Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
137 - Insel des Grauens

137 - Insel des Grauens

Titel: 137 - Insel des Grauens
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
lang ungewöhnliche Ruhe. Nur die aufpeitschende Musik hörte nicht auf.
    Der obere Rand des Mondes schob sich hinter einem gezackten Berggrat herauf.
    Mädchen kreischten, Türen schlugen zu. Wütende Männerstimmen waren zu hören. Dorian holte tief Luft, stemmte sich hoch und flankte über die Mauer. Er machte einen weiteren Schritt, und sein linker Fuß verfing sich in einem Draht oder einem Seil. Mit einem Ruck riß sich Dorian los und sah, wie eine der Lampen unter einem Busch herausgerissen und auf die Terrasse geschleudert wurde. Wieder klirrte Glas. Die Glühbirne barst mit dumpfem Krach.
    Dorian sprang mitten in den rechten Busch hinein. Im selben Augenblick rannte geduckt ein Mann auf die Terrasse hinaus, lief im Zickzack zwischen den großen Blumenschalen entlang und schien direkt in Dorians Gesicht zu blicken.
    In beiden Händen trug auch er eine Unterwasserharpune. Er hob sie halb an, knurrte etwas Unverständliches und feuerte das Geschoß ab. Ein stechendes Zischen ertönte. Die furchtbaren Spitzen, über eine Entfernung von weniger als acht Metern abgeschossen, zerfetzten Blätter und Äste. Dorian drängte sich im letzten Sekundenbruchteil zur Seite. Eine Spitze streifte seine Jacke und riß einen großen Triangel heraus.
    Noch bevor Dorian aus dem Busch heraus war, wirbelte der Dämon herum und rannte ins Haus zurück. Mit einem weiten Satz sprang er durch das Loch in der Scheibe. Hinter ihm fielen lange, dreieckige Glasstücke zu Boden und erzeugten, zusammen mit den aufgeregten Schreien der Mädchen, neuen Lärm. Dorian rannte ihm nach und zog die Pistole.
    Wenn ein solch chaotischer Lärm keine Wirkung auf die Nachbarn gezeigt hatte, würden Schüsse sie auch nicht auf stören.
    Unverändert dröhnte die Musik. Lautsprecher krachten übersteuert.
    Dorian blieb stehen und drehte den Kopf hin und her. Seine Augen suchten in der Szene aus Zerstörung und Aufgeregtheit nach dem Dämon. Überall lagen Scherben. Im Hintergrund des großen, teuer eingerichteten Raumes stand das schwedische Mädchen und stierte ihn gelähmt aus großen Augen an. Der Vampir war verschwunden. Langsam zog Dorian die Schußwaffe und lief nach rechts.
    „Wo sind die Musiker?" fragte er rauh. Das Mädchen hob hilflos die Schultern, aber ihre Augen deuteten auf die Türen an der rechten Seite des Raumes. Dorian rannte hinüber und drückte die Klinke mit dem Handgelenk herunter, trat die Tür auf und trat schnell einen Schritt zurück. Die Tür donnerte gegen die Wand.
    Niemand kam aus dem Zimmer heraus und griff ihn an. Er sah nur ein zerwühltes Bett.
    Dorian riskierte es, in das Zimmer einzudringen. Hinter der Tür stand kein Gegner. Das Zimmer war menschenleer. Offene Schränke ließen ein heilloses Durcheinander erkennen. Überall schien dieselbe Unordnung zu herrschen. Der Dämonenkiller sprang auf das schwer durchfedernde Bett, wieder herunter und auf die nächste Tür zu. Wieder öffnete er sie mit Gewalt.
    Ein Mädchen lag halb schlafend in einem Sessel. Sie trug Kopfhörer. Als sie Dorian sah, öffnete sich ihr Mund.
    Dorian wußte, warum sie gellend aufkreischte. Sie hatte die Tätowierung gesehen, die im Augenblick der höchsten Erregung durch seine gebräunte Gesichtshaut durchschien.
    Schnell drehte sich Dorian einmal um seine Achse. Er beobachtete das Mädchen nicht, obwohl seine Ohren von ihrem Geschrei gellten. Auch dieses Zimmer enthielt für ihn keine Gefahren.
    Dann hörte er Schritte. Türen wurden zugeschlagen. Jemand lachte dröhnend. Schlüssel bewegten sich in Schlössern. Die Musik verlor etwas von ihrer lästigen Lautstärke.
    Dorian öffnete in rasender Eile und halb enttäuscht weitere drei Türen, aber hinter keiner warteten die Vampire auf ihn. Er wirbelte herum und lief wieder in den ersten Raum zurück.
    Hinter ihm schlugen die Türen wie von Geisterhand zu und wurden versperrt.
    Dorian lachte kurz und humorlos.
    Er schob den Lauf der Pistole in den Gürtel, riß ein Fenster auf und sprang hinaus ins Freie. Den Plan der Vampire, ihn töten zu wollen, konnte er noch nicht durchschauen. Sie wollten ihn ins Haus locken und dort festhalten, das schien festzustehen.
    „Verdammte Kreaturen Luguris!" fluchte Dorian und erwartete einen neuen Schuß aus der Harpune. Er stand in dem großen Raum mit der zerschmetterten Scheibe. Das Kreischen der Mädchen hatte aufgehört. Wenn sie wegrannten und die Nachbarn alarmierten, mußte er sich zurückziehen. Aber nichts Derartiges hatte er gesehen oder
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher