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1400 - Die Templerbraut

1400 - Die Templerbraut

Titel: 1400 - Die Templerbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Allerdings nicht bis nach Alet-les-Bains. Da lagen noch zu viele Kilometer vor ihr.
    Südlich vom Limoux hatte sie angehalten. Noch in der Nähe der kleinen Stadt hatte sie hinter einer Tankstelle einen Platz gefunden, der als Abstellort für gebrauchte Fahrzeuge diente, die der Tankwart irgendwann mal zu verkaufen hoffte.
    Es hatte sie die letzten Kräfte gekostet, hierher zu gelangen. Dann war sie erschöpft über dem Lenkrad zusammengesunken, wobei sie nicht eingeschlafen war, denn all das Erlebte brach aus ihr hervor, und so schüttelte sie einen regelrechten Weinkrampf. Sie heulte wirklich Rotz und Wasser, und irgendwann kam wieder zu sich.
    Schwerfällig hob sie ihren Oberkörper an. In den Innenspiegel wollte sie gar nicht erst schauen, um nicht ihr verheultes Gesicht zu sehen.
    Dafür lehnte sie sich nach hinten. Sie schnäuzte sich die Nase, wischte über die Augen und knetete ihre Wangen.
    Nur allmählich ging es ihr besser, und sie fing auch damit an, ihre Gedanken zu sortieren. Allmählich ließ sie das Erlebte Revue passieren, und sie sah ein, dass sie verdammt viel Glück gehabt hatte.
    Okay, sie war mit dem Leben davon gekommen, aber das hatte nur sekundär an ihr selbst gelegen. Etwas anderes war hinzugekommen. Etwas, das sie nicht erklären könne.
    Im richtigen Augenblick hatte sie genau das Richtige getan. Sophia wusste auch, dass nicht sie allein so reagiert hatte. Das war schon anders gewesen.
    Jemand hatte ihr beigestanden!
    Jemand, den sie nicht gesehen hatte, den es trotzdem gab, und sie überlegte, wer es wohl sein konnte.
    Gab es Schutzegel wirklich?
    Bisher hatte sie sich darüber keine Gedanken gemacht. Nun aber war sie praktisch dazu gezwungen. Irgendjemand oder irgendetwas hatte sie gelenkt und möglicherweise auch bei ihren Verfolgern eingegriffen und sie zu ihrer Handlungen gezwungen.
    Auf keinen Fall lachte sie darüber, wie sie es vielleicht noch vor ein paar Tagen getan hätte. Hinter ihrer Rettung steckte eine bestimmte Kraft, der sie dankbar sein musste.
    Sophia schüttelte den Kopf und flüsterte: »Es ist mein Leben. Das bin ich, aber ich bin auch eine andere.« Bei dieser Folgerung hakten ihre Gedanken. Aus ihrem Mund drang ein heiseres Lachen, und sie dachte jetzt intensiver über den Begriff Schicksal nach.
    Wie eng war ihr Schicksal mit der fremden Macht verknüpft, die ihr zur Seite gestanden hatte?
    Sehr eng. Sie hatte den Beweis bekommen. Es war zuvor mehr eine Ahnung gewesen, nun aber wusste sie Bescheid, und sie wusste auch, dass der Weg, den sie eingeschlagen hatte, der richtige war.
    Aber es gab Menschen, die nicht wollten, dass sie das Ziel erreichte. Bei ihnen spielte selbst ein Mord keine Rolle, und diese im Hintergrund wirkenden Kräfte durfte sie auf keinen Fall vergessen. Sie musste sie stets im Hinterkopf behalten.
    Aber wie ging es weiter?
    Sie hatte ein bestimmtes Ziel. Alet-les-Bains war ungemein wichtig für sie. Es konnte sogar zu einer zweiten Heimat für sie werden, denn dort würde sie das Schicksal hinführen, und sie würde erleben, wie es mit ihrem Leben weiterging.
    Auch wenn der Clio einige Macken Abbékommen hatte, er war noch fahrtüchtig. Sie würde den Rest der Strecke schaffen. Von der Kilometerzahl war es kein Problem.
    Nur nicht jetzt. Sophia fühlte sich alles andere als gut und wohl in ihrer Haut. Sie dachten an die beiden unbekannten Verfolger, die ihren Wagen noch hatten verlassen können, und das, obwohl sie mit ihm in die Tiefe gerast waren.
    Die Furcht blieb wie eine Klammer. Die Typen wussten, wohin sie fahren wollte, und Sophia fragte sich, ob sie trotz allem in der Lage waren, ihr den Weg abzuschneiden. Wenn sie keine Verletzungen davongetragen hatten, war das durchaus möglich. Menschen wie sie schafften es immer, sich einen fahrbaren Untersatz zu besorgen.
    Sophia strich über ihre Haare und danach durch ihr noch immer verquollenes Gesicht. Ich muss das Risiko verringern, dachte sie. Ich muss zusehen, dass die Dinge im Lot bleiben.
    Und sie entschied sich für die einfachste Lösung.
    Hier den Wagen zu parken. Im Clio zu bleiben, um den Rest der Nacht zu schlafen. Erst beim Hellwerden wollte sie weiterfahren und hoffentlich gesund am Ziel ankommen…
    ***
    Es gab noch einen Menschen, der in der zurückliegenden Nacht nicht gut geschlafen hatte. Es hing nicht nur mit dem zusammen, was ihm der Würfel gezeigt hatte, er dachte auch an das Gespräch mit seinem Freund John Sinclair, und er war davon überzeugt, dass sich über seinem

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