1387 - Das Finale
selbst auf die Schulter klopfen für die prächtige Idee, das Internet einzuschalten und Sinclair nach Wales zu schicken, wo die Helfer des Schwarzen Tods erschienen. Inzwischen sind er und sein chinesischer Partner Suko selbst zu Dienern des Schwarzen Tods geworden. Sie sind zu schwarzen Skeletten verbrannt, die dem Dämon auf ewig dienen müssen. Hast du gehört?«
Bill schluckte und war geschockt. Er erlebte einen Moment tiefer Depression. Es war ihm, als hätte man ihm den Boden unter den Füßen weggezogen. Sinclair und Suko – verdammt zu einem Dasein als Untote!
Aber das wollte er nicht glauben. Das konnte er nicht glauben. Das musste ein Bluff sein, auf den er nicht hereinfallen wollte.
Saladin fing an zu lachen. »So hast du es dir nicht vorgestellt – oder?«
»Nein, das habe ich nicht.« Bill hob wieder den Kopf, versuchte seine Depression zu überwinden. »Und Sir James Powell? Hast du auch ihn entführt?«
»Ich habe es persönlich übernommen. Er wurde von mir geholt und in das neue Atlantis geschafft. Direkt zu Glenda Perkins. Du kannst dir sicherlich vorstellen, wie er sich dort fühlt. In einer Welt, die für ihn alles andere als normal ist. Er, der ansonsten nur hinter seinem Schreibtisch hockt, muss nun das Grauen am eigenen Leib erleben. Ich denke, dass er sich bald wünschen wird, tot zu sein.«
»Was ist eigentlich euer Ziel, verdammt?«
»Musst du da noch fragen?«
»Ich will es genau wissen.«
»Der Schwarze Tod, Bill, ist nicht grundlos zurückgekehrt. Er will nicht einfach nur existent sein, sondern etwas bewegen. Die alten Kämpfe haben ihm gereicht. Er muss und er wird reinen Tisch machen. Nichts kann ihn daran hindern. Aber du kannst gern hier bleiben, nur dann«, Saladin deutete auf Purdy Prentiss, in deren Mund noch immer die Mündung der Waffe steckte, »hast du sie auf dem Gewissen – und auch deine Frau und deinen Sohn, die ich mir als nächste vorknöpfen werde!«
»Ich habe verstanden.«
»Das ist gut.«
Bill Conolly bete am ganzen Körper. Diese verfluchte Hilflosigkeit machte ihn fast krank, aber er konnte ihr auch nicht entwischen. Er wollte nicht das Leben der beiden Frauen und seines Sohns aufs Spiel setzen.
Aber was würde ihn im neuen Atlantis erwarten?
Er glaubte daran, das sich seine Freunde dort befanden. Der Schwarze Tod hatte sicherlich alles vorbereitet. Der Ziel war die endgültige Vernichtung seiner Feinde, und nach Saladins Worten waren John und Suko schon von ihm erledigt worden. Aber es fehlte noch der Letzte in der Reihe, und das war eben Bill.
»Nimm Abschied von dieser Welt, mein Freund!«, flüsterte Saladin ihm zu. »Sieh endlich ein, dass es mit dir vorbei ist. Aber keine Sorge, es gibt jemand, der sich um deine Frau kümmern wird.«
»Noch ein Wort, dann…«
»Psssst…!« Saladin legte einen Finger auf seine Lippen. »Man verliert doch nicht die Beherrschung, bitte.«
Bill wusste, was ihm bevorstand. In Saladins Adern pulsierte das gleiche Serum wie in Glenda Perkins. Dank seiner Kraft waren sie in der Lage, sich wegzubeamen und auf diese Weise alle Grenzen zu überwinden. Sie waren die perfekten Teleporter.
Der Reporter warf noch einen letzten Blick auf Purdy Prentiss.
War es tatsächlich ein Abschied für immer? Ihm kam wieder Sheila in den Sinn. Und natürlich auch Johnny, sein Sohn. Beide würde er nicht mehr wiedersehen, wenn alles so ablief, wie es sich Saladin und der Schwarze Tod ausgemalt hatten.
Der Gedanke an seine Familie machte ihn traurig und depressiv.
Er musste sich stark zusammenreißen, um sich diese Gefühle nicht anmerken zu lassen.
Saladin streckte ihm die Hände entgegen wie ein guter Freund. Es widerte Bill an, sie anzufassen, aber er wusste auch, dass es keine andere Möglichkeit gab.
Sie fassten sich an.
Saladin schaute Bill in die Augen.
Noch hielt der Reporter dem Blick stand. Diese Augen würden sich verändern, das wusste Bill. Alles um ihn herum würde sich verändern. Die Gerüche, die Farben, die für ihn trotz allem wunderbare Welt. Der Abschied stand dicht bevor, und es würde ein Abschied für immer sein.
Dann traf ihn der Blick. Bill wurde zwar nicht hypnotisiert, doch unmittelbar danach passierte etwas, womit er seine Schwierigkeiten hatte.
Etwas unter seinen Füßen gab nach. Auch die Wände bewegten sich plötzlich auf ihn zu, und die Decke blieb ebenfalls nicht mehr an ihrem Platz. Das Zimmer schwankte. Es drehte sich, und im nächsten Augenblick löste sich auch das Gesicht des
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