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138 - Der schwarze Druide

138 - Der schwarze Druide

Titel: 138 - Der schwarze Druide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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etwas langsam, aber letzten Endes werden von uns ja doch so gut wie alle Verbrecher gefaßt. Wir hätten auch Mickey Weaver eines Tages erwischt… Aber das scheint dem Unbekannten nicht gepaßt zu haben. Er wollte nicht warten, und eine Gefängnisstrafe war ihm auch nicht genug für Weaver. Er wollte seinen Tod.«
    Einen Verdacht hatte Sergeant Wendle nicht, wie er uns sagte. Seine Offenheit war angenehm. Er beschönigte nichts, behauptete, in weitem Umkreis keinen zu kennen, dem er den grausamen Mord an Mickey Weaver Zutrauen würde.
    »Wir wissen noch nicht einmal, auf welche Weise und womit der Mord verübt wurde«, sagte George Wendle. »Und ein noch viel größeres Rätsel sind die Lavaspuren, die unser Arzt an Weavers Leiche fand.« Der Sergeant fuhr sich mit der Hand übers Haar. »Lava! Weit und breit gibt es hier keinen Vulkan.«
    Ich beschrieb Frank Esslin und Kayba und fragte, ob dem Sergeant die beiden Männer schon einmal untergekommen wären. Er dachte kurz nach und schüttelte dann den Kopf.
    »Was sind das für Männer?« wollte der Sergeant wissen. »Bringen Sie die beiden etwa mit dem Mord an Weaver in Verbindung, Mr. Ballard?«
    Ich behauptete zu wissen, daß der bärtige Riese den Dieb ermordet hatte.
    Wendle schaute mich groß an. Er wollte mehr hören, doch ich erklärte ihm, daß es dazu noch zu früh wäre. Ich bat ihn lediglich, nach Kayba und Frank Esslin Ausschau zu halten.
    »Sollten Sie oder Ihre Kollegen die beiden irgendwo entdecken, benachrichtigen Sie uns unverzüglich«, sagte ich. »Unternehmen Sie aber nichts gegen diese Männer.«
    Natürlich erwartete er wieder eine Erklärung. Ich konnte ihm jedoch nicht mehr sagen, als daß Frank Esslin und Kayba äußert gefährlich waren.
    ***
    Der Wäschereiwagen fuhr vor, und ein junger Mann begab sich ins St. Bernard Hospital, um die Schmutzwäsche abzuholen. Er hatte es nicht eilig, scherzte mit Schwester Mia, und obwohl er wußte, daß sie ihm wieder einen Korb geben würde, bat er sie zum x-ten Male um ein Rendezvous.
    Mia seufzte und schüttelte den Kopf. »Wann werden Sie es endlich aufgeben, John?«
    »Bis Sie sich mit mir getroffen haben.«
    »Sie wissen, wie ich über uns beide denke. Sie sind nicht mein Typ.«
    »Was stört Sie an mir? Ich bin vermögend genug, um Sie in jedes Lokal von Eldonglass führen zu können, und ich bin unsterblich in Sie verliebt.«
    »Ach John, Sie verschwenden Zeit und Charme.«
    »Steter Tropfen höhlt den Stein«, sagte der junge Mann grinsend.
    »Ich bin härter als Granit. Sie sollten sich endlich geschlagen geben, mein Lieber«, sagte Schwester Mia und verschwand in einem der Behandlungsräume.
    Der junge Mann lachte in sich hinein. »Irgendwann gibst du dich geschlagen, meine Liebe. Du wirst es erleben, und es wird dein Schaden nicht sein.«
    Er setzte seinen Weg fort, während sich draußen Anne Weaver an seinen Wagen heranpirschte. Es war eine schlechte Angewohnheit von ihm, den Schlüssel steckenzulassen.
    Nie im Traum wäre ihm der Gedanke gekommen, ihm könnte der Wagen gestohlen werden. Seinen Privatwagen hätte er nicht »zur Selbstbedienung« abgestellt.
    Aber wer stiehlt schon einen Wäschereiwagen?
    Anne Weaver tat es.
    Sie stieg ein und startete den Motor. Der Mann von der Wäscherei sah es nicht, doch selbst wenn er mitbekommen hätte, was geschah, hätte er es nicht verhindern können.
    Nicht einmal dann, wenn er sich mit ausgebreiteten Armen vor den Kastenwagen gestellt hätte. Anne Weaver hätte ihn eiskalt überfahren.
    Sie verließ Eldonglass in westlicher Richtung. Der Mann von der Wäscherei bemerkte den Diebstahl erst fünfzehn Minuten später. In dieser Zeit hatte Anne Weaver bereits Caldymull erreicht.
    Sie fuhr an ihrem Haus vorbei und wußte, daß sie hier nie mehr wohnen würde. Über ihre weitere Zukunft machte sie sich keine Gedanken. Erst mal hatte sie einen Befehl auszuführen.
    Sie mußte Tony Ballard töten!
    ***
    Der Mann, der Mickey Weaver im See entdeckt hatte, hieß Lester Gorman, ein Hobbyangler. Wir trafen ihn am Loch Massmond. Er saß an seinem gewohnten Platz und beobachtete die Schwimmer seiner vier Angeln. Hinter ihm ragte eine steile Felswand auf. Im oberen Drittel befand sich eine Höhle, ein breit gähnendes schwarzes Maul, auf dessen »Unterlippe« herabgestürzte Felsblöcke lagen.
    Den Namen des Anglers hatten wir von Sergeant Wendle erfahren. Von ihm wußten wir auch, wo Gorman zu finden war. Er hatte bis vor zwei Jahren Probleme mit der Lunge

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