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1369 - Eine grausame Wahrheit

1369 - Eine grausame Wahrheit

Titel: 1369 - Eine grausame Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schattig. Letzteres war deshalb der Fall, weil sie sich zwar in einem Wald aufhielt, der allerdings nicht zu dicht wuchs, und sie konnte auch erkennen, dass sie sich an seinem Rand befand und beinahe auf einer Lichtung stand. Zwischen den Bäumen gab es genügend Platz, um die Strahlen der Sonne durchzulassen, auch wenn ein Großteil von ihnen durch das Laub gefiltert wurde und sich deshalb dieses Muster ergab.
    Als Beschreibung passte auch das Wort friedlich. Um sie herum nahm sie den Duft der Natur auf. Sie hörte das Singen und Zwitschern der Vögel, sie stellte auch fest, dass die Sonne nicht mehr so hoch stand und sich bereits in Richtung Westen neigte, doch das alles machte sie nicht fröhlicher, denn Glenda traute dem Frieden einfach nicht. Für sie war er trügerisch. Sie musste immer daran denken, wie sie zu diesem Platz gereist war. Das war schon etwas Besonderes, wenn nicht gar Unerklärliches gewesen und ebenso besonders stufte sie die neue Umgebung ein, in der sie leicht ratlos stand.
    Dem Frieden war nicht zu trauen. Ebenso wenig konnte sie ihre Gedanken von den Erlebnissen lösen, die hinter ihr lagen. Was da geschehen war, konnte sie kaum in Worte fassen. Wenn sie das einem Fremden erklären würde, würde er sie für verrückt halten, und als Glenda weiterdachte, ging sie davon aus, dass sie das Schicksal nicht ohne Grund genau in diese Gegend getrieben hatte.
    Ein Umgebung, die ihr nicht mal so fremd war. Einen dichten Wald wie diesen gab es eigentlich überall auf der Welt, einen Sommer mit recht warmen Temperaturen ebenfalls, und sie entsprachen auch den Graden, die auf der Insel gemessen wurden.
    Trotzdem freundete sich Glenda nicht mit der Vorstellung an, in einem Wald nahe Londons zu stehen. Ein Gefühl sagt ihr, dass sie weit, sehr weit weg war.
    Wo dann?
    In einem anderen Land? In einer fremden Umgebung bei fremden Menschen, die eine fremde Sprache sprachen?
    Das alles konnte zutreffen, aber einen Beweis dafür hatte sie noch nicht bekommen. Wenn sie ihn haben wollte, dann musste sie ihn sich suchen, und das schaffte sie nicht, wenn sie einfach nur hier stehen blieb und über ihr Schicksal nachdachte.
    Umdrehen, einige Schritte weit laufen, genau hinschauen. Versuchen, das dichte Unterholz zu durchblicken, das tat sie und erreichte damit keinen Erfolg.
    Bei ihrer letzten Aktion war sie innerhalb des Waldes geblieben. Es stand für sie fest, dass sie den Wald verlassen musste, wenn sie erfahren wollte, wo sie sich tatsächlich befand. Möglicherweise fand sie einen Hinweis, einen bekannten Ort, der ihr als Orientierungshilfe diente, um wieder dorthin zurückzukehren, wo sie hergekommen war.
    Nein, das stimmte nicht. Das traf nicht zu. Ihr Gefühl sagte ihr, dass es nicht stimmen konnte und so würde sie weiterhin suchen müssen und konnte nur hoffen, dass nichts schief lief.
    Als sich die Gedanken um John Sinclair drehten, stöhnte sie leise auf. Der Geisterjäger würde fast verzweifeln. Bestimmt hatte er sich auf die Suche nach ihr gemacht. Wenn er die Fakten addierte, dann musste er darauf kommen, dass sie auf eine bestimmte Art und Weise entschwunden war. Der Transporter war in diesem Fall sehr wichtig für ihn. Glenda ging davon aus, dass er längst gefunden war. Sie würden ihn öffnen, auf die Ladefläche schauen und…
    Sie wollte nicht mehr weiterdenken. Die Logik lag in diesem Fall zu weit entfernt. John musste mit dem fertig werden, was er an Fakten erhielt, und das waren nicht viele. Es würde für ihn schwer genug werden, sich aus dem Wenigen das Richtige zusammenzureimen.
    Auf was konnte sie sich noch verlassen?
    Eine Waffe trug sie nicht bei sich, was vielleicht gut gewesen wäre.
    Sie konnte auch keine herzaubern. Ging es hart auf hart, dann musste sie sich mit den bloßen Händen verteidigen. Perfekt wäre es gewesen, wenn sie Hilfe bekommen hätte.
    Das brachte sie wieder auf ihr Handy. Es war die Verbindung zur Welt, falls es funktionierte. Sie kramte es aus ihrer Gürteltasche vor, blickte sich noch in ihrer Nähe um und war zufrieden, dass alles so blieb.
    Dann anrufen, sich melden, einfach nur sagen, dass sie noch lebte.
    Das wäre schon ein Anfang gewesen.
    Leider blieb es bei einem Wunsch. Glenda erhielt keine Verbindung. Die Umgebung blieb ebenso tot wie das Handy. Sie war nicht zu sehr enttäuscht, irgendwie hatte sie auch damit gerechnet, aber sie stand auf dem Fleck und schaute ins Leere. Glenda spürte einen Druck hinter den Augen und auch in Höhe der Brust. Das

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