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1369 - Eine grausame Wahrheit

1369 - Eine grausame Wahrheit

Titel: 1369 - Eine grausame Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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man es auch sehen. Wobei ich mich natürlich frage, ob sie in der Lage ist, das eigene Ich zu lenken oder ob das Serum ihre Persönlichkeit übernommen hat.«
    »Das will ich nicht hoffen.«
    Da stimmte ich ihm voll und ganz zu.
    Trotzdem mussten wir uns mit dem Gedanken vertraut machen, dass Glenda Perkins zwar aussah wie immer, aber trotzdem zu einer anderen Person geworden war, die auch entsprechend ihrem Zustand handelte. Ein Grund zu üppiger Freude war das sicherlich nicht.
    »Wenn ich das alles bedenke, John, ist Glenda zu einer besonderen und außergewöhnlichen Frau geworden. Ich weiß nicht genau, wie das Serum hätte wirken sollen, aber sicherlich nicht so, wie es bei Glenda der Fall gewesen ist. Ich will sie nicht mit einem weiblichen Robin Hood vergleichen, doch so ähnlich müsste man denken. Sie merkt, wenn irgendetwas nicht in Ordnung ist und einen falschen Weg läuft, und genau das lässt sie eben eingreifen.«
    »Ja, waffenlos stürzt sie sich den Gefahren entgegen. Das kann einfach nicht gut gehen.«
    Wir wussten es beide, aber wir sprachen nicht mehr darüber, weil dieser Fischhändler wichtiger war. Ob er uns in einem Fall, der eigentlich kein richtiger war, weiterbrachte, stand in den Sternen. Jedenfalls war es zu hoffen, und ich setzte noch darauf, dass wir auf dem Gelände des Fischhändlers den Lieferwagen fanden…
    ***
    Während ihr Handgelenk noch von diesem eisenharten Griff umklammert wurde, dachte Glenda tatsächlich darüber nach, dass sie keine Waffe bei sich trug.
    Und sie dachte noch einen Schritt weiter. Diese Toten waren keine Leichen, obwohl man sie tiefgefroren hatte. Sie »lebten« noch auf eine bestimmte Art und Weise, obwohl man dieses Dasein nicht einfach Leben nennen konnte.
    Es gab dafür einen anderen Begriff, der Glenda durch den Kopf schoss. Zombies. Lebende Eisleichen, die durch die Kälte nur für einen gewissen Zeitpunkt ruhig gestellt waren. Die allerdings dann aus ihrer Starre erwachten, wenn sie normales Leben in ihrer Nähe spürten.
    Genau das war das Problem, und Glenda sah ihre Chancen trotz dieser Erkenntnis nicht größer werden. Jetzt steckte sie erst mal in der Dunkelheit fest, wurde umklammert und diese lebende Eisleiche benutzte ihren Arm als Hilfe, um sich aus der Truhe oder woraus auch immer nach oben zu ziehen.
    Sie wollte raus!
    Glendas Gedanken brachen ab. Es war jetzt wichtig, dass sie sich um sich kümmerte und nicht um das, was eventuell sein könnte.
    Der Wagen fuhr weiterhin seinem Ziel entgegen. Die Männer im Fahrerhaus ahnten bestimmt nicht, was sich hinter ihnen abspielte, dass es für Glenda ein Kampf auf Leben und Tod werden würde.
    Der Griff war knochenhart. Trotzdem bemühte sie sich, ihm zu entkommen. Es war natürlich nicht leicht. Die Finger rutschten leider nicht von ihrer Haut ab, und Glenda stemmte die Beine gegen den Boden, als sie einen Befreiungsversuch unternahm.
    Es klappte nicht.
    Eine zweite Klaue griff noch zu und nahm ihren Unterarm in Beschlag. Aus der Truhe vor sich hörte sie ein leises Knirschen, als wäre dort irgendwelches Eis gebrochen, und dabei stellte sie auch fest, dass dieses Wesen dabei war, sein Ziel zu erreichen.
    Es kam hoch.
    Sehr langsam nur, aber es bewegte sich. Die beiden Hände boten den idealen Halt. Zudem half Glenda noch mit, indem sie mit kleinen Schritten rückwärts ging.
    So zog sie die Gestalt aus der Truhe hervor, und sie wusste nicht mal wie sie aussah. Ob sie eine männliche oder weibliche Untote war. Aber sie würde sich bewegen müssen, wenn sie ging, und sie musste zuerst die Truhe überwinden.
    Das schaffte sie dank Glendas unfreiwilliger Hilfe. Während sie sich noch festhielt, hatte sie den Rand der Truhe erreicht und kippte im nächsten Augenblick darüber hinweg.
    Sie fiel nach vorn, und sie musste auch den Naturgesetzen folgen, denn jetzt rutschten ihre Hände ab, weil das Eis leicht taute.
    Glenda kam frei. Sie taumelte zurück und hörte zugleich das Geräusch des Aufpralls.
    Sie wusste nicht, ob sie erleichtert sein sollte. Zumindest war sie der ersten Gefahr entgangen und bekam Zeit, sich auf die neue Lage einzustellen.
    Aber wie würde die aussehen? Glenda hatte nicht nur eine, sondern gleich drei »Leichen« gegen sich. Und sie glaubte nicht daran, dass die beiden anderen untätig bleiben würden.
    Glenda wich möglichst weit zurück und versuchte dabei, ihren Atem unter Kontrolle zu bringen. Es war nicht gut, wenn sie zu viele Geräusche produzierte, denn jetzt war es für

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