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1382 - Götterfluch

1382 - Götterfluch

Titel: 1382 - Götterfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geschieht, musste es auch hier einen Grund geben, einen sehr triftigen sogar. Der war in der ägyptischen Mythologie zu suchen.
    Etwas ging in meiner Nähe vor, auf das dieses Ankh reagiert hatte.
    ***
    Ich stieg in meinen Wagen, fuhr ein kurzes Stück, bis ich ein Bistro oder Bistro-Pub entdeckte. Das Wetter hatte sich noch gehalten.
    Wahrscheinlich waren es die letzten Sonnenstrahlen eines Spätsommers, die London wärmten und der Stadt einen wunderschönen Glanz verliehen. Deshalb war der Eingang des kleinen Lokals auch nicht geschlossen, und vor ihm standen drei Tische mit kleinen Stühlen.
    Ein Schluck Kaffee konnte nicht schaden. Einen freien Platz fand ich auch und schaute gegen zwei alte Häuser, die auf der gegenüberliegenden Straßenseite standen. Der große Verkehr lief an diesem Ort vorbei.
    Eine ältere Frau erschien und fragte mit müder Stimme nach meinen Wünschen. Ich bestellte Kaffee und eine kleine Flasche Mineralwasser. Erst als beides serviert war, ich gezahlt hatte und die Frau verschwunden war, holte ich mein Kreuz hervor und legte es vor mir auf den Tisch.
    Es war so geblieben. Kein Ankh mehr. Dafür sah ich die freie Silberfläche.
    Warum war es fort?
    Der Gedanke quälte mich, aber so oft ich mir die Frage auch stellte, ich erhielt keine Antwort. Ich wusste nicht, wo ich einhaken sollte. Jeder Gedanke und jede Vermutung griff ins Leere. So etwas wie eine Lösung konnte ich mir nicht geben. Da würde ich schon gewisse Hilfe benötigen, und ich fragte mich, wer sie mir geben konnte?
    Mein Kreuz leider nicht. Es wäre auch zu abgefahren gewesen.
    Aber es hatte etwas mit Ägypten zu tun, und ich glaubte auch nicht, dass dieser Angriff aus dem Land selbst passiert war. Das hatte etwas mit London zu tun, also mit meiner unmittelbaren Umgebung.
    Wer konnte mir helfen? Wer wusste über das alte Ägypten Bescheid? Wer war darüber informiert, was so lief und was direkt mit diesem Land zu tun hatte.
    Einen Menschen kannte ich. Ein alter Professor, der allerdings bereits pensioniert war. Er musste jetzt um die siebzig sein, doch einer wie er arbeitete weiter, und mit ihm wollte ich reden.
    Seine Telefonnummer hatte ich nicht im Kopf, und sie war auch nicht in meinem Handy gespeichert. Mir war allerdings bekannt, dass er in London lebte.
    Der Mann hieß Roman Gibson, war Altertumsforscher mit dem Spezialgebiet Ägypten und Nordafrika.
    Seine Telefonnummer erhielt ich schnell über die Auskunft, und jetzt hoffte ich nur, dass er zu Hause war und nicht irgendwo zwischen Kairo und Assuan herumturnte, denn sein Beruf war zugleich auch Hobby.
    Ich tippte die Zahlen ein, lehnte mich zurück und hielt das Handy ans Ohr.
    Ja, ich hatte Glück, denn plötzlich hörte ich seine Stimme.
    »Wer stört?«
    »Ich – John Sinclair.«
    Danach war erst mal Stille. Der Professor überlegte, und er stellte bald danach eine Frage. »Müsste ich Sie kennen?«
    »Klar. John Sinclair, Scotland Yard…«
    »Der Geisterjäger!«, rief er so laut in mein Ohr, dass ich zusammenzuckte.
    »Bingo, Professor.«
    »Ja, ja, sie gibt es noch. Verzeihen Sie einem alten Mann, dass es etwas gedauert hat, bis er Bescheid weiß.«
    »So alt sind Sie nun auch nicht.«
    »Über siebzig.«
    »Tja, die Zeit bleibt nicht stehen. Aber wie ich Sie einschätze, sind Sie noch aktiv.«
    »Ich bemühe mich.«
    »Super. Dann würde ich Sie gern besuchen, wenn Sie Zeit haben. Am besten so rasch wie möglich.«
    »Aha, es brennt also.«
    »Es lodert, sagen wir so.«
    »Alte Geister, deren Spur bis in das wunderbare Land der Pharaonen reichen?«
    »Das könnte sein. Nur weiß ich es nicht so genau. Ich stehe noch am Anfang.«
    »Okay, ich warte. Es war mir sowieso in der letzten Zeit ein wenig langweilig. Wann können Sie bei mir sein, John?«
    »Kommt darauf an, wo Sie wohnen?«
    Er nannte mir seine Adresse.
    Das war nicht eben nah, und so erklärte ich ihm, dass ich wohl rund eine Stunde brauchen würde.
    »Macht nichts, John. Ich lege so lange die Beine hoch und werde die Augen schließen.«
    »Tun Sie das. Bis später.«
    Ob ich einen Lichtschimmer am Horizont sah, konnte ich beim besten Willen nicht sagen.
    Zumindest gab es so etwas wie eine Hoffnung. Aus lauter Spaß an der Freud war das Henkelkreuz von meinem Talisman nicht verschwunden. Da musste einfach mehr dahinter stecken, und ich glaubte nicht, dass es ein Spaß war…
    ***
    Die kleine Rebecca stand auf der Schwelle der offenen Tür und bewegte sich nicht. Beide Handballen hielt sie gegen

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