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139 - Rätsel-Tempel des Dschinn

139 - Rätsel-Tempel des Dschinn

Titel: 139 - Rätsel-Tempel des Dschinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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unter Kontrolle bringen zu können. Hat er in der
letzten Zeit eine Andeutung darüber gemacht, daß er seinem Traumziel einen
Schritt nähergekommen ist ?«
    »So direkt, Achmed, kann ich diese Frage
nicht beantworten. Da es sein Lieblingsthema war, sprach er immer wieder
darüber. Die meisten von uns nahmen ihn schon nicht mehr ernst. Andere wiederum
warnten ihn stets davor, sich einer solchen Gefahr auszusetzen. Wer einen
Dschinn befreit - absichtlich oder durch Zufall - muß damit rechnen, selbst auf
der Strecke zu bleiben.
    »Am gestrigen Tag«, schaltete Ali Akman, sein
Schwiegersohn, sich ein, »stand das Thema >Dschinn< bei ihm ganz obenan.
Er hat mit einigen Gästen ausführlich darüber gesprochen. Besonders Hasan
Kalomak aus Bagdad scheint besonders angetan gewesen zu sein von seinen
Ausführungen. Abdul hatte eine alte Flasche dabei, die er ihm einige Male
zeigte .«
    Chachmah wurde hellhörig. »Hast du die
Flasche auch gesehen, Ali ?«
    »Ja. Flüchtig.«
    »Wie sah sie aus ?«
    »Sie war dunkelgrün und hatte einen kurzen
Hals mit einer verhältnismäßig großen Öffnung .«
    »War diese Öffnung verschlossen ?«
    »Ja. Mit einem Propfen, der zusätzlich mit
Lehm versiegelt war.«
    »Warum hat Abdul die Flasche mitgebracht? War
sie vielleicht sein offizielles Hochzeitsgeschenk oder eine Beigabe oder hat er
sie nur als Jux oder als Angabe mitgebracht ?«
    Ali Akman seufzte. »Ein Geschenk war sie
nicht, Achmed. Ich hätte so etwas nie angenommen. Krüge und Flaschen, die mit
Zeichen versehen sind und deren Herkunft ich nicht kenne, stellen für mich
stets ein Warnsignal dar. Ich habe vor ihnen Respekt, weil ich weiß, was sie
anrichten können .«
    Er war allerdings auch so ehrlich
einzugestehen, daß er Abdul Assards Gespräche nicht intensiv genug verfolgt
hatte. Da waren noch viele andere Gäste gewesen, um die er sich intensiver
gekümmert hatte. Und natürlich galt sein Hauptinteresse an diesem Ehrentag
seiner schönen jungen Frau.
    Es zeigte sich, daß Hasan Kalomak das
»Hauptopfer« an diesem Tag gewesen war.
    »Sie haben immer wieder die Köpfe
zusammengesteckt«, bestätigte der Vater der Braut.
    Achmed Chachmahs Gedanken drehten sich wie
ein Karussell in seinem Kopf.
    Konnte es sein, daß Abdul Assard an diesem
Tag in der Hochzeitsgesellschaft in der Tat ein »Opfer« gesucht und schließlich
in Hasan Kalomak gefunden hatte?
    »Abdul ist so etwas wie ein Faktotum in Ihrem
Haus, Manod. Er kann hier ein- und ausgehen, wie und wann immer es ihm beliebt.
Letzte Nacht, als Kalomak umkam, hielt er sich da auch noch unter Ihrem Dach
auf ?«
    »Nein. Er war am Nachmittag und in den frühen
Abendstunden hier. Später habe ich ihn nicht mehr gesehen .«
    Chachmahs Lippen wurden schmal. Während Akbar
Manod sprach, erfuhr er gleichzeitig über die Stimmungslage und die Gedanken seines Gegenüber mehr, als dieser ihm durch Worte mitteilte.
    Chachmah besaß die Fähigkeit, die
telepathischen Ströme anderer Menschen abzublocken. Er war ihnen nicht
schutzlos ausgeliefert und stand damit nicht dauernd unter dem Bombardement
fremder Gedanken und Überlegungen.
    Akbar Manod hatte Befürchtungen, über die er
jedoch nicht sprach. Manod war fest überzeugt davon, daß Abdul Assard im
Auftrag einer anderen Person gehandelt hatte.
    Chachmah konnte nicht so direkt auf die
Gedanken eingehen, die ihm bewußt wurden. Er fragte geschickt weiter, in der
Hoffnung, daß Manod sich weiter aus der Reserve locken ließ.
    Manod hatte Angst.
    Was mit Hasan Kalomak geschehen war - so
glaubte er fest - konnte sich jederzeit in diesem Haus wiederholen. Abdul
Assard hatte seiner Meinung nach im Haus einen Geist freigelassen. Ein Teil des
Lebenswunsches des jungen Mannes schien sich erfüllt zu haben, aber beileibe
noch nicht der ganze.
    Hatte Abdul Assard sich auf ein gefährliches
Spiel mit einem Dämonen eingelassen? War sein Besuch -
gestern während der Hochzeit - nicht erfolgt, um dem Paar und den Eltern von
Braut und Bräutigam Segenswünsche zu überbringen, sondern einen Fluch im Haus
zurückzulassen?
    »Warum ist Abdul Assard nicht so lange
geblieben wie die anderen Gäste, Manod ?« bohrte Achmed
weiter. »Hatte das einen besonderen Grund? Und vor allem: Hat er das vorher
schon angekündigt, daß er nur kurz bleiben wolle ?«
    »Ja, das hatte er gesagt«, antwortete der
Teppichhändler aufrichtig. »Er wollte sich mit einem Mann treffen, von dem
berichtet wird, daß er magische Beschwörungsformeln beherrscht und das

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