1387 - Das Finale
II. Und Baphomeths Bibel gab es auch noch. Sie befand sich im Besitz der Horror-Reiter, und wenn es in diese Richtung wieder los ging, würden die Templer um meinen Freund Godwin de Salier dabei sicherlich eine Rolle spielen.
Und einen durfte ich nicht vergessen: Saladin, den Hypnotiseur. Er war kein Dämon, doch als Mensch sah ich ihn als ebenso gefährlich an wie einen Schwarzblütler.
Es musste einfach zu einer Entscheidung kommen, ich war bereit, auf diesen Zug zu springen.
Mit der nächsten Frage wandte ich mich an Kara und Myxin gemeinsam. »Wann fangen wir es an?«
Kara nickte mir zu. »Sag du es, John!«
»Wenn es nach mir geht, sofort.« Ich war ja nicht allein, schaute Suko an, weil ich von ihm eine Antwort haben wollte.
»Ja, ich bin bereit.«
»Mit oder ohne dem Schwert?«, fragte Kara.
Die Frage hatte mich in eine Zwickmühle gebracht. War die Waffe wichtig? War sie mächtig genug, um den Schwarzen Tod zu vernichten? Ich erinnerte mich wieder daran, wie Kara es damals mit ihrer Klinge versucht hatte. Einen Erfolg hatte sie damit nicht erzielt.
Es war zu einem Unentschieden gekommen.
Das half mir nicht weiter. Ich wollte den Sieg, die endgültige Entscheidung, und ich sprach nun das aus, was ich dachte.
»Wenn es nach mir geht, dann können wir sofort in seine Welt eintauchen!«
»Gut, auch wir sind dafür«, sagte der kleine Magier. »Aber wir werden nicht als eine Art geballte Streitmacht dort eindringen, denn dann wird er sofort auf uns aufmerksam und vernichtet uns alle zugleich, sondern einer nach dem anderen. Ist euch das recht?«
Mir war es das, und auch Suko stimmte zu…
***
Saladin lächelte, als er das Haus erreichte, in dem Purdy Prentiss wohnte. Sheila Conolly hatte er zunächst zurückgestellt, aber nicht vergessen. Um sie würde er sich kümmern, wenn er seine anderen Aufgaben erledigt hatte, die ihm jetzt wichtiger erschienen.
Er musste in die Wohnung gelangen, was nicht so leicht sein würde. Aber auch dabei spielte Sheila eine Rolle. Er kannte den Reporter verdammt gut. Der würde alles für seine Frau tun und sich dabei auch selbst in Gefahr bringen.
Saladin trat an den beleuchteten Eingang heran und registrierte, dass es eine Gegensprechanlage gab. Auf dem Klingelbrett waren die Namen der Mieter aufgeführt. Der der Staatsanwältin sprang ihm förmlich ins Auge, und wieder lächelte er, als er den hellen Knopf unter seiner Fingerkuppe vergrub. Jetzt hieß es nur noch abwarten und genau im richtigen Augenblick die richtigen Worte sagen.
Er hörte die Stimme der Frau. »Wer ist da?«
Der Hypnotiseur hütete sich, seinen Namen zu nennen. Noch war nicht der richtige Zeitpunkt gekommen, und so sagt er nur: »Ich möchte mit Bill Conolly sprechen.«
»Ach. Und wer sind Sie?«
»Das sage ich, wenn er mich fragt. Holen Sie ihn!«
»Nein, Sie werden mir Ihren Namen sagen. Außerdem hasse ich es, wenn man über mich bestimmen will.«
»Es ist aber besser, wenn er mit mir redet. Sagen Sie ihm einfach, dass ich ihm einen schönen Gruß von seiner Frau Sheila bestellen will. Sie ist wirklich sehr hübsch…«
»Warten Sie!«
»Aber gern, Miss Prentiss.« Saladin kicherte. Es lief wieder mal alles nach Plan. Die Frau würde dem Reporter die Nachricht übermitteln, und er konnte sich vorstellen, wie sehr der Mann zitterte.
Saladin hatte Zeit genug. So regte er sich auch nicht darüber auf, dass er warten musste, aber er beugte sich wieder leicht nach vorn, als er die Männerstimme vernahm.
»Wer will mich sprechen?«
»Hallo Bill. Na, erkennen Sie meine Stimme?«
»Verdammt, Saladin!«
»Oh, du hast mich nicht vergessen. Das finde ich toll. Deine Frau übrigens auch nicht.«
»Was hast du mit Sheila…?«
»Ruhig, Bill, ruhig. Ich kann dir alles erklären, wenn ich bei dir oben in der Wohnung bin.«
Der Reporter sagte nichts. Aber er war unruhig und tief besorgt, das bekam Saladin sehr deutlich mit.
»Ich möchte nicht so lang warten, Bill. Schließlich bin ich kein Vertreter. Außerdem solltest du auch an Sheila denken. Ihr Schicksal interessiert dich bestimmt, oder?«
»Ja, verdammt, kommen Sie!«
»Danke sehr.« Saladin brauchte nicht lange auf den Summton zu warten. Er stieß die Haustür nach innen und betrat wenig später das Haus mit dem sauberen Flur.
Er hätte auch einen Lift nehmen können, nur verzichtete er darauf. Die paar Stufen nahm er locker, und er freute sich schon auf das Gesicht des Reporters. Conolly hilflos zu sehen, war für ihn ein sehr
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