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137 - Insel des Grauens

137 - Insel des Grauens

Titel: 137 - Insel des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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hatte, machte seinen entscheidenden Fehler - was nicht heißen sollte, daß Dämonen zwangsläufig dumm waren.
    Aber stets dann, wenn sie sich mit dem Lebenssaft von Menschen vollpumpten, schien ihr dämonischer Verstand auszusetzen. Und genau an diesem Punkt machten sie häufig ihre entscheidenden Fehler.
    „Ist ihnen die Ruhe zuviel geworden, Mister Hunter?"
    Dorian blickte aus seinem knarrenden Korbstuhl auf. MacMaury stand vor ihm, ein Glas in den Fingern. Höflich deutete Hunter auf einen der leeren Sessel.
    „Nicht unbedingt. Ich komme gern unter mehr Menschen. Hier trifft man sich, wie zu beweisen ist", bemerkte er freundlich.
    MacMaury schien auch vom Wandern genug zu haben, denn er streckte sich ächzend.
    „Haben Sie's bemerkt?" fragte er. „Die Ausfallrate unserer Freunde ist bemerkenswert hoch." „Besonders Musiker", gab Dorian verbindlich zurück, „erwischen am leichtesten die berüchtigte sardische Sommergrippe."
    „Das Klima! Sie sind es nicht gewohnt."
    „Höchst bedauerlich. Sie kriegen natürlich Schwierigkeiten mit der Direktion."
    Dorian nickte und drückte seine Zustimmung aus.
    „Wegen des dünnen Klanges?"
    „Wegen ungenügender Erfüllung des Kontrakts. Eine Frage - hat sich schon aufgeklärt, wer nun wirklich der Tote in Boylans Wohnung war?"
    Bedächtig wiegte der Kriminalbeamte seinen Kopf und machte eine vage Geste.
    „Eine zugegeben rätselvolle Angelegenheit, Sir. Einerseits haben wir einen absolut toten Boylan dort, und einen unzweifelhaft lebendigen Boylan hier."
    „Wir? Sie sind in offizieller Mission hier. Dachte ich mir's doch."
    „Ordnung muß sein."
    Wozu allzu deutlich werden, sagte sich Dorian innerlich eine Spur belustigt, wenn ohnehin jeder vom anderen mehr wußte.
Wirklich?
Dorian hoffte stark, daß sein Gegenüber nicht im Entferntesten ahnte, welche Profession jener Mister Hunter wirklich hatte.
    „Haben Sie mit Boylan gesprochen?"
    „Ja, natürlich. Es scheint alles in Ordnung zu sein. Er hat Hausschlüssel von London, alle Papiere, sieht wie Boylan aus, spricht, spielt und singt wie Boylan, hat dieselben Fingerabdrücke wie Boylan… also ist er John Boylan."
    MacMaury hatte Fingerabdrücke vergleichen können. Dorians Achtung vor dem Kommissar, der das Understatement besser beherrschte als er selbst, wuchs um einige Klassen.
    Er wußte, daß es außerordentlich schwierig war, ausgerechnet von hier aus einen solchen Vergleich durchzuführen. Woher er etwa ein Glas der untersuchten Person hatte, auf dem sich die Fingerabdrücke richtig abzeichneten, überstieg fast seine Vorstellungskraft. Auf jeden Fall arbeitete Mac- Maury mit der Polizei am Ort zusammen, und dies wiederum bedeutete, daß die letzten drei Musiker unter Beobachtung standen.
    „Ein Problem für Sie", sagte er schließlich. „Zwei Boylans. Einer davon kann nur der Richtige sein."
    „Die Zeit, Mister Hunter, löst viele Rätsel. Aber ab und zu wird die Zeit auch knapp."
    „Wie wahr", sagte Dorian. „Ich denke an die Rückfahrt. Sagte Boylan, ob er heute bei uns spielt?" „Er bestätigte mir, daß er dort zu finden sei. Vielleicht, ließ er durchblicken, sind inzwischen auch seine beiden Musiker wieder gesund."
    „Dies würde nicht nur die Freunde guter Unterhaltungsmusik freuen", schloß Dorian. Er verabschiedete sich, zahlte seinen Drink und spazierte, sich neugierig umsehend, hinunter zum Hafen. Kurz darauf döste er im Heck des dröhnenden und schlingernden Hotelboots.

    Zehn Uhr nachts:
Dorian gähnte und beugte sich hinüber zu Ira.
    „Nebenbei gesagt wirken wir wirklich wie ein verlobtes Pärchen. Oder etwa nicht?"
    „Sicherlich nicht auf Boylan und sein Team."
    „An seiner Stelle würde ich nicht hierher kommen", brummte er. „Aber er muß, um zu überleben, die polizeilichen Nachforschungen über sich ergehen lassen."
    „Das passiert auch nicht gerade häufig, daß uns offizielle Organe unfreiwillig helfen."
    „Ich muß damit rechnen, daß die drei überlebenden entweder fliehen oder von der Schwarzen Familie Hilfe bekommen", meinte Dorian. Sie saßen wieder auf ihren gewohnten Plätzen an der Bar des
Gabbiano
und warteten auf die
Blimp and his rattlesnakes
-Band. Auf die reduzierte Version dieser Popgruppe.
    Nach einigen kleinen Schlucken und einer nachdenklichen Pause sagte Ira:
    „Wäre ich ein Dämon, würde ich die Auftritte hier absagen. Es gibt keinerlei echte Fluchtmöglichkeiten. Und die Möglichkeit, entdeckt zu werden, wird geringer, je mehr Menschen sich

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