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138 - Der schwarze Druide

138 - Der schwarze Druide

Titel: 138 - Der schwarze Druide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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schimmernde Krallen waren sie jetzt.
    Waffen!
    Genau wie die Zähne!
    Die letzten Tropfen der Infusion flossen durch den Schlauch - und Anne Weaver, das Ungeheuer, war bereit.
    ***
    Es stimmt nicht, daß alle Krankenschwestern leicht zu haben und darauf aus sind, sich einen jungen Arzt zu angeln. Auf Schwester Shanna traf das aber zu.
    Jeder in der Klinik wußte, daß sie zu allem bereit war, um den gesellschaftlichen Aufstieg zu schaffen, und alle jungen Ärzte nützten das vorhandene Angebot aus.
    Einer sagte es dem anderen, und Schwester Shanna ging von Hand zu Hand, doch das störte sie in keiner Weise. Sie wußte, daß man über sie redete, und sie war der Ansicht, daß sie das interessanter machte.
    Sie war die Reihe noch nicht durch und glaubte fest daran, daß einer der Männer schließlich hängenbleiben würde. Immerhin war sie ausnehmend hübsch und hatte einem Mann auf Grund ihrer Erfahrung im Bett einiges zu bieten.
    Diesmal hatte sie den rothaarigen, sommersprossigen Barry McGrath in der Arbeit. Als Mann war der junge Neurologe keine Augenweide, aber das störte sie nicht.
    Er war dünn, hatte schmale Schultern und ein knöchernes, eckiges Gesicht. Sollte sie ihn herumkriegen, würde sie ihn schon aufpäppeln. Und Schönheit ist ohnedies vergänglich, deshalb achtete Shanna erst gar nicht darauf.
    Sie hatten sich in ein leeres Krankenzimmer eingeschlossen, und Shanna sorgte dafür, daß Barry McGrath die Engel singen hörte. Ihre samtweichen Lippen liebkosten ihn überall.
    Er ging fast die Wände hoch, so toll machte sie das. Bald konnte er nicht mehr an sich halten und schrie Shannas Namen. Die brünette Krankenschwester kicherte. »Nicht so laut, mein süßer kleiner Doktor. Willst du, daß uns der Chefarzt erwischt?«
    Sie streichelte ihn noch eine Weile. Es hatte den Anschein, als wollte sie die Wogen der Leidenschaft glätten. »Hat es dir gefallen?« fragte sie leise. »Ja, o ja. Du warst toll, Shanna.«
    »Ich kann dir den Himmel auf Erden bescheren. Jederzeit. Du brauchst nur zu wollen. Ich bin auf diesem Gebiet sehr talentiert.«
    »Diese Behauptung kann ich wirklich bestätigen«, sagte der junge Neurologe.
    Auf dem Flur ertönte Schwester Agathas Stimme. Sie kam aus dem Lautsprecher, dennoch zuckte Barry McGrath so heftig zusammen, als hätte die Oberin soeben diesen Raum betreten.
    »Dr. McGrath in die Aufnahme! Dr. McGrath, bitte kommen Sie sofort in die Aufnahme!«
    Der Neurologe sprang aus dem Bett und zog sich hastig an. Er beeilte sich so sehr, daß er vieles falsch machte.
    »Warum bist du denn so nervös?« fragte Shanna amüsiert.
    »Du hast doch gehört. Ich soll sofort in die Aufnahme kommen.«
    »Wenn du dich etwas weniger hektisch anziehen würdest, wärst du schon fertig. Komm, ich helfe dir.«
    Während sie seine Kleidung in Ordnung brachte, kicherte sie wieder.
    »Was findest du so lustig?« wollte McGrath wissen.
    »Mir fiel gerade ein, daß du der erste Mann bist, dem ich beim Anziehen behilflich bin. Ist ein völlig ungewohntes Erlebnis für mich.«
    Er kämmte sein rotes Haar mit den Fingern und schloß die Tür auf.
    »Morgen?« fragte Shanna. »Dieselbe Zeit? Dasselbe Zimmer?«
    »Ja«, antwortete er nervös und trat auf den Flur hinaus. Er straffte seinen Rücken und räusperte sich.
    Als er die Tür hinter sich geschlossen hatte, zog sich auch Shanna an. Sie war schnell damit fertig, denn sie trug nicht viel unter der Schwesterntracht, die keine aufreizender zu tragen wußte.
    Wenn sie ein Krankenzimmer betrat, stieg die Fieberkurve der Patienten, wurde scherzhaft behauptet, und so mancher Patient träumte von einem Schäferstündchen mit diesem gut gebauten Mädchen, aber von denen hatte keiner eine Chance bei ihr. Sie war nur an Ärzten interessiert.
    Auch sie verließ das Krankenzimmer, und als sie kurz darauf den Bereitschaftsraum betrat, in dem sie sich eigentlich hätte aufhalten sollen, machte ein Summton sie darauf aufmerksam, daß mit der zuletzt eingelieferten Patientin irgend etwas nicht in Ordnung war.
    Sie verließ den Bereitschaftsraum gleich wieder, hatte ein furchtbar schlechtes Gewissen, weil sie ihre Aufgabe vernachlässigt hatte.
    Normalerweise passiert nie etwas, dachte sie aufgeregt. Man sitzt da und kommt vor Langeweile um. Wie konnte ich wissen, daß es heute anders sein würde?
    Sie lief den Flur entlang. Die Gummisohlen ihrer Schuhe quietschten auf dem Kunststoffbelag. Wie lange dauerte der Alarm schon? War der Patientin noch zu helfen?
    Wie

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