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139 - Kreis der Telepathen

139 - Kreis der Telepathen

Titel: 139 - Kreis der Telepathen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Dienerschaft streckte sie ihre Frauenhand aus. Die verwandelte sich in eine schuppige Klaue und zerriss dem männlichen Primärrassenvertreter die Kehle. Der Mann rutschte an der Reling zu Boden und presste seine Hände an den Hals. Zwischen seinen Fingern pulsierte rot und nass das Leben hervor.
    Veda’lan’tubaris schlug Kraftbraun nieder, schlitzte dem jämmerlich Schreienden mit einem einzigen Hieb den Leib auf, und während er sich vor Schmerzen wand, verwarnte sie die anderen scharf. Sie wies Ora’hal’partuun und seine Leq an, bei jedem die Virenkonzentration noch zu erhöhen. Danach war der Fall für sie geklärt und sie ging zurück zur Kommandobrücke.
    Eine Stunde später lichteten die von Ordu’lun’tortan kontrollierten Bioorganisationen die Anker. Unter Deck sprangen die Maschinen an. Das Schiff setzte sich in Bewegung und tuckerte stromabwärts nach Norden.
    Auf den Fahrzeugen an Deck lagen und hockten Kraftschwarz und Kraftkahl friedlich mit den von Ora’hal’partuun kontrollierten Menschen zusammen. Sie spielten mit Würfeln.
    Ein paar Hundert Schritte vor dem Bug schäumte und brodelte das Wasser. Eine Fontäne schoss aus dem Strom. Ihr entstieg der Diener erster Ordnung. Schwerfällig erhob er sich von der Wasseroberfläche, flog dem Himmel entgegen und stromabwärts nach Westen. Veda’lan’tubaris hatte ihn angewiesen, das Land links und rechts des Stromes nach einem geeigneten Ort abzusuchen; geeignet für die entscheidende Phase der Operation.
    Als das Zentralgestirn im Zenit stand, stieg Grao’sil’aana mit dem Kleinen zur Kommandobrücke hinauf. Ein zweites Kind folgte ihnen, kletterte aber selbstständig. Im Ruderhaus erklärte Grao’sil’aana dem Kleinen die verschiedenen Schaltflächen, Monitore und Geräte. Das zweite Kind gab kluge Kommentare ab. Grao’sil’aana hatte es ebenfalls in einen Mantel gehüllt, allerdings in einen schwarzen, und auch ihm die Kapuze knapp unterhalb des Mundes zusammengebunden.
    Nur seine großen dunklen Augen und eine spitze Nase schauten heraus…
    ***
    Beebie Rot biss die Zähne zusammen. Er schleppte sich vorwärts. Seine Knochen schmerzten, sein Herz war schwer.
    So tief in den Dreck hatte das Schicksal ihn noch nie geworfen.
    Der Verlust seines Eluuweibchens bekümmerte ihn, wie ihn nichts im Leben bisher bekümmert hatte; abgesehen vielleicht vom Tod seiner Großmutter, seiner Mutter und seiner Tanten.
    Und die beiden Weiber zeigten ihm die kalten Schultern. Dabei glühte sein Herz schon nach einem Tag vor Liebe zu der Größeren. Wie gern hätte er ihren Namen erfahren, wie gern hätte er ihr die Stiefel geschnürt.
    Bisher allerdings konnte er weiter nichts tun, als hinter ihr herzuhinken.
    Immer langsamer kam er voran. Die Blessuren, die er sich durch die Sturmflut zugezogen hatte, zwangen ihm das Tempo eines lahmen Greises auf. Sein rechtes Knie war geschwollen und stach bei jedem Schritt. Den linken Knöchel hatte er sich verstaucht, und gegen das linke Schienbein hatte ihm die Gewalt des Wassers irgendein Trümmerstück geschleudert, sodass dort jetzt eine Wunde klaffte, die sich entzündet hatte.
    Die Frauen waren schneller als er. Er fiel zurück, und als er den Wald verließ, hatte er die beiden endgültig aus den Augen verloren.
    Die Sonne ging unter. Mutlos hinkte er durch die Dämmerung. Er hielt sich entlang des Waldrandes. Eine weite Ebene mit teilweise schulterhohem, gelblichen Gras grenzte hier an Kiefern, Eichen und Buchen. Manchmal schrie ein Tier im Wald, manchmal brachen Äste. Dann tastete Beebie Rot jedes Mal nach seinem Waffengurt. Leer. Nicht einmal ein Messer besaß er noch.
    Mit der hereinbrechenden Nacht entfernte er sich vom Waldrand. Im letzten Licht der Dämmerung hatte er die Umrisse einiger Ruinen aus dem hohen Gras ragen sehen. Ein verlassenes Dorf? Eine noch bewohnte Siedlung? Es war schon viel zu dunkel, um das entscheiden zu können. Wie Schatten großer Gräber drohten die Hütten in der Dunkelheit. Beebie Rot schlich zur erstbesten, fand eine nur angelehnte Tür und betrat einen stockdunklen Raum.
    Es raschelte, es stank nach Tier, es war warm. Er ertastete eine Leiter, stieg aufs flache Dach der Hütte und kauerte sich auf dem bemoosten Holz zusammen. Ihm war schwindlig, die Wunde am Schienbein pochte. Schon im Halbschlaf, glaubte er jemanden schnarchen zu hören, doch die Erschöpfung lullte sein Bewusstsein ein.
    Im Traum kam sein Eluu zu ihm zurück. Er landete auf seinem Schlafplatz, klapperte mit

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