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1369 - Eine grausame Wahrheit

1369 - Eine grausame Wahrheit

Titel: 1369 - Eine grausame Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Truhen, deren Deckel offen standen, damit sie auslüften konnten.
    Auch bei den anderen Fahrzeugen ließen sich die Türen öffnen, sodass wir die Truhen untersuchen konnten und auch diese leer fanden.
    »Dann werden wir mal mit dem Chef reden«, sagte ich und drehte mich wieder um.
    Vor dem Wagen stand auf einmal ein Mann!
    Aber was für einer. Von der Figur her hätte er in jeden Wrestling-Ring gepasst. Nur dass er hier anders angezogen war. Er trug einen dunkelblauen Overall, darunter ein weißes T-Shirt, Gummistiefel, und auf dem Kopf saß eine flache Mütze. Sein fast schon kinderhaftes rundes Gesicht sah frisch und rosig aus. Das kam wohl daher, dass er viel in der Kälte arbeitete, und eines seiner Werkzeuge hatte er gleich mitgebracht wie er uns demonstrierte.
    Dass Ding aus hellem Metall sah an einem Ende aus wie die Krümmung eines Fleischerhakens. Er schlug damit gegen seine linke Handfläche und gab so bekannt, was er mit uns vorhatte. In seinen kleinen Augen blitzte es dabei ständig auf.
    »Was ich besonders liebe, sind Klauer«, gab er mit einer hohen Fistelstimme bekannt. »Die hängen wir nämlich an den Haken und schicken sie in die Eiskammer.«
    »Lieber kalt als heiß!«, kommentierte ich.
    »Komm du zuerst runter.« Er trat näher an den Wagen heran und winkte.
    »Lass mich das machen«, flüsterte Suko.
    »Gut.«
    Der Inspektor ging vor, was dem Catcher nicht passte. »Nein, er soll kommen, ver…«
    Den Rest des Satzes konnte nicht mehr aussprechen. Die Worte wurden wieder in seinen Hals hinein gejagd, den Suko hatte blitzschnell zugetreten.
    Er ist ein Spezialist, was Kampftechniken angeht, und das Kinn war wirklich nicht zu verfehlen. Beide hörten wir ein seltsam klingendes Geräusch, wie beim Billard, wenn Kugeln gegeneinander klackten. Der Fischmann blieb auf der Stelle stehen, aber er glotzte schon recht dünn zu uns hoch.
    Dann fiel er um.
    Er setzte sich zuerst auf seinen Hintern, bevor er langsam zurückkippte und wie ein zu dick gewordener Plattfisch auf dem Boden liegen blieb, die »Gräten« von sich gestreckt.
    Suko schüttelte den Kopf. »Komisch«, kommentierte er. »So hart habe ich nicht zugetreten.«
    »Manche Menschen haben eben ein Glaskinn. Man sieht es ihnen nur nicht an.«
    »Als Catcher wäre er auch kein Star.«
    »Er liebt eben Fische.«
    »Klar.«
    Wir sprangen zugleich von der Ladefläche. Suko klaubte dem Kerl die Waffe oder das Werkzeug aus der Hand und schaute sich das Ende der gebogenen Seite an.
    »Verdammt spitz ist das Ding. Wenn jemand damit richtig zuschlägt, wächst kein Gras mehr.«
    »Du sagst es.«
    Der Typ war nicht bewusstlos. Er stöhnte. Da wir sehr nahe an ihn herangekommen waren, sahen wir auch, wie er hieß. Sein Name war auf den Stoff des Overalls gestickt.
    Olaf, stand dort.
    Die Mütze war ihm vom Kopf gefallen. Wie ein Souvenir lag sie neben seinem Ohr. Das schwoll immer mehr an, und als Olaf uns ansprach, flüsterte er eine Verwünschung.
    Ich beugte mich ihm entgegen. »So schnell geht das manchmal. Man soll die Menschen eben nicht unterschätzen.«
    »Es war Zufall. Wartet, bis ich…«
    »Du hast ein Glaskinn, wie?«
    »Sicher, meine schwache Stelle. Aber ich sage euch, dass ihr nicht mehr einfach wegkommt. Darauf könnt ihr Gift nehmen. Außerdem hasse ich Diebe.«
    »Wir auch.«
    Er hatte mich nicht richtig verstanden. Ich wollte auch keinen großen Zirkus machen und zeigte ihm meinen Ausweis. Die recht kleine Schrift zu lesen, fiel ihm schwer. So erklärte ich ihm lieber, wer wir waren und dass wir seine Begrüßung vergessen würden, wenn es zu einer kleinen Gegenleistung kam.
    »Wieso? Was wollt ihr denn?«
    »Nur Antworten.«
    »Ich weiß nichts.«
    »Abwarten, Olaf, das wird sich noch herausstellen. Uns geht es nicht um dich, sondern um eure Lieferwagen.«
    »Echt?«
    »Klar.«
    »Was wollt ihr denn wissen?«
    »Ich sehe hier drei Wagen, die auf dem Hof stehen. Gibt es noch welche, die unterwegs sind?«
    Denken konnte er zumindest wieder und auch eine Antwort geben, die für mich wichtig war.
    »Ja, es gibt noch einen Wagen. Aber der ist unterwegs.«
    »Wann kommt er zurück?«
    »Keine Ahnung. Ich teile die Fahrten nicht ein.«
    »Wer macht es dann?«
    »Der Chef!«
    »Also Ray Jenkins?«
    »Genau.«
    »Und wo finden wir den?«
    »In seinem Büro.«
    »Wo ist das?«
    »An der Stirnseite der Halle.« Mehr wollte Olaf nicht sagen. Stattdessen stemmte er den Oberkörper in die Höhe, stöhnte dabei und fasste das, was er dachte, in

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