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1366 - Die Freiheit des Bewußtseins

Titel: 1366 - Die Freiheit des Bewußtseins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Barkon hat das Ziel bereits justiert und einprogrammiert. Ich nehme an, das Archiv der Porleyter. Danke. Ich werde daran denken. Paß weiter auf.
    Alles klar.
    Ellert warf Barkon einen Seitenblick zu. Der Alte schien mit seinen Gedanken weit weg zu sein. Die künstliche Atmosphäre in dem treibhausähnlichen Garten war angereichert mit dem Duft der vielen Blumen, und es war warm. Ellert begann fast schläfrig zu werden. In die Stille hinein sagte Barkon plötzlich übergangslos: „Ich glaube die Gefahr zu kennen, in die ich mich bald begeben werde. Es ist möglich, daß ich dabei mein Leben verliere. Verstehst du, Ellert? Nicht nur meinen Körper, für den ich einen Ersatz finden kann, sondern mein Leben. Damit wäre meine Suche beendet. Für mich aber ist sie noch lange nicht beendet."
    Ellert hatte das Stichwort aufgeschnappt. Jetzt war der rechte Augenblick, Barkon an sein Versprechen zu erinnern. „Der >Ort der Erfüllung< - ist es das, worauf du anspielst? Gibt es dort Körper für Körperlose, für Bewußtseine? Wo ist er?"
    „In der Mächtigkeitsballung von ES: Mehr kann und darf ich dir jetzt noch nicht sagen."
    „Wie auch immer, Barkon, mir geht es jetzt nur darum, meinen jetzigen Virenkörper loszuwerden - wie auch immer. Kannst du mir wenigstens dabei helfen? „ Barkon betrachtete ihn, aufmerksamer als bisher, dann schüttelte er langsam und müde den Kopf „Ich weiß wirklich nicht, was du willst. Du hast einen guten und brauchbaren Körper. Warum möchtest du ihn verlieren?"
    „Er ist hinderlich. Ich möchte wieder einen Körper haben, den ich jederzeit nach Belieben verlassen kann.
    Der Virenkörper macht das unmöglich. Und ich bin jetzt so weit, daß ich ihn auch ohne den von dir versprochenen Ersatzkörper für immer verlassen möchte."
    „Nichts leichter als das", sagte Barkon einfach, und für Ellert war es wie ein Schock. Er starrte den Alten nur mit großen Augen an und wagte kaum zu atmen. „Und du willst es wirklich?"
    Ellert konnte nur nicken.
    Es war also doch möglich, den Virenkörper zu verlassen, ohne das Bewußtsein zu schädigen oder gar zu eliminieren! Er würde wieder frei sein, auch wenn er den „Körper nach Wunsch", von dem der alte Barkonide gesprochen hatte, nicht sofort erhielt. Unbehindert würde er sich wieder durch Raum und Zeit bewegen können - und er wäre in der Lage, alle seine alten Freunde wiederzusehen.
    Der Gedanke daran allein war wie ein Rausch, dem er sich mit aller Anstrengung zu entziehen vermochte.
    Es wurde Zeit, die letzte Frage zu beantworten. „Ja, ich will es wirklich, Barkon. Und wie?"
    „Der Transmitter zur Station der Porleyter. Sobald ich ihn aktiviert habe, brauchst du mir nur zu folgen.
    Das ist alles."
    Barkon hatte sich von der Bank erhoben, wobei er einen Stock zu Hilfe nahm, der ihm als Stütze diente.
    Mit einem Wink gab er Ellert zu verstehen, vorerst noch sitzen zu bleiben. „Ich gehe vor und hinauf zur Kuppel. Du kannst es dir noch überlegen. Ich warte. Drüben am anderen Ende des Gartens findest du die Treppe. Altmodisch und beschwerlich, aber sie hält dich fit." Er lächelte gequält. „Sagt man wenigstens. Wenn du bereit bist, kannst du mir folgen. Ich werde es rechtzeitig wissen, ob du kommst oder nicht."
    „Und der >Ort der Erfüllung<, Barkon?"
    „So oder so - das hat Zeit. Ein Problem nach dem anderen. Und vergiß nicht: Ich habe auch welche."
    Langsam und unsicher setzte er sich in Bewegung, wie ein Mann, der das Ende seines Lebensweges bald erreicht hat. Ellert mußte sich selbst gegenüber zugeben, daß er von der lang ersehnten Begegnung enttäuscht war, auch wenn sich ihm nun die Möglichkeit bot, wieder bloßes Bewußtsein zu werden.
    Er nahm Kontakt zur ZUGVOGEL auf: „Du hast alles mitbekommen", sagte er laut, um sich nicht so sehr gedanklich konzentrieren zu müssen. „Wie beurteilst du die Situation?"
    „Wie zuvor. Sie birgt unbekannte Gefahren. Es stimmt, was der Alte behauptet. Du wirst deinen Virenkörper verlieren, er wird sich einfach auflösen, denn dieser Transmitter arbeitet mit einer überdimensionalen Frequenz, allerdings nicht auf psionischer. Genau das ist es, was mir Sorge bereitet.
    Ganz abgesehen von einer anderen Tatsache, die mich betrübt."
    „Und das wäre?" ,,Du wirst mich verlieren, Ernst, für immer."
    Ellert war bestürzt. Daran hatte er nicht gedacht. Natürlich benötigte er kein Schiff mehr, wenn er ohne Körper war, aber er hatte sich doch sehr an die ZUGVOGEL gewöhnt - und an

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