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1363 - Krieg der Städte

Titel: 1363 - Krieg der Städte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Meter lang und befand sich in Bewegung. Langsam senkte sie sich herab, und der Terraner mußte beinahe fünf Minuten warten. Als nichts geschah, schritt er auf die Brücke zu. Es klang dumpf, als er über die Bohlen auf das steinerne Tor zuging, das wie ein riesiger Rachen hinter einer ausgestreckten Zunge wirkte. Zunächst blieb es hinter dem Tor finster, aber als er es erreicht hatte, sah er die Helligkeit des Innenhofs, die ihm den Weg wies. Er betrat den äußeren Teil des Schlosses und durchquerte zwei weitere Tore, bis er auf den ersten Soldaten traf. „Beeile dich, du hast wenig Zeit. Die Königin drängt! Folge immer den Speeren der Soldaten, die dir den Weg weisen!"
    Der Speer senkte sich und deutete nach rechts. Rhodan beschleunigte seinen Schritt. Er wußte nicht, warum er der barschen Anweisung einfach Folge leistete. Vermutlich tat er es, weil er sich nichts dabei vergab, wenn er dem Wunsch Vus entsprach. Er gelangte in den ersten Gebäudeflügel, und etwa einen halben Kilometer weiter stand er endlich vor dem vergoldeten Tor, das von schätzungsweise achtzig Wächtern flankiert wurde. Ein Vunorer in einem weißen Umhang schritt würdevoll auf ihn zu. „Perry Rhodan", sagte er ohne Begrüßung. „Die Königin Vu kann es kaum erwarten. Folge mir in den Thronsaal!"
    „Bist du dir sicher, daß ich Vu überhaupt sehen will?" konterte der Terraner. Das Wesen starrte ihn an wie einen Geist. „Du mußt nämlich wissen, daß ich meine Abstammung nicht von ihr herleite", fuhr Perry fort. „Was will sie von mir?"
    „Sieh selbst", murmelte der Vunorer und öffnete die kleine Tür in dem großen Tor, die Rhodan vor lauter Schmuck und Verzierungen bisher entgangen war.
    Hatte Rhodan hinter dem Tor einen Raum voller Prunk und Reichtum erwartet, so sah er sich in seiner Annahme eines mittelalterlichen Thronsaals getäuscht. Der Raum war nicht größer als die Grundfläche eines Hauses in der Stadt, und die Einrichtung wirkte nüchtern, fast spartanisch. Außer den üblichen Schalensitzen gab es zwei gepolsterte Bänke und ein Bett mit einem weiten Baldachin. Auf ihm ruhte ein Wesen, das sich von der Gestalt her deutlich von einem Vunorer unterschied. Der Kopf besaß wesentlich ausgeglichenere Proportionen, und die Insektenhaftigkeit dieses Wesens lag unter einem Gesicht voller Ausstrahlung und Mimik verborgen. Vu war in der Lage, ihre Gesichtsmuskeln zu bewegen. Sie besaß solche, während die Gesichter ihrer Artgenossen starre, beinahe reglose Gebilde waren. Ihre Haut war ein elfenbeinernes Weiß, und ihr Hals ragte grazil aus den kostbaren Kleidern hervor. Ihre Hände besaßen keine Krallen, sondern geschmeidige Finger mit zwei Gelenken. Ihr Oberkörper wurde von einem Mieder eingefaßt, das ihre schlanke Gestalt hervorhob.
    Mehr sah Perry Rhodan nicht, aber er konnte sich den Rest denken. Vu hatte ihren unförmigen, aufgeblähten Unterleib mitsamt den vermutlich kurzen Beinen unter einer Woge von Tüll und Spitzen verborgen, die die Mulde in dem großen Bett schamhaft verdeckten und den heiligsten Teil der Königin schützten, den Teil nämlich, mit dem sie die Nachkommen ihres Volkes in die Welt setzte.
    Die Arme machten eine einladende Bewegung zu einer der beiden gepolsterten Bänke hin. Gleichzeitig lächelte Vu, und dieses fremdartige und doch so offene Lächeln faszinierte Perry auf eigenartige Weise. „Willkommen in meinem Schloß, Perry Rhodan", begann Vu zu sprechen. Sie tat es mit melodischer Stimme. Sie benutzte keinen Stimmenmodulator. Ihre feinen Sprechwerkzeuge waren in der Lage, eine Stimme nachzuahmen, die der eines Menschen ähnlich war. „Danke für die Einladung", entgegnete Rhodan förmlich. „Ich habe gehört, daß dein Volk meine Hilfe braucht. Ich bin gern bereit, sie zu geben. Doch zunächst einmal möchte ich, daß du mir ein paar Fragen beantwortest."
    „Perry Rhodan!" Die Stimme der Königin klang leicht vorwurfsvoll. „Ich habe dich nicht kommen lassen, um dich um etwas zu bitten. Sei einfach mein Gast. Störe dich nicht daran, wenn ich einige Zeit abwesend bin. Ich beginne einen Feldzug gegen meine Feinde. Diesmal wird Kauran fallen. Dann werden die Kauraner es nie mehr wagen, Vunor anzugreifen. Kauraner sind Abschaum, du kannst es kaum wissen.
    Warst du jemals in Kauran? Natürlich nicht. Meine Späher haben mir berichtet, daß du aus dem Felsmassiv gekommen bist. Wie alle vor dir."
    „Wie alle vor mir, Königin." Rhodan lächelte leicht, doch seine grauen Augen blickten

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