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137 - Insel des Grauens

137 - Insel des Grauens

Titel: 137 - Insel des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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werden wir kaum sein", meinte Dorian, nachdem sie die Länge des Grundstücks abgeschritten hatten. Sonnenschirme, ein Mädchen, das nackt über den Rasen lief, einige Handtücher, die in der Sonne trockneten und undeutliche Bewegungen hinter den Büschen, das war alles. MacMaury hob resignierend die Hände hoch.
    „Ich werde mir die Band genauer ansehen, wenn sie abends im Hotel aufkreuzt."
    „Falls sie vollzählig sind."
    „Wie?"
    „Ein Gitarrist fehlt. Die Gerüchte, die in der Hitze besonders heftig wuchern, wollen wissen, daß er völlig entnervt abgeflogen ist. Niemand weiß warum."
    „Sie wissen wirklich lauter interessante Dinge", antwortete der Kommissar lakonisch. „Sind Sie auch im
Montagnard?"
    „Nein. Ich ziehe die Einsamkeit von La Elisabetha vor."
    Der Mann aus London kannte offensichtlich die Preise und pfiff anerkennend durch seine dünnen Lippen. Er strich mit dem Zeigefinger über den kleinen Oberlippenbart und ging, nachdem beide noch einmal einen Rundblick riskiert hatten, neben Dorian zurück auf die Sandstraße.
    Dorian hatte genug gesehen. Er kannte das Grundstück von der Land- und der Seeseite und wußte, wie er sich dem Haus nähern konnte. Der Kommissar ließ nicht erkennen, daß ihn Dorians Hinweise beunruhigt hatten. Die Sonne tauchte hinter die Giebel der Häuser, und im Bereich der Schatten begann es kühler zu werden. Bei zwei Bieren und einem großen Bourbon wartete Dorian, bis es dunkel zu werden begann. Um neun fingen die Musiker im großen Hotel an.
    Dann ging er hinunter zum Hafen und suchte sich einen Weg über Felsen und durch Macchia, und stellenweise watete er durchs Wasser. Als die ersten Lichter eingeschaltet wurden, flammte auch im Garten und an den Außenmauern der Villa eine große Anzahl von simplen Beleuchtungskörpern auf. Aus schwarzem Wasser voller faulender Blätter schob sich Dorian in ein großes Gebüsch hinein, das nicht wie der übrige Garten gepflegt wurde. Innen, wie eine winzige Lichtung, war Sand aufgeschüttet worden. Gartenabfälle bildeten einen weichen Wall. Zwei Schritte weiter lag halb in den knorrigen Olivenzweigen ein Mädchenkörper.
    Das wenige Licht genügte Dorian, um zu erkennen, worauf er gestoßen war. Auch diese Frau mit kurzem, schwarzem Haar war von den Dämonen mißbraucht und getötet worden. Fahlhäutig waren die Gliedmaßen, das Gesicht trug erkennbar den Ausdruck von Schmerzen und tiefer Furcht. Der Körper war von Bißwunden übersät. Dorian unterdrückte den Schauder und schob sich vorsichtig an der Leiche vorbei, zwischen ledrigen Blättern auf das Haus zu. Er sah auf die Leuchtziffern der Uhr: noch eindreiviertel Stunden bis zum Auftritt.
    „Ihr macht es mir leicht, ihr Bestien", flüsterte er. Wieder war ein unschuldiger Mensch den Dämonen zum Opfer gefallen. Er duckte sich, als er Stimmen hörte. Jemand kam vom Haus über das kurz geschorene, weiche Gras. Dorian rührte sich nicht, aber er tastete nachdem Messergriff am rechten Unterschenkel. Dort steckte über den breiten Pflastern das Tauchermesser.
    Als die Gestalten eine helle Zone durchquerten, sah er einen Musiker - es war der Schlagzeuger - und ein großes, hellhaariges Mädchen mit einer barocken Figur. Der Mann hatte den Arm um ihre Hüften gelegt und zog sie zum Steg hinunter. Sie redeten leise, zweimal lachte das Mädchen eine Spur zu fröhlich.
    Dorian folgte ihnen, versteckt in den Büschen und ängstlich bemüht, kein Geräusch zu machen. Etwa vierhundert Meter war der Steg vom Haus entfernt. Er hörte das Tappen der nackten Sohlen auf den ausgedörrten Brettern, die sich leicht knirschend durchbogen. Der Musiker und seine Freundin setzten sich auf das Ende des Steges und schäkerten miteinander.
    Dorian streifte die Hose hoch und zog das Messer. Er wartete unruhig und schaffte es, aus dem Gebüsch bis zum Steg zu kommen. Die Dunkelheit half ihm dabei. Er kauerte sich unter die Planken und schob den Kopf vor. Sein Blick fiel auf die beiden nackten Rücken.
    Einige Minuten lang schaute er den beiden bei einem hitzigen Liebesspiel zu. Er wußte, was zwangsläufig kommen mußte. Als der Vampir den Hals des Mädchens nach hinten bog und seinen tödlichen Biß anbringen wollte, schwang sich Dorian auf den Steg, huschte heran und sagte kurz: „Du wirst jetzt getötet, Dämon."
    Das Mädchen zuckte zusammen und fiel fast vom Steg. Der Dämon sprang auf die Beine, fauchte und kreischte leise. Er war ertappt und sah die lange Klinge vor sich. Seine Augen

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