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137 - Insel des Grauens

137 - Insel des Grauens

Titel: 137 - Insel des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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leuchteten gelb, als er sich auf Dorian stürzte, mit einem Satz über das Mädchen hinwegsetzte. Dorian machte einen Geradeausschritt. Er stach mit dem Messer wie mit einem Florett zu.
    Mit ausgebreiteten Armen, vorgekrümmten Fingern, aus denen Krallen hervorschnellten, mit einem tierischen Keuchen, so sprang der Dämon auf Dorian zu.
    Die Silberklinge grub sich in die Brust des Dämons.
    Er stieß einen grunzenden, gleichzeitig zischenden Schrei aus. Dorian wich einem Prankenhieb aus, duckte sich und stach ein zweitesmal zu. Die Macht des Silbers ließ den Dämon zucken, er sprang in die Höhe, taumelte hin und her und kippte dann schwer gegen Dorian.
    Die Planken krachten und polterten, als Dorian nach rückwärts sprang und sich in Sicherheit brachte.
    Schwarzes Haar sproß aus dem Körper. Blut schoß aus den Wunden. Der Körper veränderte sich in unglaublicher Geschwindigkeit. Dorian warf einen blitzschnellen Blick zum Haus - niemand näherte sich. Das Mädchen stand regungslos da und starrte mit weit auf gerissenen Augen, beide Hände vor dem Mund, auf das Monstrum, das jetzt in die Knie sank und schwer auf die Bretter fiel.
    Der Dämonenkiller tastete nach seiner Pistole, aber er brauchte sie nicht mehr.
    Der Dämon starb.
    Schweigend sahen sie zu, wie sich sein Körper ausstreckte und aufzulösen begann. Schleimige Flüssigkeit breitete sich unter dem zuckenden Körper aus. Das Zittern des verendenden Monstrums übertrug sich auf die Planken. Dorian brauchte kein weiteres Mal zuzustoßen.
    Er sagte zu dem großen Mädchen: „Komm zu mir her. Es ist die Wahrheit, was du siehst."
    Mit winzigen Schritten, halb gelähmt vor Angst, kam sie näher. Sie balancierte am Rand des Steges und traute sich nicht, über den schlaffen Körper zu steigen, der sich blasenwerfend aufzulösen begann.
    Sie sprang ins Gras. Dorian hielt sie auf, als sie ins Haus zu rennen versuchte. Er redete beschwörend auf sie ein.
    „Italienerin?" fragte er. Sie schüttelte den Kopf und brachte erst beim dritten Versuch fast unhörbar „Schwedin" hervor. Dorian wechselte in die andere Sprache und sprach langsam.
    „Geh ins Haus, hole deine Sachen und lauf ganz weit weg. Ich habe ein Wesen aus einer Welt getötet, die du nicht verstehst. Laß sehen."
    Er drehte sie halb herum, so daß er ihren Hals sehen konnte. Die Haut über den Blutgefäßen war unversehrt.
    „Hast du verstanden? Es sind mindestens noch drei Monstren im Haus. Sage ihnen nichts."
    Sie nickte und stolperte davon. Wahrscheinlich würde sie sofort verraten, was sie erlebt hatte. Dorian wischte die Klinge sorgfältig im Gras ab und wechselte quer über das Grundstück in den Schatten der gegenüberliegenden Mauern.
    Lautlosigkeit und Schnelligkeit waren entscheidende Bestandteile seines Kampfes.
    Die anderen Menschen, ob nun Hoteldirektor oder Kriminalkommissar, durften nichts sehen und nichts merken. Ob die Musiker heute noch einmal auftraten, war Dorian Hunter selbstverständlich völlig gleichgültig. Er konnte aber auch nicht riskieren, daß die drei noch überlebenden Scheusale aus diesem Haus flüchteten. In diesem Fall würde sich die Auseinandersetzung uferlos verzweigen. Er pirschte sich entlang der Mauer auf das Haus zu und achtete peinlich darauf, im Schatten zu bleiben und sich nicht zu zeigen.
    Ein offenes Fenster schob sich zwischen dem Grün hervor. Bis auf drei Meter konnte Dorian sich dem weißgestrichenen, künstlerisch geschmiedeten Gitter nähern.
    Im Zimmer befanden sich zwei Mädchen, die aufgeregt hin und her liefen. Sie redeten leise, aber in heller Panik miteinander. Sie stopften Kleidungsstücke und anderen Kram in Taschen und Koffer. Dorian nickte; hoffentlich konnten die Mädchen unbehelligt das Haus verlassen. Niemand würde ihnen glauben, wenn sie etwas von verfaulenden Vampiren und Dämonen faselten.
    Dorian schlich weiter.
    Unverändert schlug aus allen Öffnungen des Hauses laute Musik. Das war hier im Sommer nicht anders zu erleben - ein Vorteil für den Dämonenkiller, denn dadurch wurden viele Geräusche übertönt. Das Haus, tatsächlich eine Villa mit weißen Mauern, einem großen Patio und einem nicht kleineren Pool, war bemerkenswert groß. Es hatte mindestens fünfzehn Innenräume. Kleinere und große Zimmer, Durchgänge tauchten auf, als Dorian die Rückseite des Hauses erreichte und überall dort hindurchspähte, wo er etwas erkennen konnte.
    Zusammen mit den drei Musikern hielten sich mindestens zehn Personen in der Villa auf.

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