Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
139 - Kreis der Telepathen

139 - Kreis der Telepathen

Titel: 139 - Kreis der Telepathen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
Vom Netzwerk:
Niederlage war nur eine Frage der Zeit.
    Die Fremde neben der kleinen Tür zur Kathedrale stand die ganze Zeit mit verschränkten Armen und beobachtete den Kampf.
    »Miststück!«,brüllte Aruula. »Komm her und kämpfe selbst, anstatt feige… Ahhh!« Die stumpfe Seite einer Axt traf ihre Hüfte; sie stürzte, rollte sich ab, um dem Hagel von Hieben auszuweichen, stemmte ihm die eigene Klinge entgegen.
    Irgendwie gelang es ihr, wieder auf die Beine zu kommen.
    Und dann sah sie den Eluu – über eine hohe Mauer zwischen der Kathedrale und dem Gebäude mit dem Kreuzgang flatterte er in den Innenhof. Ungefähr da, wo sein Hals sich unter dem Schuppengefieder verbarg, hockte Beebie Rot und schwang sein schweres Beil. Er stimmte ein gellendes Kampfgeschrei an, dass es selbst Aruula eiskalt den Rücken hinunter fuhr…
    ***
    Der Eluu hatte sich auf den Roten gestürzt wie auf ein Beutetier. Doch alles, was Faathme erlauschen konnte, war – nach dem ersten Schrecken – Beebie Rots unbändige Wiedersehensfreude. Es handelte sich also um sein lange vermisstes Tier, das endlich zu ihm zurückgefunden hatte.
    Schön für die beiden – aber was war mit Aruula? Faathme streckte ihre Geistfühler nach der Kriegerin aus. »Eine Falle!«, rief sie aus. »Sie haben Aruula in eine Falle gelockt!«
    Der Ring der Angreifer zog sich zusammen. Nur der Weg in die Kathedrale schien noch frei. Aber dort warteten die beiden Unheimlichen – der Vierarmige und die Echse.
    »Ist ihr Kind also doch nicht hier!«, seufzte Lusaana. »Ich ahnte es…«
    »Doch, es ist!«, widersprach die Zwergin. »Oben in einem der Türme! Aber Aruula wird von zwanzig, dreißig Männern angegriffen! Sie hat keine Chance…«
    Der Eluu flatterte hoch und flog in einer engen Schleife tief über den Platz. Die Angreifer wichen ein paar Schritte zurück.
    Auf dem Vogelmutanten saß der Piratenhauptmann. Einen Atemzug später schwang sich der Vogelmutant über eine Mauer. »Dort ist auch Aruula!«, rief eine der Kriegerinnen.
    »Zur Mauer!«, befahl die Königin. »Vielleicht können wir sie überwinden!« Sie rannten los. Statt ihnen den Weg abzuschneiden, blieben die beiden monströsen Gestalten im Portal der Kathedrale stehen. Sie beobachteten das Geschehen, weiter nichts.
    Wie durch unhörbare Befehle aufgepeitscht, setzte sich die Menge der Angreifer wieder in Bewegung. Schritt für Schritt und mit erhobenen Schwertern, Äxten, Mistgabeln, Prügeln und Dreschflegeln rückte die Menge näher.
    »Sie sind nicht bei Sinnen«, sagte Juneeda. »Spürt ihr die Leere in ihren Gedanken?«
    »Die beiden Mutanten am Portal steuern sie!« Lusaana wies über die Köpfe der Angreifer hinweg auf den Vierarmigen und die Echse.
    »Dann sind sie…« Matoona erschauerte. »Das sind die Daa’muren, von denen Aruula erzählte!«
    Ein Wagen aus Metall, der von keinem Tier gezogen wurde, rollte auf den Platz. An seiner Spitze stieß jemand eine Luke auf. Fremdartige Gestalten sprangen ins Freie, sieben an der Zahl: bullig, halslos, mit stumpfen Schädeln und silbriger Schuppenhaut. Wie Echsen sahen sie aus, wie der Monströse am Portal der Kathedrale.
    Und als wäre das noch nicht genug, stand plötzlich ein großer weißer Vogel am Himmel. Faathme starrte zu ihm empor. Nein, doch kein Vogel! Eine Hand aus Eis schloss sich um das tapfere Herz der Zwergin. Wie ein riesiger Rochen sah das Wesen aus, und es stürzte genau auf sie nieder.
    Die beeinflussten Menschen aber schrien plötzlich auf wie ein einziger Mann und drangen auf die sechs Frauen ein…
    ***
    Wie acht Tage zuvor die Sturmflut über die Küste, so brachen jetzt Beebie Rot und sein Eluuweibchen über die Angreifer herein. Die schwere Axt des Rothaarigen krachte nieder, und der Vogelmutant hackte mit dem Schnabel nach links und rechts.
    »Sie sind nicht Herr ihres Willens!«, schrie Aruula. »Die da hat sie im Griff!« Sie deutete auf die Hintertür zur Kathedrale.
    Jetzt erst merkte sie, dass die falsche Barbarin nicht mehr dort stand.
    Die Angreifer fürchteten weder den Vogelmutanten noch den Tod. Einer nach dem anderen ging kampfunfähig oder tödlich getroffen zu Boden. Der Letzte stürzte sich mit bloßen Händen auf Beebie Rot. Bevor der ihn töten konnte, schlug Aruula dem Bedauernswerten die flache Klinge auf den Hinterkopf. Bewusstlos brach er zusammen.
    »Da ist es!« Aruula deutete zum Turm mit dem freiliegenden Glockenstuhl. »Da oben ist mein Kind!«
    Beebie Rot glitt vom Schuppenhals des Eluu und zog

Weitere Kostenlose Bücher