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137 - Insel des Grauens

137 - Insel des Grauens

Titel: 137 - Insel des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Geräusche kamen von der Rasenfläche, die sich zwischen dem Gestrüpp in Strandnähe und der Terrasse ausbreitete. Dorian beugte sich vor, spähte zwischen den Zweigen hindurch und erkannte zwei geduckte Gestalten, die ebenfalls im vagen Mondschatten heranhuschten. Zwei? Wo war der dritte?
    Der Dämonenkiller zog lautlos sein versilbertes Tauchermesser und bemühte sich, nicht mit der silbernen Kette zu klirren. Die beiden Vampire waren jetzt besser zu hören, denn ihre Füße bewegten sich auf dem schmalen Sandstreifen. Es schien keinen dritten Angreifer zu geben, was seine Chancen verbesserte.
    Unendlich langsam richtete sich Dorian auf.
    Seine beste Taktik bestand darin, die beiden Kreaturen durch blitzschnelles Handeln zu überwältigen.
    Dorian griff mit der rücksichtslosen Schnelligkeit an, von der er sich den sichersten Erfolg versprach. Die Schüsse aus der Pistole würden das Personal und die Gäste alarmieren.
    Er spannte seine Muskeln, packte mit der linken Hand die lange Kette in seiner Tasche und hielt das Messer stoßbereit. Er sprang aus seiner Deckung heraus, rannte im Zickzack auf die Gestalt rechts von seinem Versteck zu und erkannte, wie erwartet, einen der jungen Musiker.
    Er achtete nicht mehr auf die Veränderungen, die aus dem menschlichen Körper einen vampirhaften Dämon gemacht hatten.
    Sein Messer zuckte herunter, bohrte sich in die Brust des Vampirs und zuckte wieder heraus. Dorian sprang zur Seite, duckte sich und stieß sein Bein vor. Der zweite Vampir, der leise jaulend auf ihn zugesprungen war, stolperte und fiel mit ausgebreiteten Armen auf den Rasen.
    Dorian zog die Kette mit einem Ruck aus der Tasche, wirbelte sie in der Hand und stellte sich wieder.
    Am Rand des Schattens, halb im fahlen Mondlicht, lag der Körper des ersten Vampirs. Er bäumte sich auf, schlug mit den Fersen ins Gras und verzerrte die Lippen. Weißer Schaum quoll daraus hervor.
    Schnell und kampfbereit stand der zweite Vampir vor ihm. Aus seinen Fingern waren lange Krallen gewachsen. Er stürzte sich auf Dorian, aber er kannte die Gefahr, die von dem Messer ausging. Er hielt sich in einer Entfernung, die zu groß für Dorians ausfallartigen Stiche war.
    Ein sausender Laut war zu hören, als Dorian die Kette zu schwingen begann. Sie war ebenso aus massivem Silber wie die Schmuckketten an seinem Körper.
    Die Kette bildete im Mondlicht einen summenden Kreis. Der Vampir sprang zuckend zur Seite, um nicht getroffen zu werden. Auch aus seinem Mund kamen tierische Laute. Die gelben Augen glühten, und seine Ohren waren lang und spitz geworden.
    Dorian trieb ihn vor sich her, mit der Kette und dem langen Messer.
    Der Vampir wurde von Wut vorwärts getrieben. Todesangst ließ ihn zurückspringen. Er duckte sich, als die Kette in Höhe seines Halses durch die Luft pfiff.
    Dann formten seine verzerrten Lippen mühsam einzelne Worte.
    Jedes Wort stieß er mit einem gurgelnden Pfeifen hervor.
    „Ich bekomme dich, Hunter. Bald. Nicht heute."
    Er drehte sich um und rannte mit unbeholfenen Schritten davon. Er überquerte den Sandstrand und verschwand im Wasser. Nur eine dünne Fahne eines üblen, stechenden Gestanks blieb zurück. Heftiges Plätschern schlug an Dorians Ohren, als er der Gestalt nachblickte und sich schließlich dem toten Dämon zuwandte.
    „Wie gut", sagte er leise, als er sah, was der sterbende Vampir angerichtet hatte, „daß ich die ganze Nacht tief geschlafen habe."
    Im Sterben hatte sich der Körper des Vampirs gestreckt. Aus der Gestalt eines jungen Mannes in T- Shirt und Hose war ein langer, schwarzer behaarter Körper geworden. Zehen und Finger hatten sich zu Klauen und Krallen verformt, der Kopf glich einem Fledermausschädel mit langen Zähnen und einer eingedrückten Nase unter großen, gelben Augen. An den Spitzen der Ohren zitterten lange, borstige Haarbüschel.
    Die Augen waren stumpf und erloschen. Die Arme schrumpften, die Absonderungen versengten die Gräser, aus den langen Beinen wurden dünne, skelettartige Stöcke. Dorian betrat die Terrasse und hielt sich die Nase zu. Der Gestank war kaum auszuhalten. In kurzer Zeit würde sich der Rest des Ungeheuers in schmierigen Staub aufgelöst haben.
    Das Erschrecken des Gärtners konnte sich Dorian unschwer vorstellen. Er brauchte keine Erklärung abzugeben. Leise schob er die beiden Hälften der Fenstertüren auseinander und griff durch den Spalt.
    Er nahm den Zopf aus Knoblauchzehen vom Haken, löste die Silberketten und schob vorsichtig das

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