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1390 - Blut-Banditen

1390 - Blut-Banditen

Titel: 1390 - Blut-Banditen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Menschen und auch für Gefahren. So war es auch hier. Er hockte auf seinem Stuhl und schaute schräg in die Höhe, wobei er seine Augen leicht verengt hatte.
    Niemand sprach in den folgenden Sekunden, und Sofia Milos musste leider zugeben, dass dieser Will Mallmann die Sache im Griff hatte. Er kontrollierte sie, ohne etwas zu sagen, und das gefiel der Frau immer weniger. Sie stand, und mit einem schnellen Griff zog sie jetzt ihre beiden Dolche.
    Es waren Messer der übelsten Sorte. Am Griffende waren die Klingen noch recht schmal, dann nahmen sie an Breite zu und verengten sich wieder. So hatten sie das Aussehen einer erstarrten Flamme.
    »Jetzt hast du genug gesagt!«, flüsterte sie. »Ich habe die Nase endgültig voll. Ich werde dir jetzt zeigen, wer ich bin!«
    Blitzschnell kantete sie die beiden Klingen hoch, sodass die Spitzen auf Mallmann zeigten.
    Der tat nichts. Nur auf seiner Stirn erschien eine schmale Falte.
    »Ich kann mit meinen beiden stählernen Freunden hier verdammt gut umgehen«, fuhr Sofia Milos fort. »Ich könnte dich damit töten, aber ich werde es lassen. Nein, ich werde dich für dein Leben zeichnen. Dafür benutze ich meine Freunde. Ich schnitze dir ein Autogramm in den Leib, das du dein Leben lang nicht mehr los wirst. Klar?«
    Er lächelte. Und das tat er mit einer Arroganz, dass Sofia erneut das Blut in den Kopf stieg. Sie hätte am liebsten sofort zugestochen.
    Doch sie zögerte noch, und das begriff sie selbst nicht. Es konnte sein, dass sich tief in ihrem Innern etwas festgesetzt hatte, das sie davor warnte, den Fremden anzugreifen.
    »Nichts von dem wird geschehen«, erklärte Mallmann mit ruhiger Stimme, »denn ich werde euch etwas zeigen.«
    »Und was?«
    »Schaut her!«
    Alle waren angesprochen, und es gab keinen, der nicht hinschaut.
    Dracula II öffnete langsam den Mund. Man sah, dass er Spaß daran hatte, aber er ließ sich auch Zeit. Sein Gesicht lag im schwachen Schein der Leuchten.
    Es war gut zu sehen, und dann lagen seine Zähne plötzlich frei, wobei besonders die langen Vampirzähne hervorstachen…
    ***
    Wieder fror die Zeit ein. Keiner war in der Lage, etwas zu sagen. Jeder hielt den Atem an, und selbst Sofia Milos bekam kein Wort über die Lippen.
    Sie hatte das Gefühl, im falschen Film zu sein. Ein Vampir? Das war nicht möglich. Die gab es nicht. Natürlich kannte sie die Geschichten aus den einsamen Tälern, die sich um Vampire rankten.
    Noch heute fürchteten sich die Menschen davor, und es war immer wieder zu Sichtungen gekommen.
    Über derartige Berichte hatte Sofia Milos nur lachen können. Sie gingen ihr am Arsch vorbei, wie sie immer sagte. Aber jetzt stand ein Blutsauger vor ihnen. Er verhielt sich so, wie man es von einem Wiedergänger erwarten konnte, und sie spürte plötzlich die Unsicherheit in sich aufsteigen. Etwas kratzte über ihren Rücken hinweg.
    Im Nacken sammelte sich der Schweiß und verwandelte sich in ein feuchtes Tuch.
    Sofia fand nicht die richtigen Worte, und es wäre ihr auch schwer gefallen, sie überhaupt auszusprechen.
    Auf die Unterstützung der Zwillinge konnte sie nicht hoffen. Sie saßen da, als hätte man sie in Beton gegossen. Die Köpfe hielten sie dabei schräg, damit sie in die Höhe schauen konnten, doch sie wagten nicht, auch nur einen Satz zu sagen.
    »Ihr wisst Bescheid?« Mallmann hatte die Frage in einem unterkühlten Ton gestellt.
    »Ja, das wissen wir.«
    »Gut!«, flüsterte er. »Und ich will euer Blut, wenn ihr versteht. Ja, ich will es trinken. Es soll mir gehören. Ich bin hungrig und möchte satt werden.«
    Sie hatten es gehört. Sie alle wussten, was es bedeutete, aber sie brachten nichts über die Lippen. Ihr Leben hatte sich verändert. Sie waren schlagartig und ohne Vorwarnung mit Dingen konfrontiert worden, die in einen Film gepasst hätten, aber nicht in die Wirklichkeit.
    Und doch stimmte es!
    »Die Fronten sind geklärt«, sagte Mallmann. »Jetzt kommt es nur darauf an, wessen Blut ich zuerst trinken werde. Ich denke, dass ich mit dir, Sofia, den Anfang mache.«
    »He, du kennst meinen Namen?«
    »Ich weiß über vieles Bescheid.«
    »Okay, du willst mein Blut?«
    »Das will ich.«
    Sie atmete ein, sie atmete aus. Sie stand unter Druck, und sie wusste auch, dass sich dieser Druck freie Bahn brechen musste.
    Deshalb schrie sie Mallmann an.
    »Dann hole es dir, verdammt!«
    Er lachte nur.
    Genau das hatte ihr gefehlt. Bei ihr riss der Faden. Sofia konnte nicht mehr, aus ihrem Mund löste sich ein wilder

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