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1396 - Das Blut der Sinclairs

1396 - Das Blut der Sinclairs

Titel: 1396 - Das Blut der Sinclairs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kenne die Gegend zwar, aber sie in der absoluten Dunkelheit zu fahren, ist auch für mich ein Risiko.«
    Das hatte sich Jane schon gedacht. »Ab wann könnten Sie es denn riskieren?«
    Edgar Nolan überlegte. »Einfach wird es nicht sein«, gab er zu.
    »Die Kirche liegt etwas tiefer. Um an sie heranzukommen, müssten wir einen kleinen Hang hinabfahren. Ja, ich könnte das Licht kurz zuvor löschen. Wir müssten dann aber sehr langsam fahren.«
    »Das ist mir egal. Ich weiß, dass man ein Licht in der Dunkelheit sehr weit entfernt schon sieht. Wir haben heute keinen Nebel, keinen Dunst. Da wird man die Scheinwerfer schon auf eine gewisse Distanz sehen, aber ich möchte Sie nicht in Gefahr bringen, Mr. Nolan.«
    Der Landwirt lächelte. »So schlimm wird es schon nicht.«
    Er war nicht von seinen eigenen Worten überzeugt. Das hatte Jane dem Klang seiner Stimme entnommen. Er sagte nichts mehr und konzentrierte sich auf die Fahrerei.
    Jane ließ den Mann in Ruhe. Er musste selbst wissen, wann er das Licht löschte. Noch gaben die Scheinwerfer ihre kalte Helligkeit ab, die über den Erdboden hinwegtanzte und jede Bewegung des Jeeps mitmachte.
    War die Kirche das richtige Ziel?
    Jane hatte alle Möglichkeiten durchgespielt. Viele waren es nicht, denn sie glaubte nicht daran, dass die andere Seite bis zur nächsten Ansiedlung fuhr. Die Kirche, die von den Menschen gemieden wurde, konnte durchaus das perfekte Versteck sein. Sie konnte auch eine besondere Bedeutung für diese Banditen haben, die ja nach der Lanze des Loginus suchten.
    Es gefiel Jane nicht, dass sie waffenlos war. Sie fühlte sich auf eine gewisse Art und Weise nackt, denn die beiden Männer kannten keine Rücksicht. Das waren eiskalte Killer. Um sie zu überlisten, musste sie sich schon etwas einfallen lassen.
    Sie atmete ruhig ein und auch wieder aus.
    »Ich glaube, ich kann es jetzt riskieren, Miss Collins«, meldete sich Edgar Nolan »Sehr gut.«
    Sie fuhren noch über eine Strecke, die etwas erhöht lag und eine gute Sicht bewehrte, dann wurde es schlagartig finster, und Jane Collins erschrak.
    Nolan neben ihr lachte. »Man gewöhnt sich daran!«
    »Das denke ich auch. Wie weit ist es noch bis zur Kirche?«
    Nolan löste die linke Hand vom Lenkrad. Er deutete nach vorn.
    »Wir brauchen nur geradeaus zu fahren und immer die Spur zu halten. Dann haben wir es geschafft.«
    »Ausgezeichnet.«
    »Wie weit soll ich heranfahren?«
    »Das kann ich Ihnen nicht genau sagen, Mr. Nolan. Nicht so weit, dass Sie sich in Gefahr bringen. Da müssen wir schon Acht geben. Es wäre günstig, wenn Sie mir ungefähr sagen könnten, wie weit die Kirche noch entfernt liegt.«
    »Hundert Meter. Oder mehr.«
    »Dann halten Sie an.«
    »Okay.«
    Jane hatte die Erleichterung aus der Stimme hervorgehört. Sie konnte den Mann sehr gut verstehen. Durch ihr Erscheinen war er völlig aus dem normalen Leben herausgerissen worden.
    Nach einem letzten Ruck hielt der Jeep an. Jane wollte schon aussteigen, als ihr Nolan eine Hand auf den Arm legte.
    »Bitte, Miss Collins«, sagte er, »ich will mich ja nicht in Ihre Angelegenheiten mischen, aber seien Sie verdammt auf der Hut. Ich habe kein gutes Gefühl.«
    »Ich auch nicht.«
    »Ich werde hier auf Sie warten.«
    »Nein, bitte, das brauchen Sie nicht. Sie gehören zu Ihrer Frau. Ich habe es mir genau überlegt. Diese Sache geht nur mich etwas an.«
    »Ich stehe ja nicht in der unmittelbaren Schusslinie«, widersprach er. »Und wenn Sie fliehen müssen, haben Sie immer ein Ziel, zu dem Sie laufen können. Der Wagen ist gut für das Gelände, und wir können auch schneller fahren als ich’s bisher getan habe.«
    Jane räusperte sich. »Danke«, flüsterte sie, »das ist wirklich sehr nett von Ihnen.«
    »Gehen Sie schon.«
    »Gut!«
    Jane stieg aus. Sie dachte daran, dass die Welt nicht nur von schlechten Menschen bevölkert war, wie einige Leute immer behaupteten. Gerade die einfachen Menschen gaben oft ihr Letztes und sprangen über den eigenen Schatten, um anderen zu helfen.
    Leise schloss die die Tür. Das Gesicht hinter der Scheibe wirkte verschwommen, und wenige Meter später war es überhaupt nicht mehr zu sehen. Die Dunkelheit stülpte ihren Sack über den Wagen und ließ ihn verschwinden.
    Die Richtung stand für Jane fest. Sie brauchte nur geradeaus zu laufen, um die Kirche zu erreichen, die in einer flachen Mulde liegen sollte.
    Jane hatte sie noch nicht erreicht. Auch die erwähnte Entfernung traf nicht so richtig zu, denn sonst

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