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1366 - Die Freiheit des Bewußtseins

Titel: 1366 - Die Freiheit des Bewußtseins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Geist halte ich uns die Daumen", versprach Testare.
    Die beiden Bewußtseine bestanden aus Energie, und Energie wiederum ließ sich in Materie umwandeln - und umgekehrt. Die beiden Formen der Existenz konnten somit als zumindest verwandt miteinander bezeichnet werden. Das war einer der Gründe, warum Ellert überzeugt war, daß ihre Transmission glückte.
    Sie befanden sich nun beide innerhalb des Transmitters, geistig fest miteinander verbunden. Der Kontakt durfte nicht abreißen.
    Vorsichtig und konzentriert begann Ellert, sich in das Aktivierungssystem zu integrieren. Seine Arbeit wurde durch die Notwendigkeit, sich unter keinen Umständen von Testares Bewußtsein lösen zu dürfen, erheblich erschwert. Und doch, praktisch wurde er zu einem Bestandteil des computerisierten Systems.
    Für einen Augenblick ließ Ellert sich ablenken. Er stellte sich die an Wahnsinn grenzende Frage, wieviel sein Bewußtsein wiegen mochte, wenn es sich in Materie verwandelte. Es gab keine Antwort darauf, und sie wäre auch überflüssig gewesen.
    Erst jetzt, Minuten nach Betreten der Gitterkabine, begann sich der Zugang langsam zu schließen. Ellert begriff, daß es sich um eine automatische Sicherheitsmaßnahme handelte. Der Transmitter würde sich von selbst aktiviere, sobald die Tür geschlossen war. Er wußte das, aber er hatte nicht damit gerechnet, daß die Computersysteme das Vorhandensein bloßer Bewußtseine registrieren würden. Er hätte sich die ganze Denkarbeit ersparen können. „In wenigen Sekunden ist es soweit. Die Abstrahlung erfolgt automatisch. Wir sind als >vorhanden< anerkannt worden. Nun wird sich alles entscheiden."
    „Fein, aber das alles ist mir trotzdem unerklärlich."
    „Unsere Gedankenmuster wurden empfangen, das ist alles."
    Es war die logischste Erklärung. Zudem waren Ellerts Muster bereits gespeichert worden, als er mit Barkon den Transmitter betrat.
    Nur noch wenige Zentimeter, dann schloß sich der Zugang. Später, nach erfolgter Abstrahlung, würde er sich wieder öffnen, um den nächsten Reisenden aufzunehmen - falls seine Muster stimmten.
    Lautlos schloß sich die Tür.
    Gleichzeitig flammte ein Licht auf.
    Das Abstrahlsystem wurde aktiviert.
    Ellert und Testare spürten nichts, als ihre Umgebung von einem Augenblick zum anderen verschwand und einer lichtlosen Finsternis wich.
    Als der Leitstrahl des Transmitters ihn entließ, registrierte Ellert zwei Tatsachen, die ihn blitzschnell erkennen ließen, daß etwas nicht so verlaufen war, wie er es erwartet hatte. Eigentlich waren es drei Dinge, die ihn verwirrten. Testare konnte nicht mehr mit ihm vereint sein, denn er nahm die Gedanken des anderen Bewußtseins nicht mehr auf.
    Das war das eine. Zweitens verspürte er eine empfindliche Kühle und konnte nicht das geringste sehen.
    Erschrocken stellte er fest, daß er in einem Körper steckte, den er mit den nun vorhandenen Händen abzutasten versuchte.
    Es war kein humanoider Körper, stellte er fest.
    Aber der Körper besaß Augen. Noch sahen sie nichts, aber sie gewöhnten sich allmählich an die Dunkelheit, die ihn umgab. Und da mußte Ellert erkennen, daß er sich keineswegs in einem Transmitterkäfig aufhielt, sondern in einem gruftähnlichen Raum ohne jede Einrichtung.
    Aus den Augenwinkeln heraus bemerkte er eine Bewegung.
    Instinktiv verhielt er sich ruhig und rührte sich nicht. Er war nicht allein an diesem düsteren, unheimlichen Ort, der von einer nicht deutlich wahrnehmbaren Quelle nur unzureichend mit schwachem Licht versorgt wurde.
    Ganz langsam schälten sich die Umrisse des anderen aus dem Dunkel hervor. Es war eine gut zwei Meter große Echse, ähnlich einem etwas klein geratenen Tyrannosaurier. Das Monstrum starrte ihn an und schien genauso verwundert zu sein wie er selbst. „Ellert ...?" kam es heiser aus dem Echsenrachen. „Testare!" Trotz der rätselhaften Umstände fiel Ellert ein Stein vom Herzen. „Was ist passiert?"
    Sie rückten näher zusammen, um leiser reden zu können. „Es wäre nicht mein erster Transmitterunfall", erinnerte ihn der als Echse manifestierte Cappin. „Aber dies hier ist kein Unfall im gewöhnlichen Sinn. Das Gerät in der Station der Barkoniden war genau auf diesen Punkt justiert, aber ich sehe keine Empfangsstation. Sie existiert in unmittelbarer Nähe, über oder unter uns. Was aber sollen die Echsenkörper? Sie haben kein eigenes Bewußtsein."
    „Eines weiß ich mit Sicherheit: Wir sind nicht am >Ort der Erfüllung< gelandet. Aber das war ja

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