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1399 - Ich, der Henker

1399 - Ich, der Henker

Titel: 1399 - Ich, der Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zu nahe gekommen. Sie fühlt sich von ihm bedrängt, vielleicht sogar bedroht. Sie will ihn endlich los sein.«
    »Und dann?«
    »Tritt sie an seine Stelle.«
    »Hat sie dir das gesagt?«
    Jane lachte. »Nein, gesagt hat sie es mir nicht. Wirklich nicht.«
    »Ist sie denn da?«
    »Das kann ich dir nicht sagen. Wir leben zwar unter einem Dach, aber jeder geht seinen Weg. Soll ich mal nachschauen?«
    »Nein, nein, schon gut. Ich wollte dir nur Bescheid geben, damit du nicht überrascht wirst, sollte plötzlich etwas passieren. Man kann ja nie wissen.«
    »Danke für die Warnung, John. Ich wünsche dir trotzdem noch eine gute Nacht.«
    »Danke, Jane. Ich dir auch.«
    Sehr nachdenklich legte ich den Hörer auf. Ich dachte daran, ins Bett zu gehen. Zwar hatte mir Jane Collins eine gute Nacht gewünscht, doch ob ich die haben würde, war fraglich. Ich achte sehr auf mein Bauchgefühl und liege damit auch meistens richtig, und hier sagte es mir, dass etwas im Argen lag.
    Die Nacht würde bestimmt nicht so ablaufen, wie ich es mir wünschte.
    Trotzdem würde ich mich ins Bett legen. Zuvor aber wollte ich noch das Glas in die Küche bringen.
    Nichts warnte mich, als ich zurück in den Wohnraum trat. Die Stille der Nacht hatte sich auch über meine Wohnung gelegt, aber ich hörte plötzlich eine Stimme.
    »Hallo, John…«
    Ich fuhr herum. Den Griff zur Waffe sparte ich mir, obwohl die Person, die plötzlich in meiner Wohnung aufgetaucht war, nicht zu meinen besten Freunden zählte.
    In der offenen Tür zum Schlafzimmer stand Assunga, die Schattenhexe!
    ***
    Die Überraschungen in dieser Nacht rissen einfach nicht ab. Ich sah Assunga in ihrem langen Mantel und hatte den Eindruck, dass die Haare rot leuchteten.
    Erst Justine, dann sie. Verdammt noch mal, es schien wirklich um eine große Sache zu gehen.
    Die Überraschung hatte ich schnell überwunden und fragte: »Was verschafft mir die Ehre?«
    »Oh, so förmlich?«
    »Was willst du?«
    »Das ist ganz einfach. Ich möchte dich einladen.«
    »Danke, das ist nicht nötig. Ich habe an diesem Abend schon eine Einladung angenommen, und eine zweite ist zu viel. Du kannst also verschwinden.«
    Durch meine Antwort hatte ich ihr klarmachen wollen, was ich von ihr hielt. Nur war Assunga niemand, der sich so leicht abwimmeln ließ. Sie schüttelte den Kopf und zeigte sogar ein Lächeln.
    »John Sinclair, du solltest nachdenken, bevor du redest.«
    Ich verdrehte die Augen. »Noch mal, Assunga, was willst du von mir?«
    »Ich möchte, dass du mit mir kommst und deine Kräfte einsetzt.«
    »Für wen oder gegen wen?«
    »Das wirst du noch erleben.«
    »Nein, Assunga. Auch Justine Cavallo hat es versucht. Ich hab ihr ebenfalls einen Korb gegeben. Warum sollte ich bei dir anders handeln?«
    »Weil ich es so will.«
    »Tatsächlich?«
    Sie breitete ihren langen Zaubermantel aus, sodass ich das gelbe Innenfutter aus Haut darin schimmern sah. »Du hast keine andere Alternative, John. Wenn du darüber nachdenkst, sollte dir das klar sein. Ich setze meinen Willen immer durch. Es gibt gute Gründe für mich, dich mitzunehmen.«
    »Klar, die kenne ich. Du brauchst jemand, der dir die Kastanien aus dem Feuer holt.«
    Herrisch winkte sie ab. »Hör auf, Sinclair! Ich bin mächtig genug, um es selbst zu schaffen. Wir leben in Zeiten des Umbruchs, und es wird einen Umbruch geben, bei dem du nicht ausgeschlossen sein sollst. Das biete ich dir.«
    »Du willst mich in die Vampirwelt bringen, richtig?«
    »Treffer.«
    »Die Mallmann gehört.«
    »Diesmal hast du dich vertan, John. Mallmann denkt, dass sie ihm gehört – jetzt, da der Schwarze Tod vernichtet ist. Der hat es nicht geschafft, dort sein neues Atlantis zu errichten.« Sie lachte auf, bevor sie fortfuhr: »Vampirwelt, dann das neue Atlantis – und nun? Aller guten Dinge sind drei. Deshalb werde ich die Vampirwelt übernehmen. Ich und meine Hexen. Wir werden sie nach unseren Vorstellungen umgestalten. Und es wird sich kein Vampir mehr dort tummeln, wenn wir fertig sind.«
    »Dracula II wird diese Idee sicherlich nicht so toll finden«, sagte ich.
    »Auch dieses Problem wird bald gelöst sein.«
    »Da wünsche ich dir viel Glück.«
    »Danke, aber du brauchst mir kein Glück zu wünschen, sondern dir selbst.«
    »Wieso?«
    »Ich gebe dir die einmalige Chance, einen gewissen Will Mallmann, alias Dracula II zu vernichten. Ist das was? Ist das in deinem Sinne, John?«
    Ich wollte lachen, aber das Lachen erstickte in meiner Kehle.
    Assunga war

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