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1399 - Ich, der Henker

1399 - Ich, der Henker

Titel: 1399 - Ich, der Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Justine eingegriffen und Dracula II gerettet. Sie hatte ihn aus den Flammen des Scheiterhaufens gepflückt und war mit ihm verschwunden.
    Aber damals hatte sie vielleicht nur aus alter Verbundenheit gehandelt. Außerdem war sie ein Vampir, und Dracula II war ebenfalls einer. Da hatte sie nicht zulassen können, dass er vernichtet wurde. Sie war dem Ruf des Blutes gefolgt.
    Doch jetzt fühlte sie sich wieder von Dracula II bedrängt. Er wollte sie zurück an seiner Seite, ließ einfach nicht locker. Wer nicht für ihn war, war gegen ihn, so dachte er, und das wusste auch Justine, deshalb fühlte sie sich in Gefahr, wenn Dracula II neue Macht erlangte.
    War das der Grund, warum Justine einmal mehr die Seiten gewechselt hatte und nun gegen Dracula II stand, so wie Assunga, seine ehemalige Verbündete?
    Auch die hatte sich gegen Mallmann gestellt. Zuerst hatte sie ihm Jane Collins opfern wollen, damals auf dem Hexenfriedhof. Doch als Dracula II dann Jane in die Vampirwelt entführte, um sie zu einer Blutsaugerin zu machen, hatte Assunga genau dies zum Anlass genommen, ihn zu ihrem Feind zu erklären, denn in Jane Collins’ Adern floss Hexenblut, auch wenn sich Jane nicht als Hexe sah.
    Nun, man wurde nicht schlau aus den dämonischen Geschöpfen.
    Selbst ich nach so langen Jahren nicht, in denen ich sie nun schon bekämpfte. Sie wechselten die Seiten, wie es ihnen gerade passte, Bündnisse wurden geschmiedet und wieder gebrochen. Denn letztendlich zählte für diese Geschöpfte nur der eigene Vorteil. So war kein Bündnis von Dauer, und die Situation machte es manchmal erforderlich, dass aus Verbündeten über Nacht Todfeinde wurden.
    Doch das mit Justine war schon irgendwie verrückt. Eine Vampirin, die sich auf die Seite der Hexen stellte und trotzdem ihr eigenes Spiel trieb, sonst hätte sie nicht erst das Blut der Hexe getrunken und mir dann die Vampirin überlassen. Irgendwie passte das nur schlecht für mich zusammen, aber ich wusste auch nicht, was im Kopf dieser Person ablief.
    Was wusste Jane Collins? Sie lebte mit Justine in einem Haus, unter einem Dach. War sie eingeweiht über das, was da im Hintergrund ablief?
    Eine Antwort konnte mir nur die Detektivin selbst geben, und deshalb wollte ich sie anrufen, auch wenn die Cavallo möglicherweise bei ihr war und zuhörte.
    Ein etwas beklemmendes Gefühl überkam mich schon, als ich die Nummer wählte.
    Jane meldete sich recht schnell. »Ja, bitte?«
    »Keine Sorge, ich bin es nur.«
    »John? Was treibt dich zu dieser späten Stunde an den Apparat?«
    »Ich möchte dich etwas fragen.«
    »Schieß los!«
    »Was weißt du über die neueste Konstellation zwischen Mallmann, Assunga und Justine?«
    Ich wusste nicht, ob ich Jane mit dieser Frage überraschte. Zunächst gab sie keine Antwort, deshalb fragte ich noch mal nach.
    »Ist dir was bekannt?«
    »Nun ja, ich habe da etwas läuten hören.«
    »Was?«
    »Dass Mallmann wieder in seine alte neue Welt zurückgekehrt ist, seit er sich erholt hat.«
    »Und was ist sonst noch?«
    »Sonst weiß ich nichts, John. Warum fragst du?«
    »Weil Assunga an der Vampirwelt Interesse zeigt und sie wahrscheinlich dabei ist, sie zu übernehmen. Ihre Hexenwelt genügt ihr nicht. Sie will eine andere Operationsbasis, und da hat sie sich offenbar Mallmanns Reich ausgesucht. Und jetzt mischt auch noch Justine mit.«
    »Woher weißt du das?«
    »Ich traf Justine. Oder sie traf mich. Sie wollte mich auf ihre Seite ziehen. Ich sollte mich in der Vampirwelt auf die Seite der Hexen stellen, um dort die Blutsauger zu vernichten. So zumindest habe ich Justine verstanden. Und nun möchte ich von dir wissen, ob du darüber informiert bist?«
    »Nein, das bin ich nicht. Justine hat mit mir darüber nicht gesprochen, das schwöre ich.«
    »Ja, ich glaube dir. Obwohl es mich wundert, denn du bist ebenfalls eine starke Verbündete. Und zudem stecken in dir gewisse Hexenkräfte.«
    »Moment mal, John. Du sprichst für mich in Rätseln, wenn ich ehrlich sein soll. Kannst du mir nichts Genaues sagen?«
    »Gern.«
    Ich berichtete ihr von dem Erlebnis, das ich gehabt hatte, und Jane Collins murmelte, als ich geendet hatte: »Nein, John, von all dem weiß ich nichts. Das ist einzig und allein Justine Cavallos Spiel.«
    »Nun ja, nur frage ich mich, auf welcher Seite Justine nun wirklich steht.«
    »Sie will Mallmann weghaben.«
    »Aber sie hat ihn vor dem sicheren Ende gerettet, damals, als Assunga ihn verbrennen wollte.«
    »Trotzdem – er ist ihr einfach

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