduk. „Aber weil die Kriege nicht abreißen, suchen wir Unterbrüder einen anderen Weg. Wir wollen das Land bewahren und seine Bewohner schützen. Dafür sind wir bereit, die Stadt zu opfern. Wir wollen Höhlen für alle Bewohner schaffen, in denen sie den Zeitpunkt des höchsten Glücks erwarten können."
    „Was ist der Zeitpunkt des höchsten Glücks? Die Vollendung?"
    „Das weißt allein du. Denn du hast das Gefäß geleert und zuvor deine Weltanschauung in es übertragen.
    Du bist das Wesen, das das Schicksal Vunors entscheiden wird. Unser Volk wird nicht mehr von deiner Seite weichen!"
    Auf Perry Rhodans Stirn erschien eine Unmutsfalte. Er erhob sich und schritt auf den Stollen zu. „Wolltest du mir nicht die Stadt zeigen?"
    Benduk eilte ihm hinterher und zerrte ihn seitlich auf eine Felswand zu. Auf ein Klopfzeichen hin öffnete sich eine Tür im Gestein. „Hier geht es entlang, Perry Rhodan!"
    Zunächst stiegen sie einen schrägen Gang empor. Benduk hatte aus dem Raum eine Fackel mitgenommen und leuchtete. Sie gelangten in einen Schacht, durch den von oben Licht hereinfiel. Außen um den Schacht führte eine Wendeltreppe nach oben. Schweigend stiegen sie empor und schritten danach über einen Felssims. An einer in den Rand des Vulkankegels gehauenen Brüstung blieben sie stehen.
    Wenige Meter unter ihm begannen die ersten Häuser der Stadt. Sie lehnten sich an den Berg und wären ohne ihn umgefallen, so schief standen sie teilweise. Ihre Dächer glitzerten in der Art eines mineralhaltigen Schiefers. „Wir sind an der oberen Stadtmauer. Sie existiert nicht wirklich, dieser Bereich hier wird lediglich so genannt", sagte Benduk. „Aber das ist nebensächlich. Du hast von hier eine gute Aussicht nach Kauran."
    Er hob die Arme und deutete hinüber in die Ebene. Als Rhodan nicht reagierte, ließ er die beiden oberen Arme sinken. „Ich sehe nichts", stellte der Terraner nach einer Weile fest. „Meinst du den dunklen Streifen am Horizont?"
    „Deine Augen sind schlecht, Fremder. Hinter dem dunklen Streifen glitzert der Guras-Hult. Dahinter hebt sich das Gelände in den Himmel hinein. In der Mulde hoch über dem Fluß liegt Kauran!"
    Sosehr Perry sich auch Mühe gab, er konnte nichts erkennen. Die Facettenaugen der Vunorer waren wirklich leistungsfähiger. Er senkte den Blick und richtete ihn auf die Ebene vor der Stadt. Vom Felsmassiv konnte er nichts erkennen, es befand sich hinter der Bergflanke. Rhodan deutete in die Gassen der Stadt hinab. „Die Soldaten bewegen sich auf die Tore zu", erkannte er. „Sind sie alle wegen mir unterwegs?"
    „An dich denkt keiner", erwiderte der Vu-Späher. „Sie eilen zu den Sammelplätzen. Ein Kriegszug steht unmittelbar bevor. Königin Vu wird zu ihren Soldaten sprechen und dann aufbrechen."
    „Sie greift selbst an? Sie wehrt nicht den Angriff einer anderen Stadt ab?"
    „Du hast es begriffen. Sie wird angreifen, um dem Gegner zuvorzukommen. Vielleicht hast du Glück.
    Wenn Vu dich nicht vergißt, dann wirst du Kauran schneller erreichen als jeder andere."
    „Es geht also gegen Kauran!"
    „Die Stadt in der Mulde ist unser Erzfeind seit alters her", bestätigte Benduk. „Nie hat jemand vermocht, es zu ändern!"
    „Ich werde es ändern!" versprach Rhodan.
    Der Vunorer reagierte nicht darauf. Harte, kurze Krallen griffen nach Rhodans Arm und zerrten ihn davon.
    Lärm riß ihn aus dem Schlaf. Er fuhr von der Liege auf, die die Unterbrüder ihm zurechtgemacht hatten.
    Gleichzeitig wurde irgendwo eine Holztür aufgerissen. Augenblicke später erloschen draußen auf dem Korridor die Fackeln. Rhodan spürte die Anwesenheit von Vunorern, die sich seiner Kammer näherten.
    Das Schaben von harten Füßen auf dem Steinboden war zu hören.
    Die Fackeln flammten wieder auf. Vier Soldaten rannten in die Kammer hinein und warfen sich auf ihn. Ein fünfter leuchtete. Die Vunorer drückten ihn auf die Liege zurück und preßten ihm alles zu, was es zu pressen ging, einschließlich des Halses. „Aufhören!" gurgelte der Terraner. „Ich wehre mich nicht!"
    Die Soldaten ließen von ihm ab. Sie umringten ihn und richteten ihre Speere auf ihn. „Die Königin will dich sehen!" fauchte der vorderste von ihnen. „Komm sofort mit!"
    „Ich habe nichts dagegen." Perry massierte sich den Hals. „Ich werde Gelegenheit haben, mich über die Behandlung zu beschweren!"
    Er erhob sich und ging in ihrer Mitte hinaus.

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