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1393 - Werwolf-Nacht

1393 - Werwolf-Nacht

Titel: 1393 - Werwolf-Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Haarfarbe her das glatte Gegenteil war.
    »Ah, welch neuer Glanz in meiner Umgebung. Willkommen, die Ladys – wobei ich überlege, wer die Mutter und wer die Tochter ist.«
    »Hören Sie auf, Sie Schmeichler«, erwiderte Alice. »Das glaubt Ihnen sowieso niemand.«
    »Doch, doch… an diesem schönen Herbsttag kann man nicht genügend Komplimente verteilen.«
    »Bezieht sich das auch auf Ihren Schmuck?«, fragte Kiri.
    »Aha. Wollen Sie ihn sehen?«
    »Zumindest einen Blick darauf werfen.«
    Um die Falten an den Mundwinkeln herum zuckte es. »Sie haben die Brosche nicht vergessen, denke ich.«
    »Das könnte sein.«
    Der Alte nickte, während er seinen Koffer öffnete. »Ja, ja, die Brosche. Wer sie einmal sieht, der kommt von ihr nicht los, denn sie ist wirklich das beste Teil, das ich in meiner Kollektion anzubieten habe. Sie ist einfach perfekt. Aber sie ist auch etwas ganz Besonderes, denn in ihr stecken Kräfte, von denen nur die wenigsten Menschen auf der Welt wissen, dass es sie überhaupt gibt.«
    »Sie machen mich neugierig«, sagte Kiri.
    »Ihre Neugier wird gleich gestillt werden. Da – schauen Sie.«
    Der Deckel war nach oben geklappt, und so konnten die beiden Frauen auf den Inhalt des Koffers schauen.
    Er war in mehrere Fächer unterteilt, die eine unterschiedliche Größe aufwiesen. In ihnen verteilte sich der Schmuck. Dünne Ketten, Ringe, Hals- und Armreifen und auch Broschen.
    Diejenige, die Mutter und Tochter meinten, lag in einem extra großen Fach, und sie war genau das Teil, das sie gesucht hatten. Ein wunderbares Stück. Perfekt vor allen Dingen in seiner Schlichtheit.
    »Gefällt sie dir noch immer, Mutter?«
    »Ja.«
    »Dann nimm sie mal in die Hand.«
    »Unsinn, ich…«
    »Bitte, tun Sie, was Ihre Tochter Ihnen geraten hat. Sie werden es nicht bereuen.«
    Alice wand sich noch. »Sie ist sicherlich zu teuer.«
    »Über den Preis sollten wir jetzt nicht sprechen. Es gibt Menschen, für die ist ein Schmuckstück genau gemacht, und sie gehören zu dem Personenkreis, Alice.«
    »Aber ich…«
    »Bitte, Mutter.«
    Alice Bayonne holte tief Luft, dann nickte sie und griff mit leicht zitternden Finger nach dem schlichten Schmuckstück. Noch traute sie sich nicht, es aus dem Kasten zu holen, aber ihre Tochter und auch der Verkäufer drängten sie.
    »Okay…«
    Vier Augen beobachteten, wie Alice Bayonne die Brosche hervorklaubte.
    Sie hatte die rechte Hand genommen, die linke lag frei, und sie legte die Brosche auf ihren Handteller.
    Keiner sprach etwas. Alice wurde nur beobachtet. Man wartete auf ihre Reaktion, die zunächst nicht erfolgte. Sie stand da und sprach kein einziges Wort.
    Bis es Kiri nicht mehr aushielt. »Nun, Mutter, was sagst du?«
    Alice schüttelte den Kopf. Dann flüsterte sie: »Die Brosche ist einfach wunderschön…«
    »Und sie ist einmalig«, fügte der Verkäufer hinzu. »Ein Unikat, darauf können Sie sich verlassen.«
    Alice nickte, ohne den Blick von der Brosche zu nehmen. »Sie… sie … hat eine Gravur.«
    »Ja.«
    »Aber… was bedeutet sie denn?«
    »Schauen Sie hin. Ich kann Ihnen auch eine Lupe geben, Ma’am.«
    »Nein, das ist nicht nötig. Meine Augen sind gut genug. Das ist ein Gesicht, nicht wahr?«
    »So kann man es sagen.«
    »Aber kein menschliches!«
    »Nein…«
    »Zu welchem Tier gehört es denn?«, fragte Alice flüsternd und fasziniert zugleich. »Ich habe das Gefühl, sogar in die Augen sehen zu können. So etwas habe ich noch nie erlebt.«
    »Wunderbar, Madam. Dieses Schmuckstück ist für Sie wie geschaffen. Nicht jeder bemerkt das, was Sie sehen. Das hat schon etwas zu bedeuten, würde ich sagen.«
    »Und was?«
    »Zum Bespiel, dass die Brosche für Sie wie geschaffen ist. Man kann sagen, dass sie auf Sie gewartet hat. Sie sollten sie unbedingt mitnehmen. Viele haben sie schon angeschaut, aber niemand ist von ihr so fasziniert gewesen wie Sie.«
    Alice sagte nichts. Es war ihr aber anzusehen, dass sie überlegte.
    Sie konnte den Blick nicht von der Brosche lösen und fragte dann, wen oder was die Gravur zeigte.
    »Sie zeigt das Gesicht einer Wölfin. Das einer mächtigen Person. Sie heißt Morgana Layton.«
    »Bitte?« Diesmal sprach Kiri Bayonne. »Sie wollen uns weismachen, dass eine Wölfin einen Namen hat?«
    »Ja, das hat sie. Morgana Layton. Und sie ist nicht nur einfach eine Wölfin. Sie ist mehr. Sie ist die Königin der Wölfe. Sie ist eine Werwölfin, wenn Sie etwas mit diesem Begriff anfangen können.«
    Alice Bayonne hatte auf diese

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