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137 - Insel des Grauens

137 - Insel des Grauens

Titel: 137 - Insel des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Zumeist waren es Mädchen. Dorian zog sich an einer Mauer hoch und schaute in den Patio hinein. Dort stand ein großer Tisch. auf dem Essen und Getränke in großer Auswahl, aber ebenso großer Unordnung angerichtet waren.
    Harte Blätter und lange Dornen kratzten ihn, als er sich an der Mauer weiterschob und mit drei weiten Sätzen einen hellen Bereich durchquerte. Irgendwo im Haus entstand neue Aufregung. Jemand schrie laut in Englisch. Kreischend rannte die stämmige Schwedin durch den Patio und fegte dabei einen Leuchter vom Tisch.
    Nacheinander rannten die drei „englischen Musiker" durch die Zimmer. Dorian griff unter seine dünne Jacke und legte seine Finger um den Griff der Pistole. Türen wurden krachend zugeworfen. Unverändert dröhnte scharfrhythmische Musik aus allen Räumen. Dann rasten die Musiker aus dem Haus hervor, über einen Kiesweg und zum ersten Auto.
    Der Motor heulte auf, dann drehten die Räder durch, und die Fremden aus der dämonischen Ebene unserer Welt hatten das Haus flüchtend verlassen. Dorian schob das Messer zurück und klappte den Sicherheitsverschluß zu.
    „Verdammt!" murmelte er. „So habe ich das nicht geplant."
    Er schirmte sein Gesicht mit dem Arm ab und drängte sich zwischen den harten Zweigen hindurch ins Freie. Er flankte über die Mauer und blieb, vorübergehend ratlos, auf dem Sand stehen. Entlang der kurvenreichen Sandstraße, die zum Zentrum des kleinen Städtchens führte, kläfften und heulten einige Hunde.
    „Ihr habt es also auch schon gemerkt, wie?"
    Dorian suchte sein nächstes Ziel aus und entschied, daß er ins
Montagnard
gehen und dort die Vampire beobachten würde.
    Er ließ sich Zeit. Er war sicher, daß die Musiker ihr Heil zunächst in einer Absetzbewegung gesucht hatten. Daß John Boylan klug und geschickt war, stand für ihn fest. Die beiden anderen Dämonen aber waren von ihrer Gier nach warmem, süßem Blut überwältigt.
    Sie machten diese Erfahrung zum erstenmal. Sie waren noch nicht in der Lage, mit ihrem makabren Blutrausch umzugehen. Sie waren am leichtesten in Panik zu versetzen. Und sie kannten und erkannten noch nicht den erbarmungslosen Feind, der sie gestellt hatte.
    Dorian und Boylan - so hieß die tödliche Paarung.
    Der Dämonenkiller klopfte Blattreste und Grashalme von seiner Kleidung und schlenderte ohne Eile weiter. Er erwartete eigentlich, den Kommissar irgendwo aus der Dunkelheit heraustreten zu sehen. Aber er erreichte - er verlief sich im Gewirr der Treppen und Gäßchen viermal - den Hoteleingang, ohne daß er eine Spur von MacMaury sah.
    Noch drei Stunden hatte er bis zur Abfahrt des Hotelboots. Eine dramatische Variante kam ihm in den Sinn. Er mußte trotz seiner Sorge und des kalten Hasses auf die Mädchenmörder grinsen.
    Was würde der Blimp empfinden, wenn Dorian nach dem ersten Auftritt zusammen mit den Musikern nach La Elisabetha hinüberfahren würde?
    Er brauchte nur dem Lärm nachzugehen. Der Speisesaal war voller Gäste, tatsächlich standen und saßen die Musiker in der Bar auf dem Podium und sprachen aufgeregt und gestenreich mit einem weißhaarigen Mann. Er wirkte, als habe er an verantwortungsvoller Stelle etwas zu sagen und zu entscheiden.
    Die Bar war fast leer. Dorian ging hinaus auf die Terrasse, bewunderte die Boote, die Sterne und den gelben Vollmond über dem Horizont. Ruhiger geworden, zündete er sich eine Zigarette an und bestellte bei einem Kellner einen Bourbon.
    Vermutlich beklagte sich der Hoteldirektor, daß die Band immer kleiner wurde.
    Würde es Boylan riskieren, auch heute nacht im
Gabbiano
aufzutreten?
    Und dann sah Dorian über die Breite des Speisesaals hinweg die Gestalt des Kommissars. Unverkennbar englisch. Aber er wirkte sehr zielstrebig und näherte sich der Bar.
    „Er weiß es nicht, aber ich werde mich bei meinem neuen Verbündeten bedanken müssen", sagte Dorian Hunter zu sich selbst und spürte auf der Zunge den bittersüßen Geschmack des Drinks.

    Die Versuchung, sagte er sich und streckte die Beine aus, war für Boylan zu groß gewesen. Wären die beiden ersten Opfer auf eine Weise versteckt worden, die keine Spuren hinterließ, würde er noch heute als angeblicher Bandleader unerkannt sein Unwesen treiben können. Kein menschlicher Mörder, ob im Affekt oder in kalter Planung, würde ein Opfer mit prominentem Namen in dessen Apartment liegenlassen. Das Mitglied der Schwarzen Familie, das zunächst unerkannt den Verstand, die Kenntnisse und das Wesen des Musikers übernommen

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