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137 - Insel des Grauens

137 - Insel des Grauens

Titel: 137 - Insel des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Motor und wesentlich größer, erwähnte er nicht. Sie hatten zum entscheidenden Schlag ausgeholt. Er würde, wie so oft, im Schutz der Dunkelheit erfolgen müssen.
    „Wann verlassen Ihre Schützlinge das gastfreundliche Eiland?" wollte Dorian später wissen.
    „Mit dem erstmöglichen Flug. Irgendwann um acht, morgen in aller Frühe."
    „Sie werden mir fehlen", sagte Dorian.
    MacMaury fragte verblüfft: „Wer. Ich?"
    „Nein. Die Band. Wir alle haben uns an ihre lustigen Lieder gewöhnt. Allgemeines Bedauern, hörte ich."
    „Auch im
Montagnard.
Man könnte die Reaktion, wenn ich ein wenig übertreibe, fast tiefstes Bedauern nennen."
    „Das ist wohl wirklich etwas übertrieben. Haben Sie heute abend etwas Besonderes vor?"
    ,Nein. Was schlagen Sie vor?"
    „Ich nahm an, daß Sie wieder zur See fahren und Ihr Teleskop auf den lebenden John Boylan richten. Nein?"
    „Zu unsicher, weil es zu viele Dinge gibt, die ich nicht kenne."
    „So sehe ich das auch. Es ist höllisch riskant, hier nachts herumzuschippern. Ich habe mir erzählen lassen, daß es in jeder Saison viele gute Boote trifft."
    Eine halbe Stunde später verabschiedete sich Dorian, kaufte sich tatsächlich ein halbes Dutzend internationale Zeitungen und Magazine und stieg anschließend in das Boot, in dem Ira wartete. Er hatte sich immer wieder umgesehen, aber MacMaury nicht sehen können. Trotzdem war er ziemlich sicher, daß ihn der Kommissar durch sein großes Fernglas beobachtete. Er ahnte etwas - aber es war undenkbar, daß er auch nur im entferntesten der bösen, schwarzen Wahrheit nahe kam.
    Langsam fuhr das Boot durch den Hafen, wich den hereinkommenden Jachten aus und passierte endlich die Hafeneinfahrt. Zunächst fuhren sie geradeaus weiter, bogen nach Backbord ab und fuhren mit den Wellen bis zum Felsvorsprung, der sich wie ein gekrümmter Finger vom Land ausstreckte. Dort schleuderte Dorian den kleinen Anker an Land, der sich beim zweiten Versuch in Felsspalten festhakte.
    Das Ankerseil straffte sich.
    „Sie erwarten dich im Haus", sagte Ira.
    „Nach Beginn der Nacht", gab er zurück. „Ich werde sie warten lassen. Vielleicht macht sie das unruhig."
    Er rechnete damit, daß sich die Dämonen gründlich vorbereitet hatten. Immerhin waren sie nur zu zweit. Aber er verzweifelte, wenn er an die Mädchen dachte, die noch das Haus bevölkerten. Sie waren in höchster Gefahr. Und sie erkannten diese Gefahr nicht einmal, wenn sie unmittelbar vor ihnen war.
    Luguri, der Erzdämon und Fürst der Finsternis, hatte in wenigen Tagen oder besser Nächten drei seiner Dämonen verloren. Dorian würde sie als moderne Vampire klassifizieren, die auch am Tag aktiv waren. Daß er die Nacht gewählt hatte, er, Dorian, hatte mit seiner Sorge um Geheimhaltung zu tun. Vollmond - dies war fast ein Anachronismus. Dennoch wußte er, daß die Gier der Blutdürstigen in diesen Nächten besonders hemmungslos war.
    Zu große Gier machte unvorsichtig. Damit rechnete er zu seinem Vorteil.
    Dorians Instinkt war hoch entwickelt. Er erwartete, daß die Vampire in ihrer Villa auf ihn warteten, weil ihnen die Umgebung am vertrautesten war. Daß weder Boylan noch sein Keyboardspieler heute noch auftreten würden, setzte er voraus. Im Hotel hatte man noch nichts davon gewußt.
    Unruhig warteten Ira und Dorian.
    Dutzende von Motorjachten und Seglern fuhren an ihnen vorbei. Der Ankerplatz hatte zwei Vorteile. Hier wurden sie vom Haus und Grundstück nicht gesehen, auch nicht vom Anlegesteg.
    Und von hier aus würden sie mit Wellen und leichter Strömung direkt auf das Ufer zugetrieben werden.
    Neun Uhr dreißig, zehn Uhr, schließlich elf Uhr.
    „Riskieren wir's", sagte Dorian scharf. Er riß den schweren Motor an und steuerte das Boot vom Felsen weg, etwa dreihundert Meter auf das Meer hinaus. Weit und breit war kein anderes Schiff zu sehen. Der Mond befand sich hinter den nahen Bergen und war unsichtbar, auf dem Wasser herrschte Dunkelheit. Deutlich zeichneten sich die Beleuchtungskörper der Strandgrundstücke ab.
    „Motor aus."
    Das Knattern des Outboarders riß ab. Das Boot drehte sich und begann zu treiben. Mit einem Paddel hielt es Dorian einigermaßen auf Kurs. Die Wellen schoben die schwere Kunststoffschale recht genau auf die undeutliche, dunkle Silhouette des Steges zu. Die Konzentration und die nervöse Spannung der beiden im Boot kletterte langsam. Sie waren für jeden Zwischenfall ausgerüstet - so hofften sie wenigstens. Immer wieder durchdachte Dorian die

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