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1390 - Blut-Banditen

1390 - Blut-Banditen

Titel: 1390 - Blut-Banditen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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abgesehen von den widerlichen Ghoulwürmern. Es würde dauern, bis Mallmann sie wieder nach seinen Wünschen gefüllt hatte.
    Und Assunga war davon ausgegangen, dass er sich bestimmte Personen aussuchte, die sein Image anhoben, wenn er sie vernichtete.
    Mallmann brauchte einen Sieg. Einerseits für sein eigenes Ego, andererseits um weiterhin als Herrscher der Vampire zu gelten, denn ein Looser wurde von den anderen Blutsaugern nicht akzeptiert, und Mallmann war in der letzten Zeit nicht unbedingt auf der Siegerstraße gewesen.
    An Sinclair und seine Freunde würde er nicht so leicht herankommen, aber es gab einen Menschen, den er ebenfalls hasste, und der hieß Frantisek Marek.
    Assunga hatte nachgedacht und war zu dem Entschluss gekommen, dass Mallmann sich möglicherweise nach Rumänien zurückgezogen hatte, um von dort aus etwas Neues aufzubauen, das er später in die Vampirwelt integrieren konnte. Ein perfekter Plan, wenn alles klappte.
    Assunga umgab sich in ihrer Hexenwelt mit den Frauen, die sich dazu hingezogen fühlten. Hexen eben. Nicht gleichgeschaltet, jede unterschied sich von der anderen, aber sie hatten ein gemeinsames Ziel. Sie wollten die Hexenwelt erhalten, sie wollten Assunga stärken und die Feinde von ihr fernhalten.
    Mallmann war ein Feind, auch wenn sie ihn vor dem Schwarzen Tod versteckt hatten. Das war vorbei, weil es den Schwarzen Tod nicht mehr gab. Da war das brüchige Bündnis zwischen ihnen zerfallen. Dass er Jane Collins, die ehemalige Hexe, hatte leer trinken wollen, war für Assunga ein perfekter Vorwand gewesen, um Dracula II anzugreifen und ihn zum Tode zu verurteilen. Wirklich nur ein vorgeschobener Grund, denn auf dem Hexenfriedhof hatte Assunga das Blut der ehemaligen Hexe Jane Collins noch Mallmann schenken wollen, weil sich Jane ihren Plänen widersetzt hatte. [4]
    Mallmann hatte sterben sollen. Es war missglückt, aber Assunga ließ sich nicht so leicht beirren, und sie glaubte fest an ihren einsam geschmiedeten Plan.
    Wie auch ihre beiden Botschafterinnen oder Scouts, die sich als Touristen in Petrila einquartiert hatten. Sie waren sehr unauffällig gewesen. Sie hatten erklärt, immer unterwegs zu sein, um sich die Umgebung zu erwandern.
    Dabei hatten sie sich in Mareks Nähe umgeschaut, und sie waren auch in den nahen Wäldern gewesen. Am Tag hatten sie keine Spur von Mallmann entdecken können. Auch in der Nacht hatten sie nichts von dem Supervampir gesehen, und nun waren sie eigentlich nur zu Marek, dem Pfähler, unterwegs, um ihn zu warnen. Sie wollten ihm auch klar machen, dass er nicht ganz so schutzlos war, wie es aussah, und dass er zugleich den Lockvogel spielen sollte. Das war so mit Assunga abgesprochen.
    Die Frau am Steuer hieß Marina. Sie war recht groß, auch blond und besaß ein längliches und blasses Gesicht.
    Neben ihr saß Dunja. Eigentlich schwarzhaarig, aber sie hatte die Haare blond gefärbt, weil diese Farbe sie harmloser machte. Daran jedenfalls glaubte sie. Beide trugen dicke Jacken und Hosen, sodass sie wegen ihrer Kleidung nicht auffielen. Wenn es zu kalt wurde, konnten sie auch ihre Kapuzen über die Köpfe stülpen.
    Es gefiel ihnen nicht, dass sich der Dunst noch verstärkte. Es sah alles danach aus, dass sich die Sonne an diesem Tag nicht mehr zeigen würde, aber das war ihnen egal. Der Nebel konnte für sie auch einen gewissen Schutz bedeuten, denn sie hatten sich vorgenommen, sich an Mareks Haus heranzupirschen, um erst mal die Lage zu peilen.
    Auf der rechten Seite erschien, wie ein in die Länge gezogener Vorhang, der Wald. Der Dunst war zwischen die Sträucher und Stämme gekrochen.
    Das Gelände hatten die beiden Hexen schon durchforstet. Sie hatten die Zeit wirklich ausgenutzt und kannten Mareks Haus auch von außen. Nur sehen gelassen hatten sie sich nicht.
    Man hatte sie vor Mallmann gewarnt. Assunga sagte so etwas nicht grundlos. Sie wusste genau, wie gefährlich Dracula II war, welche Rachegelüste in ihm tobten. Er würde nie vergessen, wer ihn hatte umbringen wollen.
    Marina fuhr nach rechts von der Straße ab. Die Räder wühlten sich durch einen weichen Boden. Erste Zweige kratzten wie starre Hände an der Außenhaut des Fahrzeugs entlang.
    »Okay?«, fragte sie.
    Dunja nickte. »Ja, das ist in Ordnung. Es braucht nicht jeder zu sehen, wenn wir eintreffen.«
    Beide lächelten sich zu, bevor sie ausstiegen. Sie standen kurz vor der Entscheidung, und sie wollen sich ihren Optimismus nicht nehmen lassen.
    Auf dem Weg zu Mareks Haus

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